Emmerich. Die Emmericherin Sonja Huber stellt erstmals in ihrer Wahlheimat aus. Die 35-Jährige zeigt Selbstporträts und ungewöhnliche Kleider.
Vor 13 Jahren kam Sonja Huber zur Kunst. Und das hatte einen Grund. „Ich hatte einen schweren Autounfall“, sagt die 35-Jährige. Ein Schicksalsschlag, der ihr Leben veränderte. Noch gar nicht lang in ihrem erlernten Beruf aktiv, musste die Physiotherapeutin diesen an den Nagel hängen. Zuflucht fand sie in der Kunst. Huber malte los. Und blieb dabei. Als Autodidaktin verfeinerte sie ihr Können. Was Huber auf die Leinwand oder auch aufs Papier bringt, ist ab dem 18. Februar im Rheinmuseum Emmerich zu sehen.
Das Besondere: Es ist die erste Ausstellung Hubers in ihrer Wahlheimat Emmerich. Vor zehn Jahren ist sie hierher gezogen und lebt in Elten. Dort malt sie gern in ihrem Atelier und lässt ihrer Kreativität freien Lauf. Ursprünglich stammt sie im Übrigen aus dem Allgäu. Die Berge hat sie nun gegen den flachen Niederrhein getäuscht. Bestandteil ihrer aktuellen Schau ist die Natur ohnehin nicht. Zumindest nicht in Form von Landschaften.
Gesichter neu zusammensetzen
Sonja Huber zeigt in ihrer Ausstellung im Rheinmuseum nämlich rund 40 Arbeiten unter dem Titel „Blicke“. Zu sehen sind groß- als auch kleinformatige Arbeiten, die vor allem eines zeigen: Gesichter. „Einige davon sind auch Selbstporträts“, verrät sie. Die meisten aber entspringen ihrer Fantasie. Sie zeigen fiktive Gesichter, die einen bestimmten emotionalen, körperlichen und geistigen Zustand darstellen. Und mehr noch: „Ich setzte einige Gesichter auch neu zusammen.“
Wie sie das macht, ist offensichtlich. Denn ihre großformatigen Werke sind mit groben Nähten durchzogen. Mal tauscht sie die Augenpartie aus, mal die Nasenpartie. Das Gesicht wird zum Hingucker. Und das nicht nur für den Gegenüber. Jedes Gesicht überzeugt mit eindringlichen Blicken, denen sich der Betrachter kaum entziehen kann. „Daher rührt auch der Titel der Ausstellung.“
Eröffnung mit viel Musik
Ein besonderer Hingucker der Schau im Rheinmuseum sind im Übrigen zwei Kunstwerke auf zwei Büsten. Sonja Huber hat nämlich zwei Kleider gefertigt. „Ich fand es zu schade, meine Skizzen einfach wegzuschmeißen. Ich wollte sie weiter verwenden und habe daraus dann die Kleider gefertigt.“ Die Papierkleider oder auch „Die 2. Haut“ sollen dem Betrachter Mut machen. Mut sich zu zeigen, wie man wirklich ist. „Wenn Stücke von uns verloren scheinen, zerrissen wurden oder wir Verletzungen erlitten haben, können wir doch mit den neuen Teilen, die uns gegeben werden, wundersame Dinge erschaffen“, ist sich die Eltenerin sicher.
Eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag, 18. Februar, um 11 Uhr im Emmericher Rheinmuseum. Zu sehen ist sie hier bis zum 17. März. Musikalisch untermalt wird die Ausstellung von Gesine und Martin Lersch. Übrigens: Innerhalb der Ausstellung findet auch ein Workshop statt. Renate Schmitz-Gebel lädt am 25. Februar zu einer Schreibwerkstatt von 14.15 bis 16.15 Uhr ein.
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