Rees. Seit etwa zehn Tagen kommen vorwiegend Frauen und Kinder aus der Ukraine, die vor dem Krieg fliehen, nach Rees. Aktuell sind es 78 Personen.

Der Krieg in der Ukraine ist mittlerweile auch in Rees zu spüren. Immer mehr Menschen, überwiegend Frauen, Kinder und alte Männer, sind in der Stadt untergekommen. „Zur Zeit sind es 78 Personen, darunter 22 schulpflichtige Kinder“, weiß Jörn Franken, Pressesprecher der Stadt. Wobei die Menschen nicht von staatlicher Stelle zugewiesen wurden, sondern auf privatem Weg gekommen sind.

Bislang habe es keine Probleme gegeben, die Geflüchteten gut unterzubringen. Von den 78 Schutzsuchenden leben jetzt 50 im Übergangsheim am Melatenweg, 28 in privaten Unterkünften. „Die Hilfsbereitschaft der Reeser ist wirklich riesengroß“, freut sich Franken über die Angebote für Unterkünfte. Aktuell seien es 17, von Wohnungen, Ferienwohnungen, bis hin zu freien Zimmern.

Wohncontainer am Übergangsheim in Rees wird reaktiviert

Bislang sei es also noch möglich, für die vor dem Krieg geflohenen Menschen, von denen auch einige sicher traumatisiert sind, Bleiben zu finden. Mit Blick auf die Situation im Übergangsheim am Melatenweg werde es jedoch langsam eng. Wobei Michael Becker, Fachbereichsleiter Arbeit und Soziales, sehr darauf bedacht sei, die Ukrainer je nach Verfassung so unterzubringen, dass es untereinander nicht zu Stress-Situationen kommt.

Insgesamt, so Franken, würden sich gerade 91 Personen in den Häusern am Melatenweg aufhalten, inklusive der 50 vor dem Krieg geflohenen Frauen, Kinder und älteren Männer. „Wobei es noch einen leerstehenden Wohncontainer gibt, den wir jetzt reaktivieren“, fügt er an. Wünschenswert sei es jedoch weiterhin, dass Bürger wenn irgendwie möglich weiter Wohnangebote melden könnten.

Auch Rathaus-Mitarbeiterin mit ukrainischen Wurzeln hilft als Dolmetscherin

An Hilfsangeboten, was etwa Küchen-Ausstattungen wie Töpfe und andere benötigte Utensilien betrifft, mangelt es nicht, hebt der Pressereferent des Bürgermeisters hervor. Der ankündigt, dass man bei weiterem Bedarf das über die Presse mitteilen werde. „Im Moment ist die Ausstattung gut“, so Franken.

Unsicherheit herrscht wohl darüber, wie viele Menschen noch aus der Ukraine nach Rees kommen – und ob es absehbar einen offiziellen Verteilungsschlüssel geben wird. Im Moment werde die Hilfe jedenfalls von privaten Netzwerken wie Fremde werden Freunde sehr gut organisiert. Zudem gebe es Menschen mit ukrainischen Wurzeln, auch in der Stadtverwaltung selbst, die bereits als Dolmetscher einspringen würden.

Stadt bittet um weitere Wohnraum-Angebote für geflüchtete Ukrainer

Wer noch Wohnraum anbieten könne, so Franken, möge sich bitte zeitnah an Sozialamtsleiter Michael Becker wenden, und zwar telefonisch. Franken: „Da kann man gleich viele wichtige Fragen direkt klären, zum Beispiel, ob der Wohnraum kostenlos angeboten wird und ob es Zuschüsse gibt.“ Zu erreichen ist Michael Becker unter 02851/51117.