Rees. Mit den Mitfahrerbänken startet die Stadt Rees ein Projekt, um Lücken im Mobilitätskonzept zu schließen. Schon mehr als 100 Fahrer registriert.
Das Konzept ist einfach, aber genial: Wer in Zukunft in Rees kein Auto zur Verfügung hat und trotzdem in einen anderen Ortsteil möchte, der kann auf einer von 16 Mitfahrerbänken Platz nehmen, die im ganzen Stadtgebiet aufgestellt werden sollen.
Mit einem Schild, das an der Bank befestig ist, können die Wartenden anzeigen, in welchen Stadtteil sie gerne fahren möchten. Einer der registrierten Fahrer, die bei dem Projekt machen, kann dann anhalten und die Person mitnehmen.
Erste Mitfahrerbänke in Esserden aufgestellt
Die ersten beiden der neuen Bänke wurden in Esserden an der Kreuzung von Grüttweg und Esserdener Straße aufgestellt. Einen genauen Zeitplan, wann alle Bänke stehen, gibt es noch nicht. „Die Kollegen müssen schauen, wie gut sie zurechtkommen“, sagt Stadtpressesprecher Jörn Franken.
Denn natürlich kann an den geplanten Aufstellungsorten immer etwas im Boden sein, dass die Arbeiten behindert. Die waren ohnehin mit längerfristigen Abstimmungen mit anderen Behörden verbunden. Bereits im November hatte man das Konzept für die Mitfahrerbank im Ausschuss vorgestellt. „Man kann die natürlich nicht einfach so aufstellen. Da sind teilweise Absprachen mit anderen Behörden notwendig“, erklärt Stadtsprecher Jörn Franken.
Am Starttag der Aufstellungsarbeiten waren neben der Installation der Bänke in Esserden noch die Aufstellung zweier weiterer Bänke geplant. „Ich denke, Ende der nächsten Woche werden wir da schon eine ganze Ecke weiter sein“, sagt Jörn Franken Ende vergangener Woche. Zeitnah sollen dann alle Bänke ihren Platz in den jeweiligen Ortsteilen gefunden haben.
Das sind die Standorte der Mitfahrerbänke in Rees
Neben den beiden Bänken in Esserden wird es jeweils zwei Bänke in Haffen (Deichstraße nahe der Kirche), Mehr (Heresbachstraße nahe des Dorfplatzes), Empel (Reeser Straße am Bahnhof), Millingen (Hurler Straße), Bienen (Kreuzung Dores-Albrecht Straße und Cobrinkstraße) und Grietherbusch (Kreisstraße am Schützenfestplatz/Campingplatz) geben. In Rees selbst (Ecke Dellstraße/Busbahnhof) und Haldern (Bahnhofstraße am Norma-Parkplatz) wird es jeweils eine Bank geben.
Das sind die Regeln für die Nutzung der Mitfahrerbänke
Die Regeln für die Nutzung der Bänke sind dabei vorgegeben. „Es ist alles freiwillig“, betont Jörn Franken. Das heißt: Registrierte Fahrer, die beim Projekt mitmachen, müssen nicht anhalten, nur weil jemand auf eine Mitfahrgelegenheit wartet. Andersherum müssen wartende Fahrgäste auch nicht bei jedem anhaltenden Auto einsteigen. Einige Anfragen gab es schon beim Rathaus bezüglich des Themas Versicherungsschutz. „Die Fahrgäste sind ganz normal über die Kfz-Versicherung versichert“, erklärt Jörn Franken dazu.
Der Transport soll dabei immer von einer Mitfahrerbank zu der am Ziel gehen. Aber natürlich steht es den Fahrern frei, ihre Passagiere auch an einem Wunschort aussteigen zu lassen. Zum Start der Mitfahrerbänke hat die Stadt alle Haushalte angeschrieben. „Wir haben jetzt schon mehr als 100 registrierte Fahrer“, sagt Jörn Franken. Jeder der sich meldet, bekommt einen Aufkleber, der an die Windschutzscheibe des Autos geklebt werden kann. Und die Zahl der Teilnehmenden könnte mit Aufstellung der Bänke noch mal steigen.
>> Mehr Informationen zu den Mitfahrerbänken
Mehr Informationen zum Projekt gibt es auf der Seite www.reeser-mitfahrerbank.de im Internet.
Interessierte Fahrer aus Rees können sich dort auch anmelden, wenn sie am Projekt teilnehmen wollen. Auch Nicht-Reeser können sich als Fahrer registrieren lassen.