Rees. Friederike Janitza, Bundestagskandidatin der Grünen im Kreis Kleve, war in Rees zu Besuch. Dort sprach sie mit Bürgern über Probleme der Stadt.

Am Ende einer sonntäglichen Fahrradtour durch Esserden begann für die Teilnehmer eine Kennenlern- und Diskussionsrunde mit der Bündnis 90/Die Grünen-Bundestagskandidatin Friederike Janitza. In der Grünen Geschäftsstelle in Rees reihten sich sowohl Vertreter des Grünen Ortsverbandes der Stadt, Vertreter der Reeser Bürgerinitiative Eden, als auch interessierte Bürger und Bürgerinnen um einen Tisch, und hörten der Selbstvorstellung von Friederike Janitza aufmerksam zu.

Sie war durch den Vorsitzenden des Ortsverbands Rees der Grünen, Marco Bonnes, dazu aufgefordert worden. Dieser sprach ohne Umschweife ihre geringe politische Erfahrung an. Erst seit 2018 ist Friederike Janitza Parteimitglied der Grünen. Nachdem sie nur knapp die Stichwahl zur Bürgermeisterin in Rheurdt verpasst hatte, ist die Grüne Jugend mit dem Vorschlag an sie herangetreten, auch die Kandidatur für den Bundestag zu wagen.

Optimistischer Blick auf die Bundestagswahl

Obwohl sie sehr wohl um die starke, alteingesessene CDU-Wählerschaft im Kreis Kleve Bescheid wisse, ist sie optimistisch: „Ich denke mir: Was soll‘s? Eine Chance hat man.“ So hat sie bereits mehrere Ortsverbände besucht und sich ihre Anliegen angehört. Als Problemfelder sähen die Bürger und Bürgerinnen demnach unter anderem den mageren öffentlichen Personennahverkehr.

Die Bundestagskandidatin der Grünen, Friederike Janitza, hörte sich in der Geschäftsstelle der Grünen in Rees die Probleme der Bürger vor Ort an.
Die Bundestagskandidatin der Grünen, Friederike Janitza, hörte sich in der Geschäftsstelle der Grünen in Rees die Probleme der Bürger vor Ort an. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Auch den Schwund der Artenvielfalt wertete Friederike Janitza als Problem, da zum Beispiel Landwirte für eine gute Ernte Bienen brauchen. Deren Population sinkt jedoch bekanntlich. Viele Themenfelder würden ineinandergreifen, so die Bundestagskandidatin. Und damit verwies sie auf den Zusammenhang ihrer Ziele die Digitalisierung, darunter insbesondere die Möglichkeit der Homeofficearbeit, voranzutreiben und den Individualverkehr zu verringern.

Der Mangel an Schwimmmöglichkeiten in Rees und die daher ansteigende Zahl an Nichtschwimmern wurde genannt, ebenso wie die Notwendigkeit die fahrradfreundliche Stadt Rees noch attraktiver für den alltäglichen Gebrauch des Fahrrades zu machen.

Kiesabbau Reeser Welle bleibt als wichtiges Thema

Dennoch blieb ein Problem, das den Anwesenden am schwersten im Magen lag: Die Reeser Welle, der anstehende Abbau von Kieszwischen Esserden und der Rheinbrücke. „Es ist ein emotionales Thema, das merkt man“, erkannte Friederike Janitza und auch der Mitgründer der Reeser Bürgerinitiative Eden, Leo Rehm, unterstrich die Bedeutsamkeit dieses Themas im Kreis Kleve.

Bei der Radtour hatte die Gruppe an Grünen und Interessenten auch den für den Abbau vorgesehenen Ort besucht und mit einem PR-Mann der Abbaugesellschaft Hülsken diskutiert. Allerdings erklärte die Kandidatin auch, dass sie sich keine Verhärtung der Fronten zwischen ihnen und dem Kiesabbau wünsche, sondern auf eine gemeinsame, sachliche Auseinandersetzung und Lösung hoffe. „Es ist in der Tat viel zu tun“, gab Friederike Janitza zu.

Vor allem nach der Flutkatastrophe in der Eifel sähe man den Kiesabbau, mit seinem Einfluss auf den Grundwasserspiegel, noch kritischer. Für die Bundestagswahl wünschte sie sich, dass die Wählerinnen und Wähler verständen, dass es viele Ideen gäbe, man sie aber auch mal umsetzen müsse.