Emmerich. Die NRZ-Initiative Klartext für Kinder spendete 3000 Euro ans Familienbüro in Emmerich. Hiermit wurden Aktionen und Inventar finanziert.
Die Emmericher helfen gerne. Schon häufig hat die NRZ eine starke Spendenbereitschaft in der Hansestadt bemerkt. Die Initiative Klartext für Kinder, mit der die Redaktion seit vielen Jahren benachteiligte Kinder in Emmerich und Rees mit Aktionen unterstützt, profitiert auch davon. Allerdings hat es die Corona-Pandemie nicht leichter gemacht, die Spenden zielgerichtet einzusetzen.
Manch ein Leser wird vor Weihnachten Berichte über die sonst übliche Geschenk-Aktion vermisst haben. Die Redaktion konnte sie in der gewohnten Art schlichtweg nicht durchführen. Wir hätten im Lockdown nicht all die Menschen in unsere Redaktion kommen lassen dürfen, um Weihnachtsgeschenke abzuholen.
Es war 2020 nicht leicht, Spenden unters Volk zu bringen
Jegliche Versuche, die Geschenke auf andere Art zu den Kindern zu bekommen, scheiterten daran, dass in der Corona-Zeit etliche große Firmen ebenfalls Aktionen starteten. Es waren sozusagen alle versorgt. Das kann auch Gaby Niemeck von Pro Kids bestätigen: „Letztes Jahr war es schwierig, Spenden unters Volk zu bringen.“
Aber sie hatte eine gute Idee, wie Klartext für Kinder auf anderem Wege Kindern helfen könnte. Nämlich in der Emmericher Beratungsstätte für Kinder, Erwachsene und Senioren – bekannt als Ebkes. Hier werden niederschwellige Angebote geschaffen, die gerade die Familien erreichen sollen, die auch mit Klartext für Kinder unterstützt werden sollen. Anfang des Jahres wurden dem Familienbüro im Ebkes 3000 Euro vom Spendenkonto überwiesen.
Das komplette Ferienprogramm im Familienbüro finanziert
Einen Teil davon hat das Familienbüro auch schon investiert: „Wir haben das komplette Sommerferienprogramm im Ebkes darüber finanziert“, freut sich Gaby Niemeck. „Viele fahren nicht in den Urlaub und freuen sich über solche Aktionen. Es gibt auch viele Familien, die lange zuhause waren und jetzt froh sind über Beschäftigungsmöglichkeiten“, weiß Niemeck.
Jede Woche finden ein oder zwei kostenlose Aktionen für Familien statt. Sina Gies, eine der beiden Koordinatorinnen des Familienbüros, stellt fest, dass sich die Angebote inzwischen auch herumgesprochen haben: „Heute Morgen hatten wir die Hütte richtig voll“, sagte Gies am Mittwoch, Mal wurden Schleuderbälle gebastelt, mal ein Schüttelglas. Es wurde eine Stadtrallye gemacht. Oder ein Insektenhotel gebaut. Nächste Woche werden Blumentöpfe selbst gemacht und bepflanzt. Mit wachsendem Interesse müsse auch mehr Material vorgehalten werden, so Niemeck.
Sitzecke und Sandkasten für die Kleinsten angeschafft
Wertvoll sei, dass man Angebote auch für kleine Kinder vorhalten kann. Mit den Spenden wurde auch die Spielecke vergrößert: Da steht nun eine kleine Sitzecke und ein Sandkasten. So können die Kleinsten sich in der Spielecke vermachen, die etwas größeren Kinder an den Aktionen teilnehmen und die Eltern sich unterhalten.
Während des Lockdowns hat die NRZ schon von zwei Abholaktionen berichtet. Familien konnten sich im Ebkes Tüten abholen, die mit altersgerechten Materialien bestückt waren, damit die Kinder zuhause besser beschäftigt werden konnten: „Im Februar wurden 100 Tüten ausgegeben. Zu Ostern noch mal 120. Das kam gut an. Im Herbst ist die nächste Aktion geplant“, berichtet Niemeck. Auch diesen Tüten wurden durch die Mittel von Klartext für Kinder finanziert.
Café im Ebkes öffnet hoffentlich im September
Und fürs Familienbüro hatten die Aktionen den Nebeneffekt, dass die Familien zwanglos das Ebkes kennenlernten. Die zweite Koordinatorin Nadine Meisters nutzte die Chance zu erklären, was hier in den Räumen an der Steinstraße 10 angeboten wird.
Apropos: „Nächsten Monat hoffen wir, das Café hier eröffnen zu können“, verrät Niemeck. Dann wird das Treiben noch bunter werden. „Man kommt hier gut ins Gespräch“, hat Sina Gies schon beobachtet. Ein Großteil der Zeiten, die man im Ebkes für Gruppierungen belegen kann, sind auch schon gebucht. Die Begegnungsstätte hat trotz Corona schon gut Fahrt aufgenommen.