Emmerich. Das Kinderprinzenpaar war zu Altweiber in der Stadt unterwegs. So lernten im Ebkes syrische Kinder rheinischen Karneval kennen.
Kinderkarneval fängt am Niederrhein früh an. In manchen Familien schon quasi in der Windel. So machten es auch die Eltern von Yolanda, Hussein, Pablo, Alan, Yasmin, Lena und Azahiel: sie feierten zusammen im Familienbüro „Ebkes“ Altweiber, ein Brauchtum, das weder in Syrien, Rumänien noch Eritrea bekannt ist.
„Stammkunden“ des Frühstücks, das es jeden Donnerstag im „Ebkes“ gibt, waren von Sina Gies, Olga Saglam und Tatjana Lagovskaja, schon ein bisschen auf den Trubel vorbereitet worden. „Es geht um Vorleben unserer Kultur“, sagte Gies. Manche Mütter, ihre Kinder und das Team waren verkleidet. Fantasiekostüme, Tiere, Hulk und Piratin, ein Schneeflöckchen mit Schnuller und viele zivile U3Kinder waren gekommen – die jüngsten im Kinderwagen. Gestartet wurde mit richtigem Frühstück vom Buffet und dann gab es als Höhepunkt, untermalt von kölscher Karnevalsmusik „Kamelle“ – Bonbonwerfen.
„Was werfen die denn da?“
Nach erster Irritation „was werfen die da?“ wurde bei jedem Wurf begeistert alles eingesammelt und auch gleich gekostet. Ein bisschen tanzen und spielen gehörte auch dazu. Gegen Ende fanden die bunten Berliner und leckeren Donuts reißenden Absatz. Verschmierte, lachende Kindergesichter und fröhliche Erwachsene überall. Zirka 35 Teilnehmende hatten zwei Stunden lang Spaß. Manche waren seit ihrem Kennenlernen bei den Frühstücken privat befreundet. Manche kamen um mit ihren Kindern, die noch nicht zur Kita gehen, um dort Deutsch zu lernen. „Wir sind eine große Familie hier“, lachte Sina Gies.
Das Ebkes ist ein Anlaufpunkt für Familien um zu verschiedenen Problemen unkompliziert und direkt Unterstützung zu bekommen. Deshalb ging Frau Gies am Ende der Veranstaltung vom Karneval nahtlos zu „Kita Online“ über. Ein Vater wollte sein Kind für einen Kindergartenplatz anmelden. Sina Gies setzte sich an den Laptop und half weiter. Während Eltern und Kinder mit dem restlichen Team aufräumten.
Turbulentes Altweiberfest in der Gesamtschule
Ganz anders lief der Tag für Kinderprinzenpaar und Garde. Sie hatten auf sieben verschiedenen Stationen ein turbulentes Altweiberfest. Um die Mittagszeit tanzten die Jungen und Mädchen auf der Bühne in der Aula der Gesamtschule vor fast 400 Schülern und Lehrenden. Die Klassen 5, 6, sowie ein Teil der 7. Klassen hockten auf dem Parkett. Sie waren von Ulli Döbberthin im Zwergenkostüm gut vorbereitet und schmetterten geübt „ein dreifach donnerndes Helau“.
Minecraftfigur, Harry Potter, Funkenmariechen, SWAT, Bauarbeiterin, Dinosaurierreiter, auch einige kostümierte Lehrer wurden gesehen. Das Kommando auf der Bühne aber führte Gardechef Kalle Berndsen, gerade 8 Jahre jung geworden. Seine Schwester Charlotte hielt eine Büttenrede, bevor Schüler und Lehrer in ein langes Wochenende starteten.
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