Rees. . Rees baut für 2,85 Millionen Euro im Gewerbegebiet drei neue Häuser in Holzrahmenbauweise für Flüchtlinge. Sie bieten Platz für 216 Personen.
- Neues Übergangsheim soll voraussichtlich im September fertiggestellt sein
- Die Arbeiten laufen auf Hochtouren, zwei Gebäude stehen bereits
- Überwiegend sind auf der Baustelle heimische Firmen im Einsatz
Das im Bau befindliche neue Übergangsheim an der Albert-Einstein-Straße im Gewerbegebiet befindet sich voll im Zeitplan. „Die kalkulierten Kosten von 2,85 Millionen Euro werden wir auch einhalten. Vielleicht wird’s sogar billiger“, hoffte gestern Bürgermeister Christoph Gerwers bei einer Besichtigung der Baustelle, an der neben dem Architekten Jürgen Terlinden und Rene Schenk von der gleichnamigen Holzbau-Firma aus Rees auch Ordnungsamtsleiter Michael Becker teilnahmen.
Auf dem Gelände gleich neben dem alten Übergangsheim für Flüchtlinge, die voraussichtlich dann im September in die drei neuen Gebäude umziehen werden, entstehen die Unterkünfte für insgesamt 216 Personen in Holzrahmenbauweise.
„Die Fertigstellung geht viel schneller als der Bau konventioneller Häuser, außerdem spart man etwas dabei“, erklärte der Architekt. Denn der Beschluss für die neuen Gebäude fiel im Januar, im Mai starteten bereits die Bauarbeiten. „Im September wird das Übergangsheim fertig sein“, bestätigte der Architekt. Damit, betonte Bürgermeister Gerwers, haben wir eine stille Reserve. Denn auch aus Düsseldorf sei angekündigt worden, dass mit weiteren Zuweisungen von Flüchtlingen zu rechnen sei. Wobei Rees derzeit seine Aufnahme-Quote zu 100 Prozent erfülle, hieß es. Was noch komme, wisse man aber nicht.
Im Moment laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Zwei Häuser stehen bereits, für das dritte werden in Kürze die vorgefertigten Wände auf die Betonplatte moniert. Danach erfolgt der Innenausbau. Beauftragt wurden überwiegend hiesige Firmen, sagte Terlinden.
Vielleicht Umzug im September
Pro Gebäude entstehen zwölf Wohneinheiten für je sechs Personen. Jede Wohneinheit hat zwei Schlafzimmer mit je drei Betten, einen Aufenthaltsraum dazwischen und je Wohnung eine Dusche, ein WC, ein Waschbecken.
„Im neuen Übergangsheim werden voraussichtlich nur Einzelpersonen untergebracht, und wohl auch nur Männer“, erklärte der Sozialamtsleiter. Frauen würden sowieso fast nicht nach Rees kommen. Die wenigen würden aber wie Familien mit Kindern weiter dezentral untergebracht, auch in den Ortsteilen, unterstrich Gerwers.
Hohe Priorität beim Bau der Häuser habe der Brandschutz, betonte Jürgen Terlinden. So gibt es neben einem Brandschutz-Konzept in jedem Raum einen Rauchmelder, und die Küchenzeilen befinden sich unter den Fenstern.
Zurzeit leben in Rees 343 Flüchtlinge. Um 280 Menschen kümmert sich die Stadt, 63 leben in der Zentralen Unterbringungs-Einrichtung Horizont. In dem jetzigen alten Übergangsheim am Melatenweg, sprich in Containern, sind im Moment 140 Personen untergebracht. „Die ziehen im September in die neue Unterkunft um, falls wir bis dahin keine weiteren Flüchtlinge zugewiesen bekommen haben“, sagte der Sozialamtsleiter.
Vielleicht, meinte Gerwers am Rande, könnten die neuen Unterkünfte später auch als Sozialwohnungen genutzt werden – obwohl sie sich im Gewerbegebiet befänden. „Darüber wird in Düsseldorf nachgedacht“, sagte er.