Haldern. Nach zig Jahren der Planung setzt die Deutsche Bahn jetzt den Ausbau des dritten Gleises in Rees um - für 80 Millionen Euro.

In Kürze werden die Arbeiten der Deutschen Bahn zum Ausbau des dritten Gleises in Rees-Haldern beginnen. Am Mittwochnachmittag präsentierte der Projektabschnittsleiter Michael Teitzel die wichtigsten Details für die Öffentlichkeit. Bis 2024 soll die Baumaßnahme abgeschlossen sein.

Die Unterführung an der Bahnhofstraße in Haldern.
Die Unterführung an der Bahnhofstraße in Haldern. © Deutsche Bahn AG

Seit Januar laufen bereits die Sondierungen für mögliche Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg. Es habe in Haldern eine Weltkriegsbombe gegeben, die der Räumdienst entsprechend abtransportieren konnte. Auch die Vegetationsarbeiten und die Baugrunduntersuchungen sind schon erledigt. Als nächstes erfolgt in Haldern jetzt die Baustelleneinrichtung sowie die Herrichtung von Logistikflächen und das Anlegen von Baustraßen.

2500 Meter Schallschutz

Bereits im März werde mit den Arbeiten an den Schallschutzwänden begonnen. Bis zum Jahresende soll auf einer Länge von 400 Meter die Wand errichtet sein. Die restlichen 2100 Meter folgen später. Für die vier Meter hohen Wände müssen Rohre in den Boden gerammt werden. Die Wände werden mit Sichtelementen ausgestattet sein, um sie nicht ganz so bombastisch erscheinen zu lassen.

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Von den jetzigen fünf Bahnübergängen im Bereich Haldern werden künfig nur noch drei übrig bleiben. Die größte Einzelmaßnahme ist die Unterführung an der Bahnhofstraße. Die Unterführungen (u.a. auch noch Sonsfeld und Antonieweg) sollen bis 2023 fertig sein. Für die Querung an der Bahnhofstraße muss auch die Halderner Straße umfassend verändert werden. Sie muss innerhalb des Ortes tiefergelegt werden und wird für die Dauer von zwei Jahren voll gesperrt. Die Sperrung wird vermutlich bereits im März beginnen, so Planer Teitzel. „Dies wird eine sehr, sehr große Baugrube.“

Anwohner wurden angeschrieben

So soll die Halderner Straße bald aussehen.
So soll die Halderner Straße bald aussehen. © Deutsche Bahn AG

Die Anwohner in Haldern seien in der vergangenen Woche von der Bahn angeschrieben worden, wenn sie einen Anspruch auf passiven Lärmschutz haben. In der Regel gehe es dabei um Schallschutzfenster. Bei 150 Gebäuden muss dieser passive Schallschutz auf Kosten der Bahn errichtet werden. Für die gesamte Baumaßnahme in Haldern wird die Bahn laut Kalkulation 80 Millionen Euro aufwenden.

Um Erschütterungen und Lärm zu minimieren, werden zum einen eine elastische Kunststoffbeschichtung unter die Betonschwellen eingebaut, damit diese die Schwingungen besser in den Boden ableiten. Zum anderen werden die Gleise im Ortskern regelmäßig überwacht und geschliffen, damit die Züge leiser über die Schienen rollen können.

Neue Bahnsteige für Haldern

Der Haltepunkt Haldern wird mit komplett neuen Bahnsteigen versehen, die auch barrierefrei sein sollen.

https://www.nrz.de/staedte/emmerich-rees-isselburg/iframe-newsletter-nrz-emmerich-id228106115.htmlDer Reeser Bürgermeister Christoph Gerwers ist zufrieden: „Die Planungen sind so, wie wir sie mit der Deutschen Bahn abgesprochen haben und ich freue mich, dass nach 24 Jahren jetzt endlich gebaut wird.“ Ihm sei immer wichtig gewesen, dass der neue Bahnübergang Bahnhofstraße fertiggestellt ist, bevor die alten Übergänge geschlossen werden. In Haldern wird es nur an einer Seite (Richtung Dorfkern) eine Schallschutzwand geben.