Emmerich. Die Sanierung der L7 war schon lange Thema in der Stadt. Jetzt soll die Baumaßnahme starten. Das erwartet die Verkehrsteilnehmer in Emmerich.

Es ist eine Operation an einer der Hauptschlagadern für den Verkehr in Emmerich: die L7, frühere B8, soll ab Juni zwischen der Rampe B220a und der Polizeiwache an der Straße Großer Wall umfangreich saniert werden. Bis Ende des Jahres will Straßen NRW die Maßnahme abgeschlossen haben.

Für die Verkehrsteilnehmer in Emmerich wird die Baustelle mit Sicherheit einiges an Einschränkungen bedeuten. „Es ist eine Herausforderung, so eine Maßnahme in der Innenstadtlage durchzuführen und daran wurde lange geplant“, erklärt Ekkehard Deußen, Niederlassungsleiter der Regionalniederlassung Niederrhein von Straßen NRW.

Vollsperrung wird leider nötig sein

Eigentlich war der Start der Maßnahme schon für 2021 angedacht. Allerdings kam es zu Verzögerungen. Auch jetzt war der Baustart eigentlich schon für den 16. Mai geplant, wird sich jetzt aber auf Anfang Juni verschieben. Die schlechte Nachricht dabei vorweg: Es wird auch eine Vollsperrung der Straße geben, während die Arbeiten laufen. „Das war leider nicht ander möglich“, erklärt Ekkehard Deußen.

Ekkehard Deußen, Niederlassungsleiter der Regionalniederlassung Niederrhein von Straßen NRW und Projektleiter Lukas Hengsbach stellten die Pläne für die Baustelle an der L7 in Emmerich vor.
Ekkehard Deußen, Niederlassungsleiter der Regionalniederlassung Niederrhein von Straßen NRW und Projektleiter Lukas Hengsbach stellten die Pläne für die Baustelle an der L7 in Emmerich vor. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Und diese Vollsperrung betrifft direkt den ersten Bauabschnitt zwischen der Polizeiwache am Großer Wall und der Einmündung der Straße Steintor. Hier soll, nach Planung von Straßen NRW, drei Wochen lang gebaut werden, wofür eine Vollsperrung möglich ist. „Die drei Wochen sind eher optimistisch gerechnet“, erklärt Lukas Hengsbach, Projektleiter von Straßen NRW dazu. Es könnte auch sechs Wochen dauern, bis der Abschnitt fertig ist. Für die übrigen Bauabschnitte sind Einbahnstraßenregelungen vorgesehen.

Umfangreiche Sanierung mit sechs Bauabschnitten

Geplant ist eine umfassende Sanierung der Straße und natürlich der Rad- und Gehwege, des Kanalnetzes und der Ampelanlagen. Dabei wird in sechs Bauabschnitten gearbeitet, die sich von der Polizeiwache bis zur B220a ziehen werden. Vom Bauabschnitt 1 an der Polizeiwache arbeitet man sich sukzessive bis zur B220a vor.

Eine Maßnahme dürfte die Anlieger dabei besonders freuen: Es wird im Zuge der Arbeiten auch eine Ampelanlage an der Kreuzung Van-den-Bergh-Straße/Eltener Straße/B220a geben. „Wir haben da immer wieder Rückmeldungen bekommen, an der Verkehrssituation dort etwas zu machen“, erklärt Stadtsprecher Tim Terhorst. Das gleiche gelte auch die Fuß- und Radwege entlang der Straße, zu deren Zustand es auch schon Beschwerden gab.

Verkehrsentwicklung im Auge behalten

Die Verantwortlichen rechnen damit, dass es in den ersten Tagen der neuen Baustelle zu einigen Problemen kommen könnte. Etwa, weil sich betroffene Verkehrsteilnehmer alternative Routen suchen und nicht unbedingt der ausgeschilderten Umleitung folgen. „Die Emmericher werden sich sicherlich Routen innerhalb der Stadt suchen“, erklärte Stadtsprecher Tim Terhorst. Deswegen wolle man bei der Stadt auch die Verkehrslage nach Einrichtung der Baustelle genau im Blick behalten und unter Umständen mit Maßnahmen nachsteuern.

Eine gute Nachricht gibt es für Freunde der Emmericher Kirmes, die in diesem Jahr nach zweijähriger Corona-Zwangspause wieder stattfinden soll: Für die Dauer des Spektakels wird die Vollsperrung an der L7 aufgehoben, so dass die Gäste relativ problemlos zur Kirmes kommen können. Bis zum Jahresende soll die Maßnahme dann auch komplett abgeschlossen sein und der Verkehr, wie gewohnt, wieder durch die Stadt rollen können – dann allerdings auf einer rundum erneuerten Straße.

>>>Kosten von zwei Millionen Euro

Die Kosten für die Baumaßnahme an der L7 taxiert Straßen NRW auf eine Gesamthöhe von zwei Millionen Euro. Allerdings sind davon die Kanalarbeiten ausgenommen und die Rad- und Fahrradwege werden nur anteilig mitfinanziert.

Die Baumaßnahme wird dabei von der lokalen Firma Loock durchgeführt. Die kümmert sich im Vorfeld der Arbeiten auch um eine Bestandsaufnahme an den Häusern der Anwohner, um den Ist-Zustand zu dokumentieren, falls dort Schäden durch die Bauarbeiten entstehen sollten.