Emmerich. In Emmerich gibt es an einer Tankstelle nach eigenen Angaben die schnellste E-Ladesäule. Zudem steht auch eine Waschmaschine parat.
Der Mikrokosmos Aral in Emmerich an der Marie-Curie-Straße wächst: Das Gelände wurde weiter bebaut. Seit Anfang Dezember sind neben den Benzin-Zapfsäulen nun auch E-Ladesäulen im Gewerbegebiet zu finden. Die schnellsten im Kreis Kleve, um genau zu sein. „Rund 500.000 Euro haben wir investiert“, berichtet Aral-Betreiber Horst Derksen.
Der Kunde findet, in dem Bereich hin zur Firma Fenestra, neuste Technik vor. Denn bei den zwei Ladesäulen mit jeweils zwei Ladepunkten handelt es sich um Ultra-Schnell-Ladesäulen mit einer Leistung von 300 kW. Heißt: Wenn die Bedingungen es hergeben, kann ein E-Auto binnen 15 Minuten mit 100 Prozent Ökostrom „aufgetankt“ werden. „In der Regel dauern die Ladevorgänge aber so um die 25 Minuten“, weiß Derksen.
Noch weiterer Platz für neue Ideen
Und genau da setzen er und sein Team an. Denn mittlerweile ist klar: Tanken, ob nun Benzin, Diesel, Gas oder Strom, ist nicht mehr nur das Einzige, was eine Tankstelle bieten sollte. „Jedes Jahr setzen wir uns im Team zusammen und überlegen, wie wir den Service für unsere Kunden verbessern können“, erklärt Derksen. 2023 ist daher viel passiert auf dem großen Gelände der Tankstelle. Dennoch: Wer genau hinsieht, stellt fest – es gibt noch Platz für weitere Ideen.
„So haben wir direkt eine große Trafostation im Bereich der E-Ladesäulen bauen lassen“, sagt Derksen. Sollte der E-Auto-Markt weiter wachsen, könne an der Stelle erweitert werden. Damit E-Auto-Fahrer beim Laden keine Langeweile haben, hat Horst Derksen einen Tipp. „Wir haben nun auch eine große Waschmaschine und einen Trockner“. 20 Kilogramm und einmal neun Kilogramm können die Waschmaschinen fassen. „Ideal, um also zum Beispiel Bettwäsche zu waschen.“
Waschmaschine sendet SMS aufs Handy
Waschmittel und Weichspüler sind im Waschmaschinen-Automaten enthalten. Je nach Nutzung kostet das Ganze acht bis zwölf Euro. Ein Waschgang dauere etwa 25 bis 30 Minuten. Der Clou: „Wer mag, kann sich eine SMS auf sein Smartphone senden lassen, fünf Minuten bevor die Wäsche fertig ist“, berichtet Derksen.
Kaum war die Maschinen-Anlage installiert, standen auch schon die ersten Kunden parat. Natürlich kommt die Anlage bei den Lkw-Fahrern gut an, die oftmals tage-, wenn nicht sogar wochenlang mit ihrem Lkw unterwegs sind und froh um solche Gelegenheiten sind. Wer auf seine Wäsche oder auch E-Auto wartet, kann aber auch quasi ins Herzstück der Tankstelle gehen. Dem Aral-Shop. Hier gibt es eine Lounge zum Verweilen, aber auch Snacks und Getränke. „Gerade auch mit Blick auf die E-Mobilität wollen wir in diesem Bereich in Zukunft investieren“, verrät Derksen.
Essensangebot soll erweitert werden
Angedacht sei, einige Snack-Regale im Innenbereich abzubauen und mehr Platz für Tische und Stühle zu schaffen – eben für jene, die auf die Ladung ihrer Wagen warten müssen. Ebenso angedacht: „Wir planen, unser Essensangebot zu erweitern und richtige Gerichte anzubieten.“ Das ist aber erstmal noch Zukunftsmusik.
Denn neben der neuen Ladestation und dem Waschmaschinen-Terminal gibt es noch etwas Neues. Und das dürfte die Camper freuen. An der Marie-Curie-Straße gibt es seit einiger Zeit eine Camper-Clean-Station. Diese soll Schluss mit der mühsamen Reinigung der Campingtoilette machen. Alles läuft automatisch ab. Die Toilettenkassette wird quasi in den Automaten gegeben – und kommt sauber wieder raus. Und das unter der Verwendung von ausschließlich umweltfreundlichen Sanitärzusätzen ganz ohne Chemie. Zudem wird die Reinigungsintensität dem jeweiligen Verschmutzungsgrad angepasst.
Camper und den Hund reinigen
Damit der Camper nach einem Urlaub ohnehin wieder frisch ist, gibt es auch eine Rinne zum Ablassen von Schmutzwasser. „Und natürlich kann für außen auch unsere Waschanlage genutzt werden.“ Wer auf dem Gelände der Aral in Emmerich steht, entdeckt aber noch mehr. Dort, wo das Auto selbst ausgesaugt werden kann, gibt es einen Automaten mit Snacks und Reinigungsmitteln.
Wer neben dem Camper auch seinen Hund reinigen will, kann das ebenso tun. Auch das gibt es nämlich bei Aral in Emmerich. „Man muss eben auch Anreize schaffen, dass die Menschen zu uns kommen. Aus den verschiedensten Gründen“, sagt Derksen. Daher zum Beispiel auch die Packstation von DHL auf dem Gelände der Tankstelle.
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