Rees. So wird auf dem Wahrsmannshof den Reesern gezeigt, wie sie ihren Klima-Fußabdruck verringern können, ohne sich ein Bein auszureißen.
Vielleicht nehmen ja diesmal nicht nur die Öko-Apostel mit Alpaka-Socken und Strickpulli teil. Schön wäre es, wenn sich beim neuen Programm „Vom Wissen ins Handeln“ der Stadt Rees auch Menschen beteiligen, die sonst mit Klimaschutz nichts am Hut haben, die vielleicht den dicken SUV fahren und am liebsten zweimal pro Woche ein Schweineschnitzel verdrücken. Die Organisatoren um Klimaschutzmanager Dominik Lenkeit würden sich freuen.
Aktive Abende
Im Mai startet die Stadt Rees gemeinsam mit dem Team des Wahrsmannshof eine neue Reihe der Natur- und Umweltbildung. An vier Abenden sollen die Teilnehmer auf spielerische und lustige Art erfahren, dass Klimaschutz auch Spaß machen kann. Dass man nicht ständig mit der Schere im Kopf herumlaufen muss, um sich dieses oder jenes vom Munde abzusparen. Mit praktischen Tipps und vielen Experimenten lernen die Teilnehmer, wie man seinen individuellen Fußabdruck verringern kann und dass man sich dafür kein Bein ausreißen muss.
Dominik Lenkeit, der für die Stadt Rees die Klimaschutzaktivitäten koordiniert, gibt das Ziel aus: „Jeder Abend soll interaktiv sein. Die Teilnehmer sollen nicht nur zuhören und dasitzen, sondern aktiv etwas machen.“ Vor allem wolle man nicht viel über die negativen Auswirkungen des Klimawandels reden – das werde schon häufig genug getan –, sondern es sollen Lösungen für den Alltag aufgezeigt werden.
Energiesparen leicht gemacht
Zum Auftakt am Dienstag, 7. Mai, wird Holger Voigt von der Gesellschaft Geoscopia ein Referat anhand von Satellitenbildern halten, die dokumentieren sollen, wie der Klimawandel sich auf der Erde bemerkbar macht. Lenkeit wird danach den Teilnehmern erklären, was Rees alles bereits für den Klimaschutz unternimmt. Am Ende werden Klimaschutz-Tagebücher ausgeteilt, mit deren Hilfe jeder im Alltag festhalten kann, was er in den Bereichen Energie sparen, Mobilität, Einkaufen oder Wasser sparen bereits getan hat. Die Stadt hat zudem nützliche Tipps für den Alltag aufgeschrieben.
Die Abende drehen sich auch um die Vermeidung von Mikroplastik und über die Hintergründe von Öko-Siegeln. So wird Dr. Christoph Heß von der Hochschule Rhein-Waal erklären, wie man im Alltag Mikroplastik vermeiden kann. Er macht ein Waschmaschinen-Experiment und es wird an diesem Abend Zahnpasta selbst hergestellt. Theresa Haschke von der christlichen Initiative Romero präsentiert am dritten Abend ihren „Labelchecker“. Sie nimmt Fairtrade- und Bio-Siegel unter die Lupe und gibt Tipps, worauf man im Supermarkt oder im Klamottenladen achten sollte.
Klimaschutz im Alltag
Der vierte Abend soll dann chilliger werden. Ron Kersten, Profi-Koch in Nimwegen und wohnhaft in Rees, lädt zu einem Koch-Event nach Hause ein. Kersten zeigt, wie man mit regionalen Produkten etwas Leckeres zusammenstellen kann und wie man klimaschonend den Kochtopf füllt.
Bürgermeister Sebastian Hense betont, wie wichtig es ist, immer wieder auf das Thema Klimaschutz im Alltag hinzuweisen. Die Sensibilisierung sei eine Daueraufgabe. „Wir drehen mit unseren Aktivitäten in Rees viele kleine Räder und das ist auch gut so.“ Die Bereitschaft in der Bevölkerung, sich am Klimaschutz aktiv zu beteiligen, sei schon mal größer gewesen, findet Hense.
Die Abende beginnen am Dienstag, 7. Mai und ziehen sich bis zum 18. Juni. Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Eine Anmeldung ist erforderlich und bis zum 14. April möglich. Anmeldungen unter: 02851/51145.
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