Emmerich. Sollte es sich bei einer Anomalie im Boden in der Emmericher Innenstadt um eine Bombe handeln, müsste das Krankenhaus evakuiert werden.
Bei Bauarbeiten in der Emmericher Innenstadt wurde eine Anomalie im Boden festgestellt. Dies ist durch die Auswertung von Bildern bestätigt worden. Worum es sich bei der Anomalie handelt, steht zurzeit nicht fest. Grundsätzlich kann in solchen Fällen ein Kampfmittelfund nicht ausgeschlossen werden.
Sondierungsarbeiten werden am 18. Juli durchgeführt
„Am 18. Juli werden Sondierungsarbeiten vorgenommen, um genau zu schauen, was sich dort im Boden befindet“, erklärt Emmerichs Stadtsprecher Tim Terhorst. Terhorst macht deutlich, dass sich das Fundstück in einer sicheren Tiefe befindet und keine akute Gefährdung für die Bevölkerung bestehe.
Wie die NRZ erfahren hat, wurde die Anomalie bereits im Dezember des vergangenen Jahres entdeckt. Am Montag, 18. Juli, wird dann nach den Sondierungsarbeiten entschieden, wie es weitergeht. Sollte es sich um Kampfmittel handeln, würden dann die üblichen Prozeduren in Kraft treten. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst könnte dann auch entsprechende Evakuierungsmaßnahmen anordnen.
Auch Krankenhaus könnte von Evakuierung betroffen sein
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Wegen der möglicherweise eintretenden Bombenentschärfung bereiten sich das St. Willibrord-Spital und die beiden Senioreneinrichtungen St. Augustinus und Willikensoord derzeit auf eine komplette Evakuierung vor. Sollte tatsächlich eine Bombe gefunden werden, wird dies je nach Art des Sprengkörpers voraussichtlich am 18. oder 20. Juli geschehen.
Krankenhaus-Evakuierung würde voraussichtlich über die Liegendanfahrt an der Lilienstraße erfolgen
Um diesen Kraftakt bestmöglich meistern zu können, stehen Krankenhaus- und Seniorenheimleitungen sowie Feuerwehr, Rettungsdienst und Stadt im regelmäßigen Austausch. Die gesamte Krankenhaus-Evakuierung würde voraussichtlich über die Liegendanfahrt an der Lilienstraße erfolgen. Bei der Planung sind Transport und gesonderte Unterbringung von möglichen Corona- und Intensivpatienten berücksichtigt. Gleiches gilt für Menschen, die auf Rollstuhl oder Rollator angewiesen sind und für bettlägerige Personen.
Ziel ist, dass nicht mehr als 100 Personen evakuiert werden müssen
Die Verantwortlichen aus Medizin, Pflege und Verwaltung entscheiden, auf welche Weise das Spital heruntergefahren wird mit dem Ziel, die Zahl der zu evakuierenden Patienten auf etwa 100 zu reduzieren. Ein Vorbereitungsteam treibt die Detailplanungen in Abstimmung mit Stadt und Rettungsdiensten voran.
„Ziel ist es, den Betrieb im Krankenhaus und in den Senioreneinrichtungen so kurz wie möglich stillzulegen“, sagt Krankenhausdirektor Dr. Alexander Schmithausen. Dies werde verantwortungsvoll und mit der gebotenen Rücksicht auf die zu versorgenden Menschen.