Kalkar/Rees. An- und Umbau beim Abwasserbehandlungsverband Kalkar-Rees kommt gut voran. 50 Millionen Euro-Invest bei Selesia erhöht Auslastung des Klärwerks.

Der Um- und Anbau beim Abwasserbehandlungsverband Kalkar-Rees in Hönnepel kommt gut voran. Ende des Jahres soll das Projekt, das etwa halbe Million Euro kosten wird, abgeschlossen sein, wie Betriebsleiter Heinz Arntz berichtet. Dass die Kosten nochmal in die Höhe schießen, sei nicht zu erwarten: „Das Material für den Trockenbau liegt schon auf Lager. Das haben wir uns zu halbwegs vernünftigen Preisen gesichert“, ergänzt Lukas Reinders, stellvertretender Betriebsleiter mit Blick auf die Verteuerung der Rohstoffpreise allgemein.

Neue Windenergieanlage soll zwei bestehende Anlagen ersetzen

So richtet sich jetzt der Blick schon in die Zukunft. „Wir hoffen bis Ende des Jahres die Genehmigung für eine neue Windenergieanlage zu bekommen“, sagt Arntz. Die neue Anlage, unter 100 Meter hoch, würde die beiden Bestehenden ersetzen. Klimaneutral seit der Abwasserbehandlungsverband übrigens schon seit Jahren.

Erfreut nimmt Arntz eine angekündigte Expansion beim Unternehmen Selesia in Kalkar zu Kenntnis, wo für 50 Millionen Euro unter anderem die Produktion erweitert werden soll. Die Selesia ist der einzige Großeinleiter des Abwasserverbandes. Von jetzt 30.000 Kubikmeter im Jahr erwartet Arntz künftig eine Steigerung auf 40.000 bis 50.000 Kubikmeter: „Das bedeutet eine verbesserte Auslastung für uns“, so Arntz.

Der Anbau ist nötig geworden, weil die Sozialräume, die aus den 80ern stammen, überholt sind. Von den 20 Mitarbeitern sind zwölf in den Bereichen tätig, in denen sie mit Abwasser in Berührung kommen. „Sie ziehen sich hier um. Ihre Dienstkleidung wird hier gewaschen“, berichtet Arntz. Deshalb gebe es auch schwarze und weiße Bereiche in den Duschen und um Umkleiden. Im Schwarzen Bereich sind die Mitarbeiter mit ihren schmutzigen Stiefeln unterwegs, im weißen Bereich sind sie barfuß unterwegs.

Nachbarn können sich auf ein Beetfest freuen

Wenn der Ausbau fertig ist, werden die Nachbarn zu einem Beetfest eingeladen, denn man pflege seit 30 Jahren einen guten Kontakt. Der Begriff Beetfest bezieht sich auf die Beete, wo Klärschlamm aufgebracht wird und alle vier, fünf Jahre abgefahren wird: „Bis 2032 kann der Schlamm noch für die Landwirtschaft verwendet werden“, so Arntz.

Der Reeser Bürgermeister hat für die interkommunale Zusammenarbeit zwischen Kalkar, Rees und Xanten nur lobende Worte: „Das ist wirklich ein Musterbetrieb.“ Da stimmte Britta Schulz, Bürgermeisterin von Kalkar, voll und ganz zu.