Rees/Emmerich. Beim dreigleisigen Ausbau der Betuwe entsteht auch in Haldern ein Lärmschutz. Erste Maßnahmen wurden schon umgesetzt. Wo Schutz vorgesehen ist.
- Auf rund 2,1 Kilometern baut die Deutsche Bahn Schallschutzwände auf.
- Auf den ersten rund 430 Metern stehen die Schallschutzwände bereits.
- Die blaue Farbe wurde in Abstimmung mit der Stadt Rees gewählt.
Sie sind ziemlich hoch, im unteren Bereich dunkelblau, nach oben werden sie heller – und sollen die Anwohner an der Betuwe-Strecke auch im Raum Rees-Haldern vor den lauten Geräuschen von Loks und Waggons so gut es geht abschirmen. Die Rede ist von Schallschutzwänden, die die Deutsche Bahn seit Anfang des Jahres installiert. „In der Bevölkerung wird schon über die Farbgestaltung diskutiert“, sagt Ortsvorsteher Theo Kesting. Aber ernsthafte Kritik gebe es seines Wissens nicht.
In Sachen Betuwe-Ausbau ist der Ort ja mittlerweile eine große Baustelle entlang der Bahngleise. Einher geht der Ausbau mit dem Aufstellen der Schallschutzwände. Dass sie farblich auf der rund 2,1 Kilometer langen Strecke so in Blau daherkommen, darauf hatten sich die Stadt Rees und die Deutsche Bahn in zig Gesprächen verständigt. „Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten“, meint zur Optik der Wände etwa Bernie Übbing.
In Haldern wird wohl schon über Farbgestaltung der Schallschutzwände gesprochen
„Die muss ich mir erst einmal in Ruhe angucken“, sagt der Vorsitzende des Halderner Heimatvereins, vorher könne er sich dazu kein Urteil erlauben. Dass sich etwa Vereinsmitglieder schon mal dazu geäußert hätten, könne er auch nicht sagen. Das sei bisher kein Thema gewesen.
„Das Wichtigste ist doch, dass es dem Lärmschutz dient“, findet Theo Kersting. Der Ortsvorsteher ist gut über die Entwicklung informiert, weiß auch, dass die farbliche Gestaltung in Richtung Emmerich wieder ganz anders aussehen könnte. „Da reden die beteiligten Kommunen mit“, sagt der Halderner.
Die ersten 430 Meter der Elemente sind in Haldern bereits aufgestellt
Die Lärmschutzwände, die bereits aufgestellt wurden, befinden sich quasi alle östlich der Bahnstrecke, natürlich als Schutz für die Siedlungen. Beginnend ab der Unterführung Sonsfeld bis Aspel sollen sie am Ende die Lärmbelastung der Menschen entlang der Bahnlinie vermindern. Ein weiterer Standort wird auf Höhe des Campingplatzes Neuhaus sein. Dort werden die Wände auf der westlichen Seite der Gleise installiert.
Die Bahn plant das Aufstellen der Schallschutzwände so, dass sie in Teilbereichen vor Fertigstellung des Streckenausbaus aufgestellt werden können. Das passiert gerade im Raum Haldern. „Von Februar bis April hat die DB Netz AG die ersten rund 430 Meter der Schallschutzwände in Haldern aufgestellt“, so Laura Reich, Sprecherin der Großprojekte West bei der Deutschen Bahn. Zuvor seien vorbereitende Maßnahmen wie Erdarbeiten, das Einbringen von Gründungsrohren und Pfostenmontagen erfolgt.
Wahrgenommener Lärm soll so um mehr als die Hälfte reduziert werden
Die einzelnen Wände wurden dann je nach Farbton mit speziellen, gleisgebundenen Baufahrzeugen an die entsprechenden Stellen transportiert und montiert. „Die Farbgestaltung in Blau als auch die Gestaltung am Haltepunkt Haldern, an dem zum Teil transparente Elemente vorgesehen sind, wurden in enger Abstimmung mit der Stadt Rees festgelegt“, betont die Bahn-Sprecherin.
Dank der Schallschutzwände wird es für die Anwohner der Strecke jedenfalls künftig deutlich leiser, heißt es seitens der Bahn. So sei mit einer Reduktion der Lärmbelästigung von bis zu 15 dB zu rechnen. Denn in Haldern kommen hochabsorbierende Aluminium-Elemente zum Einsatz, die unmittelbar an der Lärmquelle wirken und Schallreflexionen vermeiden. Der wahrgenommene Lärm entlang der Strecke werde laut Bahn so mehr als halbiert.