Rees. Seit 2015 will Aldi auf dem Areal Raadt’s Wäldchen an der Florastraße in Rees bauen. Stadt und Rat lehnen das ab. So ist der aktuelle Stand.
Eigentlich wiederholt sich das Bild alle Jahre wieder. Das Areal an der Florastraße, im Volksmund Raadts Wäldchen genannt, wird immer wieder Mal gerodet. Seit 2015 gehört das Grundstück Aldi. Der Discounter, der heute seine Geschäfte in Rees Vor dem Delltor macht, will an der Florastraße einen neuen Standort bauen. Die Stadt hält dagegen, seit Jahren. Das erneute Fällen von Bäumen und das Entfernen von Sträuchern, sorgt jedes Mal für Gesprächsstoff.
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Bekanntlich klagt der Discounter schon seit Jahren dagegen, dass er den von ihm erworbenen Grund und Boden zwischen Lidl und der Praxis El-Nounou nicht bebauen darf. Eine Bauvoranfrage hatte die Kette schon 2015 beim Kreis Kleve als zuständige Behörde eingereicht, bislang erfolglos. Und seither gibt es den Disput zwischen dem Kreis und Aldi, weil es kein grünes Licht aus der Schwanenstadt für den neuen Standort auf dem Gebiet des kleinen Wäldchens gibt.
Stadt Rees orientiert sich weiter am Einzelhandelskonzept
Die Stadt Rees jedenfalls, sowohl der Rat als auch die Verwaltung, orientieren sich weiter wie in all den Jahren am Einzelhandelskonzept. „Und das sieht nun einmal vor, dass es keine Ausdehnung des zentralen Versorgungsbereichs der Innenstadt nördlich der Florastraße geben darf“, sagt Stadtpresse-Sprecher Jörn Franken. Laut Gutachter damals stünden mit dem Niag- und Postgelände genügend Fläche für die Weiterentwicklung der Innenstadt parat. Daran habe sich nichts geändert, so Franken.
Zudem hat man auch im Rathaus Sorge, dass es nach einem Umzug von Aldi an die Florastraße zu einem Leerstand des jetzigen Gebäudes kommt, wie in vielen anderen Kommunen – und das für die Immobilie, die ja überall ähnlich sind, auch absehbar in Rees kein neuer Mieter zu finden wäre.
Aldi hat aktuell Bauantrag für den Standort an der Florastraße eingereicht
Aldi argumentierte in der Vergangenheit, dass an der Florastraße schon Angebote des kurzfristigen Bedarfs angesiedelt sind und sich durch eine Verlagerung dorthin die Verkehrslage an der Straße Vor dem Delltor durch zusätzliche Parkplätze am neuen Standort entspannen würde. Außerdem stünde keine adäquate Flächen für eine Expansion in Rees zur Verfügung.
Ganz aktuell hat Aldi nach NRZ-Informationen jetzt dennoch einen Bauantrag beim Kreis Kleve als zuständige Genehmigungsbehörde eingereicht und versucht weiter, den Zuschlag zu erhalten. Wobei die Stadt Rees schon vor Monaten aktiv geworden ist, um dagegen halten zu können, sollte Aldi mit seinem Anliegen juristisch durchkommen.
Offenlage für neuen Bebauungsplan soll im Mai erfolgen
„Wir haben noch im Dezember einen Aufstellungsbeschluss für einen neuen Bebauungsplan gefasst“, erklärt der Pressesprecher der Stadt. Im Mai soll dann die Offenlage erfolgen. Auf diesem Weg, etwa mit einer Wohnbebauung, könnte verhindert werden, dass Aldi dort doch noch zum Zuge kommt und dadurch das Einzelhandelskonzept zum Schutz des Innenstadtbereichs zerfasert wird, heißt es.
Auf jeden Fall habe die Stadt die Planungshoheit, auch für den Bereich Raadts Wäldchen, unterstreicht Jörn Franken. Wobei Aldi natürlich auch gegen einen neuen Bebauungsplan klagen könnte, weiß man in Politik und Verwaltung. Sollte das geschehen, würde das aber auch wieder sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Und das Abholzen auf der Fläche dürfte dann sicher noch öfter Thema in der Stadt sein.