Rees. Auf dem Gelände der früheren Sektkellerei Gut Friedburg soll ein neues Baugebiet entstehen. Das ist Thema im nächsten Bauausschuss am 2. Februar.

Auf dem gut 25.000 Quadratmeter großen Gelände der früheren Sektkellerei Gut Friedburg in Rees soll ein neues Baugebiet entstehen, und zwar umwelt- und klimagerecht sowie unter sozialen Aspekten. Laut Vorlage für den Ausschuss für Umwelt, Planung, Bau und Vergabe, der sich mit dem Thema am Mittwoch, 2. Februar, um 17 Uhr im Bürgerhaus befasst, sind laut Verwaltung 40 Doppelhaushälften und 24 Einfamilienhäuser geplant. Umsetzen will das Vorhaben Bauträger Michael Kemkes aus Rees.

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Mit dem vorliegenden Projekt sollen Wohnbaugrundstücke in relativ zentraler Lage von Rees geschaffen werden. Das Areal der 1973 gegründeten und 2002 geschlossenen Sektkellerei befindet sich an der Weseler Straße. Zur Zeit dienen die dortigen Hallen als Lager. Das gewerblich genutzte Areal soll künftig Wohnbaufläche werden, wofür der Bebauungsplan geändert werden muss.

Aspekte des Biotop- und Artenschutzes sollen berücksichtigt werden

Die geplante Bebauung, heißt es, soll sich an den Prinzipien der Nachhaltigkeit orientieren. Daher ist geplant, dass umwelt- und klimaschonende Materialien und Verfahren zum Einsatz kommen. Bei den Vorgaben für die Gestaltung und Bepflanzung der Vorgärten werden Aspekte des Biotop- und Artenschutzes berücksichtigt.

40 Doppelhaushälften und 24 Einfamilienhäuser sollen auf dem Gelände der ehemaligen Sektkellerei Gut Friedburg in Rees entstehen.
40 Doppelhaushälften und 24 Einfamilienhäuser sollen auf dem Gelände der ehemaligen Sektkellerei Gut Friedburg in Rees entstehen. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Ein besonderes Augenmerk wird auf die Minimierung des Wärmebedarfs der Gebäude und eine möglichst CO2-freie Deckung des verbleibenden Wärmeenergiebedarfs gelegt. Stichworte sind unter anderem eine kompakte Bauweise, optimale Wärmedämmung, eine optimale Nutzung von Sonneneinstrahlung. Zudem sind Wärmepumpen, sowie Solaranlagen zur Warmwasser-Erzeugung vorgegeben, ebenso Photovoltaik-Technik zur Stromerzeugung.

Die ehemalige Sektkellerei Gut Friedburg in Rees. Der Betrieb wurde 2002 aufgegeben.
Die ehemalige Sektkellerei Gut Friedburg in Rees. Der Betrieb wurde 2002 aufgegeben. © Unbekannt | Stadtarchiv Rees

Bauträger will Garagendächer begrünen

Außerdem will man die Flächenversiegelung etwa durch Gebäude und Stellplätze so gering wie möglich halten, um Aufheizungseffekte zu vermeiden und Niederschlagsabfluss und Regenwasserversickerung, und zwar vor Ort, zu ermöglichen. Straßen und Grundstückseinfahrten erhalten eine versickerungsfähige Oberfläche. Um Schäden bei Starkregenereignissen zu minimieren, ist vorgesehen, die Erdgeschoss-Fußbodenhöhen mindestens 20 Zentimeter über fertigem Straßenniveau zu erstellen.

Der Bauträger will auch Flachdächer begrünen und heimische, standortgerechte Gehölze auf Freiflächen pflanzen. Laut Vorlage der Verwaltung werde mit dem städtebaulichen Konzept ein neues Wohnquartier entstehen, das im nördlichen Teil des Planungsgebietes die bisherige gewerbliche Nutzung ablöst. Höhe und Farb- sowie Fassadengestaltung sollen sich an der umgebenden Bebauung orientieren.

Fuß- und Radwege in Richtung Weseler Straße und Feldmark geplant

Im nördlichen Teil des Planungsgebietes entstehen zweigeschossige, voll unterkellerte Doppelhaushälften mit Wohnflächen von zirka 130 Quadratmetern und kleineren Grundstücken (etwa 230 Quadratmeter). Im südlichen Teil befinden sich größere Grundstücke, auf denen Einfamilienhäuser vorgesehen sind. Entlang der Weseler Straße sind wiederum kleinere, eineinhalbgeschossige, voll unterkellerte Doppelhäuser geplant.

Die innere Erschließung des Gebietes erfolgt über die Straße An der Friedburg. Die wird dort auf 6,50 Meter verbreitert, um den zusätzlichen Verkehr aufnehmen zu können. Von der Straße An der Friedburg wird eine neue Erschließung in das Wohngebiet mit Stichwegen und Wendehammer geplant. Zudem sollen verbindende Fuß- und Radwege Richtung Weseler Straße und Zur Feldmark angelegt werden.

Mitte 2023 könnte mit den Bauarbeiten in Rees begonnen werden

Nach eingehender Planung, so die Vorlage, werde der Bebauungsplan voraussichtlich keine erheblichen Umweltauswirkungen haben. Die Verwaltung geht daher davon aus, dass das vorliegende Bebauungsplanverfahren als „Bebauungsplan der Innenstadt-Entwicklung“ im beschleunigten Verfahren durchgeführt werden kann. Und: Durch die gesamte Übernahme von Erschließungskosten durch den Projektträger sei das Verfahren zügig umsetzbar, heißt es in der Verwaltungsvorlage.

Sollte alles optimal laufen, könnte Mitte 2023 mit den Arbeiten gestartet werden, heißt es seitens des Projektträgers RSE Bau GmbH.