Beek-Babberich. An der A3-Grenze wird Mitte des Monats in Beek ein neuer Rastplatz für Trucker eröffnet. Auch in Elten soll ein moderner Parkplatz entstehen.

An der deutsch-niederländischen Grenze ist auf dem Gelände der ehemaligen, niederländischen Grenzabfertigung ein neuer Rastplatz für Lkw entstanden. Der Investor Rijkswaterstaat hat für 26 Laster, 20 Autos sowie der Autobahnmeisterei Platz geschaffen. Die Fläche an der A12 (deutsch A3) soll Mitte Oktober freigegeben werden.

Die neue Autobahnmeisterei wird auch in Beek stationiert.
Die neue Autobahnmeisterei wird auch in Beek stationiert. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Um die Fertigstellung des neuen Geländes hatte es einige Verwirrung gegeben. Denn seit gut drei Monaten ist der Parkplatz eigentlich fertig. Ein Sprecher von Rijkswaterstaat bestätigt der NRZ auf Nachfrage, dass noch ein Zaun errichtet werden muss, um niederländischen Sicherheitsbestimmungen gerecht zu werden. Die Auslieferung dieses Zauns habe aufgrund von Lieferschwierigkeiten in der Corona-Pandemie auf sich warten lassen. Erst wenn der Zaun gesetzt sei, könne man den Platz auch freigeben, so Rijkswaterstaat.

Mehr Parkplätze sind erforderlich

Die Erstellung von zusätzlichen Lkw-Rastplätzen wird auch in den Niederlanden stark diskutiert. Gerade an Wochenenden sind die Plätze in der Region meistens belegt. Es besteht ein großer Bedarf an zusätzlichen Kapazitäten. Dies hat auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Stefan Rouenhoff erkannt, der sich bereits für einen Rastplatz auf deutscher Seite eingesetzt hatte. Rouenhoff hatte in das Grundstücksgeschäft zwischen dem Eigentümer des ehemaligen Zollamts in Emmerich-Elten, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und der Autobahn GmbH eingeschaltet. Die Autobahn GmbH möchte einen modernen Lkw-Parkplatz errichten.

Anwohner sind wenig begeistert

Nach Informationen der niederländischen Tageszeitung De Gelderlander sind die Anwohner des Veldhuizenseweg in Babberich wenig begeistert über den neuen Rastplatz. Sie hatten eine Beschwerde eingereicht, aber letztlich kein Recht bekommen.

Die Anwohner befürchten, dass die Trucker gerade am Wochenende auf dem Rastplatz übernachten werden, da dies der letzte Stop vor der deutschen Grenze ist. Am Wochenende darf in Deutschland nicht gefahren werden.

Für Rouenhoff wäre dies auch ein wichtiger Beitrag für die Emmericher Innenstadt. Parkende Lkw könnten so verschwinden. „Die Autobahn GmbH hält an der Errichtung eines modernen LKW-Parkplatzes in Emmerich-Elten fest, unabhängig davon, ob auf niederländischer Seite nun mehrere neue Lkw-Parkplätze geschaffen werden“, schreibt Rouenhoff auf NRZ-Nachfrage. Und weiter: „Der Bedarf an entsprechenden Parkplätzen entlang der A3 ist in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Eine Übernahme der Flächen des alten Zollgeländes durch die Autobahn GmbH soll bis spätestens Frühjahr 2022 erfolgen.“

Holzüberdachung für die Autobahnmeisterei

Im niederländischen Beek wurden auf dem neuen Terrain neben den Stellplätzen auch eine große Holzüberdachung errichtet, die von der Autobahnmeisterei genutzt werden soll. Unter der Holzkonstruktion sollen die Winterfahrzeuge und Streugeräte gelagert werden, die auf der niederländischen A12 (deutsch A3) zum Einsatz kommen sollen.

Der Rastplatz ist übrigens nicht für Übernachtungen gedacht. Daher wurden auch keine Duschen und Toiletten errichtet. Lkw-Fahrer sollen beim Trucker-Parking in Duiven übernachten und dort die sanitären Einrichtungen nutzen.

A15-Verbindung zwischen Nimwegen und Zevenaar

Die Autobahnmeisterei war bislang in Zevenaar untergebracht, der Lkw-Parkplatz in der Nähe von Duiven (Oudbroeken). Beide Einrichtungen wurden jetzt verlegt, weil Rijkswaterstaat bereits für die neue Autobahnverbindung A15 zwischen Nimwegen und Zevenaar plant. Wie berichtet soll die neue Autobahnverbindung eine Direktanbindung des Rotterdamer Hafens mit der deutschen A3 ermöglichen. Da die Trasse durch das Landschaftsschutzgebiet Betuwe verläuft, gibt es Klagen seitens der Naturschutzverbände.

Die neue A15 soll zwischen Duiven und Zevenaar auf die A12 anschließen. 
Die neue A15 soll zwischen Duiven und Zevenaar auf die A12 anschließen.  © Rijkswaterstaat | Rijkswaterstaat

Aktuell liegt vor dem Verwaltungsgericht Raad van State ein Verfahren zur Berechnung von zu erwartenden Stickstoffausstößen. Zu dieser Berechnung hatte das Gericht das Verkehrsministerium aufgefordert. Gegenüber der NRZ kündigt ein Pressesprecher des Raad van State an, dass das Ministerium die Berechnung mittlerweile vorgelegt habe, man rechne aber nicht mehr mit einem Urteil in diesem Jahr. Wenn das Urteil vorliegt, dann dürfte auch feststehen, ob die neue Autobahnverbindung möglich wird. Die neue A15 würde auch für Emmericher eine gute Verbindung nach Nimwegen darstellen.