Rees. Planung für neues Baugebiet Gut Friedburg in Rees kann beginnen. Der Bauausschuss gab einstimmig grünes Licht für den Aufstellungsbeschluss.
Das geplante Neubaugebiet auf dem Gelände der früheren Sektkellerei Gut Friedburg am Ostrand der Stadt Rees hat eine erste Hürde genommen: Im Bauausschuss stimmten die Politiker einstimmig für den Aufstellungsbeschluss mit Blick auf den Bebauungsplan. Viele Fragen, etwa zur Verkehrsführung, die nach Bekanntwerden des Vorhabens für Unruhe bei Anwohnern gesorgt hatten, wurden vom Mitarbeiter des Projektentwicklers RES Bau GmbH und des Planungsbüros Oekoplan aus Mehrhoog beantwortet. „Wir stehen erst am Anfang der Planung, nichts ist beschlossen“, betonte RSE-Prokurist Rüdiger Neuber. Damit bezog er sich besonders darauf, dass der Verkehr nicht zwingend über die Straße An der Friedburg auf die Weseler Straße geführt werden soll.
Die Mitglieder des Ausschusses waren jedenfalls nach den ausführlichen Erläuterungen sehr zufrieden. Denn Rees habe ja Bedarf an Wohnraum, gerade für junge Familien. „Wenn die Umsetzung so läuft, wie das jetzt angekündigt worden ist, sind wir dafür“, meinte etwa Helmut Wesser (Grüne). Begrüßt wurde das Vorhaben ebenso von Peter Friedmann (SPD), Dieter Karczewski (CDU) und Clemens Willing (FDP).
Auf Gelände der ehemaligen Sektkellerei in Rees entstehen viele Häuser
Zuvor hatte Bauamtsleiterin Elke Strede noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich jetzt noch nicht um eine fertige Planung für das Baugebiet „Wohnen an der Friedburg“ handelt. Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit, eben auch der Bürger, würden erfolgen, sobald alle planerischen Änderungen vorgenommen worden seien. „Die Kritik an den jetzigen Plänen haben wir aber sehr wohl wahrgenommen“, sagte Strede. Die erklärte, dass die Stadt die Planungshoheit habe, in diesem Fall aber Kosten und Lasten an den Projektentwickler übergeben wird.
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Wie ausführlich berichtet, hat das Reeser Unternehmen RSE das 25.000 Quadratmeter große Grundstück an der Weseler Straße und der Straße An der Friedburg, das früher eine Sektkellerei beherbergte, vom Eigentümer gekauft. Im nördlichen Teil müssen noch alte Hallen abgerissen werden. Auf dem Gelände sollen dann 40 Doppelhaushälften und 24 Einfamilienhäuser errichtet werden, und zwar unter ökologischen und sozialen Gesichtspunkten. Zwei Häuser der Eigentümer, die auf dem Grundstück stehen, werden in die Planung eingebunden.
Neubaugebiet soll jetzt wohl auch einen Spielplatz erhalten
Thema war neben der Anbindung, die jetzt wahrscheinlich doch direkt an die Weseler Straße erfolgen soll und nicht über die schmalere Straße „An der Friedburg, „die aber auf 6,50 Meter verbreitert wird“, wie Neuber erklärte, auch die Frage der Bäume auf dem Gelände. „Nicht alle, auf denen jetzt ein rotes X steht, werden gefällt“, sagte Werner Schomaker von Oekoplan. Man müsse aber die Standfestigkeit prüfen, auch den Gesundheitszustand. Insgesamt gehe es um etwa zehn Bäume.
Betont wurde, dass etwa die Kirschbaumhecke zu den angrenzenden Nachbarn im Westen erst einmal als Sichtschutz stehen bleiben soll, bis die Häuser erstellt worden sind. „Danach möchten wir die Hecke aber mit einheimischen Gehölzen bepflanzen“, kündigte Schomaker an. Betont wurde auch, dass sich die verdichtete Fläche nach Fertigstellung des neuen Wohnquartieres sogar verringert haben wird – von derzeit gut 10.600 auf dann 9.600 Quadratmeter. In die Planung eingebaut werden soll jetzt wohl auch ein Spielplatz oder/und eine Begegnungsstätte, wie seitens der Politik angeregt wurde.
„Es ist gut, dass die Gewerbebrache jetzt endlich ein Baugebiet wird“
Helmut Wesser hatte noch zu bedenken gegeben, dass die angedachten Öko-Vorgaben, etwa was das Verbot von Schottergärten betreffe, auch kontrolliert werden müssten. „Das ist schwierig“, räumte Schomacker ein. Aber man wolle das wenn irgendwie machbar in die Verträge einbauen. Und auf Anfrage von Christian Schulze-Böing (FDP) deutete der RSE-Prokurist an, dass künftig wohl auch Tiny-Häuser dort möglich sein sollen. Das müsse aber noch im Detail mit der Stadt abgesprochen werden.
Dass das neue Wohngebiet in einem beschleunigten Verfahren, und deshalb auch ohne Umweltprüfung angegangen werden soll, wie Elke Strede erläuterte, liege daran, dass es sich um ein innerstädtisches Baugebiet handele und wegen der hohen Nachfrage nach Wohnraum schnell umgesetzt werden soll. Auch das stieß auf breite Zustimmung. Es sei gut, deshalb schnell ins Verfahren einzusteigen, betonte Peter Friedmann (SPD). „Aus der Gewerbe-Brache wird jetzt endlich ein Wohngebiet.“
>>>Reeser Bauunternehmen investiert rund 23 Millionen Euro
Das Büro des Bauunternehmens RSE errichtet im Jahr hauptsächlich im Rhein/Ruhrgebiet rund 20 bis 30 Doppel- und Einfamilienhäuser. Der Sitz befindet sich am Melatenweg, in Sichtweite des geplanten Neubaugebietes. Zum Team gehören sieben Mitarbeiter. Ins Vorhaben „Wohnen an der Friedburg“ investiert die Firma gut 23 Millionen Euro. Gerechnet wird mit bis zu 200 Menschen, die dort künftig wohnen werden. Mit der Umsetzung wird in etwa zwei Jahren gerechnet.