Rees-Haldern. Team F der Lebenshilfe Unterer Niederrhein engagiert sich bei Punk Meets People in Haldern. Das ist das Ziel der inklusiven Gruppe.

Neben abwechslungsreicher Live-Musik gibt es beim Punk Meets People (PMP) Open Air Festival am Wochenende auch Teilhabe und Inklusion. Denn mit dabei ist das Team F der Lebenshilfe Unterer Niederrhein. Das sind Menschen mit und ohne Handicap, die tatkräftig bei verschiedenen Veranstaltungen am Niederrhein mithelfen und unterstützen. Das F steht hier für Freizeit, da sich das Konzept aus dem Freizeittreff-Angebot des Sozialunternehmens entwickelt hat. „Und Freizeit kann auch Engagement bedeuten“, sagt Ole Engfeld von der Lebenshilfe.

In den Freizeittreffs empfangen Menschen mit Handicap in der Regel selber begleitete Angebote wie Computerkurse, Kegeln, Nähen, Ausflüge, Konzertbesuche und vieles mehr. „Der Treff ist offen für alle und jeder kann teilnehmen. Die Realität zeigt aber, dass die wenigsten Menschen ohne Handicap dieses Angebot auch wirklich wahrnehmen“, erklärt Engfeld und ergänzt: „Unser Ansatz ist es, nicht auf eine inklusive Gesellschaft zu warten, sondern sie selbst mitaufzubauen.“ Und gerade bei nichtkommerziellen Veranstaltungen mit Ehrenamtlichen könne sich schnell ein inklusives Gemeinschaftsgefühl entwickeln.

Punk Meets People-Orga-Team begrüßt das Engagement des Team F

Beim PMP-Festival rannte man mit der Idee offene Türen ein. „Unsere Basis ist die Vielfalt und gesellschaftlicher Toleranz“, sagt PMP-Veranstalter Stefan Börgers. „Das möchten wir auf allen Ebenen fördern und freuen uns sehr über die Zusammenarbeit.“ Rund zwölf Personen mit Handicap unterstützen das PMP-Festival am Wochenende in den verschiedenen Veranstaltungsbereichen – gemeinsam mit den weiteren ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Begleitet werden sie von Einsatzkräften der Lebenshilfe, die als Schnittstelle anleiten und unterstützen – sofern überhaupt erforderlich.

Beim Punk Meets People Open Air werden Vielfalt und gesellschaftliche Toleranz gelebt.
Beim Punk Meets People Open Air werden Vielfalt und gesellschaftliche Toleranz gelebt. © Jo! Public Relations for Bands and Brands | Nick Josten

„Unser Ziel ist es hier, Begegnungen und Gemeinschaften zu entwickeln – vielleicht auch über das Team F hinaus“, sagt Ole Engfeld. Die Zusammensetzung der Gruppe ist immer eine andere. Die Freizeittreffs in Emmerich, Rees, Wesel und Xanten haben zusammen rund 230 Mitglieder. Besteht die Möglichkeit eines Einsatzes bei einer Veranstaltung, fragen die Standortleitungen rum, wer Interesse hat, mitzumachen.

Team F macht es ganz ungezwungen ohne Verpflichtungen

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Darüber hinaus müssen aber noch viele andere Dinge intern berücksichtigt werden, wie Ole Engfeld erklärt: „Wie kann der Transport erfolgen, ist die Veranstaltung barrierefrei, macht es für die Person selber Sinn, in einem meist lauten und wuseligen Umfeld tätig zu werden? Das sind alles Themen, die wir berücksichtigen müssen.“ Eine Aufwandsentschädigung erhält die Lebenshilfe nicht für ihren Einsatz. Das Team F behält sich aber vor, keine Verpflichtungen einzugehen und nur dort zu unterstützen, wo sie selber Spaß dran haben und kein wirtschaftliches Interesse besteht. „Am Ende freuen wir uns über etwas zu trinken und zu essen“, so Engfeld. Und natürlich über ganz viele Begegnungen. Die nächste Unterstützung steht bald an beim Eselrock in Wesel.

Das PMP-Festival findet am Freitag ab 18 Uhr (kein Eintritt) und Samstag (Tageskasse) ab 13 Uhr am Heideplatz in der Wittenhorst in Haldern statt. Mehr Infos zum Team F unter www.LHUN.de/freizeit.