Emmerich. Der Umzug im Juli dauerte nur einen Tag. Jetzt ist der neue Zustellstützpunkt der Deutschen Post auf dem ehemaligen Kasernengelände im Betrieb.

Nur einen Tag dauerte der Umzug, dann war alles über die Bühne gegangen. „Morgens sind die Zusteller noch vom Geistmarkt in Emmerich gestartet, im Laufe des Tages dann zu unserem neuen Zustellstützpunkt am ehemaligen Kasernengelände zurückgekehrt“, sagt Wolfgang Nick. Und lächelt dabei sichtlich zufrieden. Denn die rund 50 Mitarbeiter sind offensichtlich alle sehr glücklich mit ihrem neuen, hellen und ebenerdigen Arbeitsplatz. „Für uns alle war das wie ein Quantensprung“, betont der Standortleiter.

Seit Ende Juli transportieren, sortieren und stellen die Post-Mitarbeiter Briefe und Pakete auf einer Fläche von 80 Quadratkilometer zu. Etwa 30.000 Einwohner zwischen Elten und Praest erhalten rund 65.000 Briefe und 10.000 Pakete pro Woche.

Es gibt auch keine Parkprobleme mehr

Das Neue: Die Postler müssen sich nicht mehr in viel zu beengten Räumen um die Briefe und Pakete kümmern, und auch nicht mehr auf zwei Etagen. „Hier ist alles ebenerdig. Für die Briefzustellung haben wir eine Halle, eine weitere für Pakete“, erklärt Dirk Isselhorst, zuständig auch für die Post-Zustellstützpunkte in Rees, Kleve, Goch und Kalkar. Emmerich habe jetzt sicher den modernsten Stützpunkt.

Auch das Mobiliar zum Sortieren der Briefe ist mit umgezogen vom Geistmarkt an die Georg-Elser-Straße.
Auch das Mobiliar zum Sortieren der Briefe ist mit umgezogen vom Geistmarkt an die Georg-Elser-Straße. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Sehr zur Freude der Mitarbeiter, die nun immer im Trockenen ihrer Arbeit nachgehen können. „Parkprobleme gibt es jetzt auch keine mehr, auch nicht für die privaten Pkw“, erklärt der Standortleiter. Nötig wurde das neue Gebäude, weil der Platz in der Innenstadt einfach nicht mehr reichte. „Wir haben bei den Paketen sicher durch das Online-Geschäft jährlich einen Zuwachs von sieben bis zehn Prozent“, erläutert Britta Töllner von der zuständigen Post-Pressestelle in Düsseldorf.

Hälfte der Fahrzeug-Flotte besteht schon aus Streetscootern

Ob es weiter so aufwärts gehe oder sich die Zahlen einpendeln, müsse man abwarten. Das neue Gebäude sei jedenfalls, was den Platz- und Mitarbeiter-Bedarf betrifft, auf einen Zehn-Jahres-Zeitraum ausgelegt. Gekostet hat der Neubau einen „kleinen einstelligen Millionen-Betrag“, erwähnt die Pressefrau, ohne genauere Angaben zu machen.

Wichtig sei, dass die Post weiter auf dem Weg eines CO2-neutralen Versandes sei. Die Hälfte der Fahrzeug-Flotte in Emmerich, sprich elf, seien schon klimafreundliche Streetscooter, für die es jetzt – und auch für weitere noch anzuschaffende E-Fahrzeuge – eigene Ladesäulen gibt.

Arbeit verläuft deutlich effizienter

Durch den neuen Standort spare man jedenfalls jetzt viel Zeit bei der Bearbeitung von Briefen und Paketen, sagt Dirk Isselhorst. Und sicher auch Energie durch modernste Bauweise. Leider reichte die Zeit nicht dafür, dass man auch Wärmepumpen und Photovoltaik-Anlagen zur Stromerzeugung in den Neubau integrieren konnte. „Das passiert jetzt bei allen neuen Stützpunkten, die die Post seit Anfang 2021 plant“, weiß sie.

>> CO2-Neutralität bis 2050 angepeilt

Die Deutsche Post ist der größte Postdienstleister Europas und Marktführer im deutschen Brief- und Paketmarkt. Die Post beschäftigt rund 155.000 Mitarbeiter. Die Post ist Teil des Konzerns Deutsche Post DHL-Group, die 2020 einen Umsatz von mehr als 66 Milliarden Euro gemacht hat. Bis 2050 will die Post komplett CO2-neutral sein.