Emmerich. Der Bundestagsabgeordnete Stefan Rouenhoff will ausbeuterischen Arbeitsbedingungen einen Riegel vorschieben.
Der Bundestagsabgeordnete Stefan Rouenhoff (CDU) und Emmerichs Bürgermeister Peter Hinze sehen die Kommunen im Kreis Kleve vor enormen Herausforderungen bei der Integration von Flüchtlingen. Bei einem Besuch in der Rheinstadt sagte Rouenhoff, dass der Bund dafür sorgen müsse, dass die Migrationszahlen deutlich sinken – nicht nur, weil es mit Blick auf den Wohnungsmarkt, die Kindergärten und Schulen Kapazitätsgrenzen gebe, sondern auch, weil ansonsten wachsende gesellschaftliche Spannungen zu befürchten seien, von denen ausschließlich die radikalen politischen Kräfte profitierten.
Weitere Razzien sind dringend notwendig
Ein weiteres Thema, mit welchem sich Emmerich als Stadt in Grenznähe zu den Niederlanden konfrontiert sieht, ist die Leiharbeiter-Problematik. Razzien in Leiharbeiter-Unterkünften seien richtig, um menschenunwürdige Wohnbedingungen aufzudecken. Weitere Anstrengungen und auch gesetzgeberische Maßnahmen seien jedoch erforderlich, um ausbeuterischen Wohn- und Arbeitsbedingungen endgültig einen Riegel vorzuschieben und das Übel an der Wurzel zu packen, so Rouenhoff und Hinze.
Weitere Gesprächsthemen waren u.a. das Sportgelände von Eintracht Emmerich 09/20 e.V., welches durch die anstehenden Bauarbeiten an der Betuwe-Linie neugestaltet werden muss, die Planungen für ein Hospiz in Emmerich, die von der Autobahn GmbH nach wie vor beabsichtigte Errichtung eines LKW-Parkplatzes an der Autobahn A3 (Grenzübergang zu den Niederlanden) in Emmerich-Elten sowie die andauernde Diskussion um den künftigen Trassenverlauf der Betuwe-Linie am Eltenberg.
Das Emmericher Krankenhaus muss erhalten bleiben
Im Anschluss an das Gespräch besuchten Peter Hinze und Stefan Rouenhoff das St.-Willibrord-Spital und tauschten sich mit dem Geschäftsführer der katholischen Trägergesellschaft, der pro homine gGmbH, Karl-Ferdinand von Fürstenberg sowie Krankenhausdirektor Dr. Alexander Schmithausen über die Fusionsgespräche mit der Katholischen Karl-Leisner Trägergesellschaft aus. Die Trägergesellschaft betreibt u.a. die linksrheinisch gelegenen Krankenhäuser in Kleve, Goch und Kalkar. Die beiden Politiker unterstrichen in dem Gespräch, dass eine stationäre Versorgung in Emmerich unbedingt erhalten bleiben müsse, auch da der Transport von Patienten von Emmerich nach Kleve aufgrund der verkehrlichen Situation auf der Bundesstraße B220 nicht in einer angemessenen Zeit erfolgen könne.