Rees. Das Koenraad-Bosman-Museum in Rees gibt es seit 25 Jahren. Aktuell kann das Jubiläum nicht gefeiert werden. Festakt wurde daher verlegt.

42 Jahre lang musste die Stadt Rees ohne Museum auskommen, 1945, im zweiten Weltkrieg, wurde das Reeser Krantor, mit dem darin befindlichen Museum, zerstört. Vor 25 Jahren, am 21. Februar 2022 konnte das Koenraad-Bosman-Museum in der Reeser Fallstraße eröffnet werden.

Das Museum hat die Stadt Rees der Freundschaft zwischen dem damaligen Stadtdirektor Gerd Klinkhammer und dem niederländischen Industriellen Koenraad Bosman zu verdanken. Ein Museum konnte sich die Stadt Rees zu dem Zeitpunkt nicht leisten und der Industrielle, der durch den Bau von sogenannten Nissenhütten in den Niederlanden zu Geld gekommen war, suchte einen Ort, um seine Bilder auszustellen.

Koenraad Bosman stiftete der Stadt Rees 500.000 Euro

Somit stiftete Koenraad Bosman der Stadt 500.000 Euro. Aus dem Ertrag des Stiftungsvermögen werden seitdem die Betriebskosten des Hauses, des Musemsbetriebes sowie der Ankauf neuer Kunstwerke finanziert.

Gerhard Klinkhammer und Koenraad Bosmann, Bürgermeister Buckermann (v.l.n.r.) bei den Feierlichkeiten zur Unterzeichnungs der Stiftungsurkunde.
Gerhard Klinkhammer und Koenraad Bosmann, Bürgermeister Buckermann (v.l.n.r.) bei den Feierlichkeiten zur Unterzeichnungs der Stiftungsurkunde. © Stadtarchiv Rees

Als Immobilie wurde das denkmalgeschützte „Haus Keim“ saniert und um einen Ausstellungstrakt erweitert. Viele alte Reeser erinnern sich noch an die frühere Balkanstube, die in diesem Haus untergebracht war. Ein Glücksfall war der Fund der mittelalterlichen Kasematte, einer Festungsanlage, unter dem Anbau, die in das Museum integriert wurde. Neben den Flächen für die Wechselausstellungen und den Kasematten besteht das Museum im Erdgeschoss des Haupthauses aus einer stadtgeschichtlichen Ausstellung, wie dem Stadtmodell, dem Raum der jüdischen Traditionen und einem Raum mit Kunstwerken von Reeser Malern.

Viele Helfer für das Museum in Rees

In den oberen Stockwerken finden niederrheinische Maler sowie die Ausstellung von Koenraad Bosman mit niederländischen Landschaftsmalereien der Romantik Platz. In der Ausstellungsfläche im Anbau wechseln sich Kunst-, Foto- und stadtgeschichtliche Ausstellungen ab. Die lokale Stadtgeschichte wurde vom Reeser Geschichtsverein Ressa oder vom Reeser Stadtarchiv mit interessanten Ausstellungen dargestellt.

Um den Betrieb des Museums finanzieren zu können verzichtete man, bis auf den Hausmeister, ganz auf Angestellte. Die sonstige Arbeit, vor allen Dingen die Öffnungszeiten werden von ehrenamtlichen Museumshelfern übernommen.

Aktuelle Corona-Situation lässt Feier nicht zu

1996 – der Umbau des „Hauses Keim” und Anbau des Museums Koenraad Bosman.
1996 – der Umbau des „Hauses Keim” und Anbau des Museums Koenraad Bosman. © Stadtarchiv

25 Reeser Bürger engagieren sich teilweise seit Jahrzehnten im Museum. Mehrmals im Jahr treffen sich die Freiwilligen um sich auszutauschen und die Besetzungspläne abzusprechen. Einmal im Jahr werden die Helfer zu einer gemeinsamen zweitägigen Museumsfahrt eingeladen. Die letzte Fahrt ging nach Münster, es waren auch schon Ausflüge nach Brüssel, oder Luxemburg dabei.

Das Kulturamt der Stadt Rees hätte das Jubiläum des Koenraad-Bosman-Museums gerne mit den Helfern und den Bürgern der Stadt Rees gefeiert. Doch leider ließ die aktuelle Corona-Situation keine großen Feierlichkeiten zu. „Wir haben beschlossen, den Festakt und weitere Feierlichkeiten auf den Sommer zu verschieben“, erklärt Kulturamtsleiterin Sigrid Mölleken. Ein genauer Termin wird noch bekannt gegeben.

Jüngste Ausstellung lockte fast 700 Besucher an

Das Kulturamt, sowie die Museumshelfer freuen sich, dass sich die, durch Corona eingebrochenen Besucherzahlen, wieder normalisieren. Die letzte Ausstellung des Geschichtsvereins „Haus Aspel – Kloster und Gymnasium“, die am 13. Februar endete, lockte 692 Besucher ins Museum.

>>Öffnungszeiten des Museums

Das Museum ist samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 13 Uhr sowie 14 bis 17 Uhr geöffnet. Für Erwachsene beträgt der Eintrittspreis zwei Euro, Kinder zahlen die Hälfte.

Zurzeit läuft die Wechselausstellung „Cirkla Impreso“ mit Fotografien von der niederländischen Künstlerin Ineke van Middelkoop.