Rees. Mitfahrbänke sollen die Mobilität von Senioren und Jugendlichen ohne Auto erhöhen. Im Bauausschuss wird das Konzept dafür jetzt vorgestellt.
Sie sollen vorzugsweise knallrot sein, damit sie auffallen. Die Rede ist von Mitfahrbänken , die die Verwaltung im gesamten Stadtgebiet von Rees aufstellen möchte, um so die Mobilität zu verbessern. Wer auf einer der Bänke Platz genommen hat und dort ein installiertes Schild aufgeklappt hat, wohin er fahren möchte, kann dann von einem bei der Stadt registrierten Autofahrer mitgenommen werden – und zwar kostenlos. Das 37-seitige Konzept dazu wird am Donnerstag, 3. Dezember, im 17 Uhr im Bau- und Umweltausschuss im Bürgerhaus vorgestellt.
Im Zusammenhang mit der Beratung zur Erweiterung der „Strategischen Ziele“ um den Themenkomplex „Umweltschutz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit“ hatte der Rat im November vorigen Jahres festgelegt, dass Rat und Verwaltung ihr Engagement verstärken, umweltfreundlichen Verkehrsmitteln wie Fahrrädern, E-Autos und dem Öffentlichen Personennahverkehr im Rahmen ihrer Möglichkeiten mehr Bedeutung zu verschaffen. Car-Sharing gibt’s bereits, jetzt will man Mitfahrbänke anschaffen.
Bänke sollen möglichst 2021 aufgestellt werden
Ziel ist es, dass, sollte der Ausschuss dem Konzept zustimmen, möglichst schon 2021 die Bänke aufgestellt werden. Nach dem jetzt vorliegenden Konzept werden an strategischen Punkten in den Ortsteilen speziell gekennzeichnete Bänke zur Verfügung stehen. Wer auf diesen Platz nimmt, gedacht ist da in erster Linie an Senioren und Jugendliche ohne Auto, sucht eine Mitfahrgelegenheit und macht deutlich, dass er oder sie mitgenommen werden möchte.
Nach dem Konzept will sich die Stadt die Mitfahrbänke 25.700 Euro kosten lassen. 9600 Euro kosten etwa die Bänke aus Recyclingmaterial, inklusive Aufstellen und Verankerung. Für die entsprechende Beschilderung sind weitere 5100 Euro veranschlagt, zudem 1000 Euro für die Erstellung von Flyern.
Anbindung an die Innenstadt sowie die Bahnhöfe schaffen
Durch das Angebot der Mitfahrbänke soll erreicht werden, dass Bürger von jedem Ortsteil aus in die Innenstadt gelangen können und zurück, Anbindung haben zu einem Ortsteil mit Bahnhof wie Millingen, Empel und Haldern. Wobei nicht vorgesehen ist, dass man von kleineren Ortsteilen quer durchs Stadtgebiet in einen anderen Ortsteil gelangt. Aufgestellt werden sollen die Bänke zentral an stark befahrenen Straßen, und zwar beidseitig. Vorzugsweise sollen sie auf stadteigenen, gut beleuchteten Grundstücken platziert werden.
Die Stadt übernimmt keine Haftung
Das Konzept sieht zudem vor, dass (registrierte) Autofahrer, die die Bank passieren, anhalten können und einen freien Platz im Wagen anbieten. Verpflichtet dazu sind sie nicht. Fahrtkostenbeteiligungen werden nicht gefordert. Entsprechende, gut sichtbare und eindeutige Schilder, wohin man mitgenommen werden möchte, sollen vor Ort bereit stehen. Und: Unfälle, auch mit Personenschaden, sind über die Kfz-Versicherung des Fahrers versichert. Die Stadt übernimmt keine Haftung.
Wer sich als Fahrer anmelden möchte, muss ein sehr kurzes Anmeldeformular ausfüllen, was auch online möglich sein soll. Die Formulare gibt’s im Rathaus und können auf Wunsch postalisch zugeschickt werden. Registrierte Fahrer erhalten anschließend pro Fahrzeug einen Aufkleber, der an die Windschutzscheibe geklebt wird. So wissen Passanten, dass ein registrierter Fahrer am Steuer sitzt.
>>>Standorte für die Mitfahrbänke im Stadtgebiet
Folgende Standorte sieht das Konzept vor: Rees (Dellstraße vor Postfiliale), Esserden (Bushaltestelle am Grüttweg), Grietherbusch (Straße Grietherbusch an der kath. Kirche), Bienen (Bushaltestelle an der Emmericher Landstraße/Cobrinkstraße), Millingen (Hurler Straße am alten Atox-Platz), Empel (Reeser Straße am Bahnhof), Haldern (Bahnhofstraße bei Norma), Mehr (Heresbachstraße bei Bäckerei Jansen), Haffen (Bushaltestelle an der Deichstraße). Das Konzept könnte in der Zukunft um weitere Standorte ergänzt werden, heißt es.
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