Emmerich/Rees. Die Stimmen in Emmerich und Rees sind ausgezählt. Die CDU gewinnt die Wahl, die AfD legt kräftig zu. Das sagen die Bürgermeister.
Die CDU hat bei der Europawahl im Kreis Kleve deutlich zugelegt. Mit 39,93 Prozent wurden die Christdemokraten mit Abstand stärkste Partei im Kreis Kleve. Zweitstärkste Partei ist die SPD mit 15,75 Prozent. Die Grünen bleiben mit 11,21 Prozent knapp auf Platz 3, die AfD holt 11,14 Prozent. Die FDP erreicht im Kreis Kleve 6,63 Prozent, das Bündnis Sarah Wagenknecht kommt auf 3,46 Prozent.
CDU legt in Emmerich deutlich zu
In Emmerich sieht das Endergebnis wie folgt aus: CDU 38,26 Prozent (+4,42 %), SPD 20,95 Prozent (-1,26 %), AfD 10,91 Prozent (+4,18 %), Grüne 9,79 Prozent (-10,2 %), FDP 5,35 Prozent (-0,79 %) und BSW 3,4 Prozent (+3,4 %).
Emmerichs Bürgermeister Peter Hinze zeigt sich im Gespräch mit der NRZ enttäuscht über das starke Abschneiden der AfD. Die Diskussionen um die Russlandverbindungen führender AfD-Politiker hätten nicht dazu geführt, dass die Wähler über die wahren Absichten der Partei nachgedacht hätten, so Hinze. Die etablierten Parteien müssten sich mehr Gedanken darüber machen, wie sie künftig mit den Themen Rechtspopulismus und Migration umgehen.
Krieg und Migration waren bestimmende Themen
Hinze sieht für diese Wahl keine kommunalen Themen, die eine wirkliche Rolle gespielt hätten. Am Ende habe man über bundespolitische Themen abgestimmt, sagte er. Das Ergebnis spiegele die Stimmung im Land wider. Für Hinze waren die Themen Ukraine-Krieg und Sicherheit in Europa, Migration und Demokratie bestimmend. Das Thema Klimaschutz, welches 2019 noch bestimmend war, sei kaum in Erscheinung getreten.
In Rees sieht das Endergebnis wie folgt aus: CDU 39,78 Prozent (+4,72 %), SPD 18,48 Prozent (-1,79 %), Grüne 10,91 Prozent (-10,11 %), AfD 11,80 Prozent (+5,32 %), FDP 5,77 Prozent (-0,85 %), BSW 3,39 Prozent (+3,39 %).
Hense lastet Ergebnis der Bundesregierung an
Bürgermeister Sebastian Hense zeigte sich gegenüber der NRZ enttäuscht, dass die AfD ihr Ergebnis in Rees fast verdoppeln konnte. „Ich hatte gehofft, dass die Demonstrationen im Kreis Kleve Wirkung zeigen“, so Hense. Dennoch müsse er feststellen, dass die AfD in Rees nur drittstärkste Kraft sei. Die demokratischen Parteien seien immer noch deutlich stärker als die Rechtspopulisten.
Hense sieht in dem Ergebnis vor allem einen Denkzettel für die Regierung. „Die Wähler mögen es nicht, wenn sich Koalitionen ständig streiten. Es muss eine klare Linie geben. Man kann nicht Beschlüsse verkünden und eine halbe Stunde später sagt ein Koalitionär wieder etwas ganz anderes“, so Hinze. Viel schlechter hätte man das Wärmegesetz nicht kommunizieren können.
Hense freut sich über die Zugewinne der CDU, die in Rees mit Abstand stärkste Kraft geworden ist. „Das ist ein ordentliches Ergebnis für die CDU“, so der Reeser Bürgermeister.
>> So haben wir bislang über die Wahlbeteiligung berichtet
Die Wahllokale im Kreis Kleve sind seit 8 Uhr geöffnet. Bis 18 Uhr können EU-Bürger ihre Stimme zur Wahl des Europäischen Parlaments abgeben. Wie die Klever Kreisverwaltung mitteilt, haben in diesem Jahr viele Bürger von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, ihre Stimme per Briefwahl abzugeben.
Die Wahlbeteiligung in Emmerich und Rees
Die Wahlbeteiligung lag um 16 Uhr kreisweit bei 57,40 Prozent. Der Anteil der Briefwähler liegt bei 25,66 Prozent. Bis Sonntagnachmittag sind 31,74 Prozent der Wahlberechtigten zur Urne gegangen. Die Wahlbeteiligung 2019 lag insgesamt bei 60,29 Prozent. Es zeichnet sich also diesmal eine höhere Beteiligung als vor fünf Jahren ab.
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In Emmerich lag die Wahlbeteiligung um 16 Uhr bei 54,95 Prozent. 25,90 Prozent der Wähler sind zur Urne gegangen, 29,05 Prozent der wahlberechtigten Emmericher (19.532 Personen) haben ihre Stimme per Briefwahl abgegeben. In Rees sind bis 16 Uhr 59,30 Prozent der Menschen zur Wahl gegangen. 30,64 Prozent haben bis 16 Uhr ein klassisches Kreuzchen im Wahllokal gemacht, 28,66 Prozent der 17.356 Wahlberechtigten hat das zuvor per Briefwahl gemacht.
Viele Briefwähler in Emmerich und Rees
Bei den vergangenen Wahlen war zu beobachten, dass die Wahlbeteiligung nach 18 Uhr niedriger war als um 12 oder 16 Uhr. Der Grund hierfür sind die Briefwähler. Um 12 und um 16 Uhr werden sämtliche Briefwahl-Unterlagen in die Wahlbeteiligung hineingerechnet, die an die Wähler versandt wurden. Bei der Auszählung um 18 Uhr wurde bei den letzten Wahlen dann festgestellt, dass etliche versandte Briefwahl-Unterlagen nicht genutzt wurden und somit nicht zurückgekommen sind. Somit sinkt dann die endgültige Wahlbeteiligung. Aufgrund der sehr hohen Zahl von angeforderten Briefwahl-Unterlagen wird damit gerechnet, dass sich dieses Phänomen auch bei der heutigen Europawahl zeigt.
- Lesen Sie hier am Abend die Wahlergebnisse aus Emmerich.
- Lesen Sie hier am Abend die Wahlergebnisse aus Rees.
- Lesen Sie hier am Abend die Wahlergebnisse aus Isselburg.