Emmerich. Am Willibrord-Gymnasium häufen sich wieder die Schäden in den Toiletten. Die Schulleitung will den Vandalismus nicht mehr hinnehmen.

Eigentlich erwartet man solche Vandalismusschäden in einem Gymnasium nicht - aber das Willibrord-Gymnasium in Emmerich hat schon wieder ein Problem mit seinen Toilettenanlagen. Nachdem es im November massive Beschädigungen an den Toiletten gegeben hat, häufen sich die Zerstörungen erneut.

Handtuchhalter werden abgetreten, Toilettendeckel zerstört

Ralf Wimmers, stellvertretender Schulleiter des Gymnasiums, berichtete jetzt im Schulausschuss auf Anfrage über die aktuelle Situation. So werden Handtuchhalter abgetreten, Toilettendeckel zerstört und die Wasserleitungen an den Pissoirs verbogen. Seifenspender wurden zertrümmert, Wasserhähne beschädigt, Toilettentöpfe verstopft, Wasserhähne zur Seite gedreht und das Wasser aufgedreht. Überschwemmungen waren die Folge. Der Hausmeister des Willibrord-Gymnasiums ärgert sich über die mutwilligen Zerstörungen.

Die Wasserrohre wurden verbogen.
Die Wasserrohre wurden verbogen. © Emmerich | Thorsten Lindekamp

Die Schule will diese Form des Vandalismus nicht länger hinnehmen. Eine Zeit lang sei es gut gegangen, aber seit ein bis zwei Wochen nähmen die Schäden wieder zu, so Wimmers. Das Willibrord-Gymnasium verfügt über acht Toiletten, die sich auf drei Treppenhäuser verteilen. Auch diese werden vorübergehend geschlossen, wenn Schäden behoben werden müssen. Dass es nur noch eine Toilette für die gesamte Schule gebe, sei aber nicht richtig, so Wimmers.

Es wird über einen Schülerdienst nachgedacht

„Einige Schüler scheinen Spaß daran zu haben, die Toiletten zu zerstören
Ralf Wimmers

„Es ist ein ständiges Auf und Ab“, sagt der stellvertretende Schulleiter gegenüber der NRZ. „Einige Schüler scheinen Spaß daran zu haben, die Toiletten zu zerstören.“ Die Schule hat bereits eine Arbeitsgemeinschaft für den Toilettendienst gegründet, auch mit den Schülern wurde über die Probleme gesprochen. Die Stadt Emmerich und der Hausmeister sind mit im Boot. „Im Moment denken wir über die Einführung eines Schülerdienstes nach.“ Richtiges Toilettenpersonal, wie es an Schulen in Großstädten üblich ist, einzustellen, sei Sache des Schulträgers, so Wimmers.

Vandalismusschäden treten in allen Sanitärräumen auf. Im Erdgeschoss sei es manchmal schlimmer. Vor allem der Trakt im Bereich der Arbeiterwohlfahrt sei häufig betroffen. Auf Nachfrage der NRZ teilt Ralf Wimmers mit, dass er für die Fast-Nackt-Sitzungen im Theaterkeller im Januar keine Probleme sieht.

Ein zerstörter Wasserhahn.
Ein zerstörter Wasserhahn. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Toiletten am Gymnasium sind 50 Jahre alt

Wer für die Schäden verantwortlich ist, lässt sich nur schwer feststellen. Denn in der Hansastraße werden nicht nur die 700 Kinder und Jugendlichen des Gymnasiums unterrichtet, sondern es finden nachmittags auch andere Veranstaltungen statt. Dennoch will Wimmers keine pauschalen Vorwürfe erheben. „Wir sind an dem Thema dran, aber es ist nicht einfach herauszufinden, wer dahinter steckt“, sagt der Oberstudiendirektor.

Ein weiteres Problem: Die Toiletten des Willibrord-Gymnasiums sind mittlerweile 50 Jahre alt und dringend sanierungsbedürftig: „Da muss grundsätzlich etwas passieren“, sagt Wimmers. Doch angesichts der immer wieder auftretenden Zerstörungen dürfte sich die Lust auf eine Sanierung in Grenzen halten.

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