Emmerich-Elten. NRZ-Wanderserie: Es geht rauf, es geht runter: Die 13 Kilometer rund um den Eltenberg sind für den Niederrhein außergewöhnlich abwechslungsreich.

Man geht nur ein paar Schritte und wird sogleich mit einem Ausblick verwöhnt, wie man ihn am unteren Niederrhein sonst nirgends genießen kann: Die Flussebene, die Rheinbrücke, Emmerichs Kirche und Kleves Schwanenburg, und ganz in der Ferne lassen sich bei gutem Wetter sogar die Windräder von Uedem und das Kohlekraftwerk von Voerde erkennen. Auf dem Eltenberg genießt man den Niederrhein von oben herab. Und diese Perspektive wissen die Eltener zu schätzen.

Eine digitale Infotafel erleichtert die Orientierung.
Eine digitale Infotafel erleichtert die Orientierung. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Böse Zungen aus Emmerich behaupten ja: Das merkt man ihnen auch an. Aber diese schönen Reibereien und Rivalitäten gibt es wohl in jeder Stadt. Die gut gelaunte Yvonne Surink will sich jetzt an diesen Frozzeleien nicht beteiligen, aber die schönen Waldwege rund um den Eltenberg möchte sie trotzdem niemals missen. Seit Jahr und Tag wohnt sie in „Niederelten“ und dreht mit ihrer Dackelhündin „Käthi“ nur zu gerne eine Runde rund um „Hochelten“ – zwischen der Wild und Haus Voorthuysen, zwischen der Mühle und dem Dorfzentrum. Elten ist echt abwechslungsreich.

13,5 Kilometer rund um den Eltenberg

Das dürfen wir auch bei unserer kleinen Wanderrunde feststellen. Der Startpunkt ist diesmal das neue Tourist-Center auf dem Eltenberg (Lindenallee 31). Das ist ein idealer Ausgangspunkt für gleich mehrere Wanderstrecken. Eine digitale Info-Tafel erleichtert die Orientierung. Und wer noch keine Karte oder einen Wanderführer benötigt, der wird hier auch fündig. Ansonsten geht es mit dem Handy und der passenden App (z.B. Komoot oder Outdooractive) auf die 13,5 Kilometer lange Strecke.

Yvonne Surink genießt den Ausblick auf Emmerich.
Yvonne Surink genießt den Ausblick auf Emmerich. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Die ersten Highlights kommen direkt zu Beginn. Yvonne Surink führt uns rund um die romanische Kirche St. Vitus, vorbei an den schönen Pfarrgarten in das erste Waldstück: Eine wundervolle Buchenallee fällt sofort auf und die schmale Römerschlucht, die passenderweise zum Drususbrunnen führt. Der römische General Drusus überquerte im ersten Jahrhundert vor Christus den Rhein und besuchte das Montferland. Yvonne Surink kann diese Orte nur empfehlen.

Römische Wurzeln am Niederrhein

Auf den ersten Metern gibt es also bereits eine Menge zu gucken und zu entdecken. Die kleine St. Vitus-Kirche ist sicherlich eine Besichtigung wert und auch in den Drususbrunnen sollte man mal geschaut haben. Danach geht es dann auf die „richtige“ Wanderstrecke. Yvonne Surink geht über die Graf-Wiechmann-Allee auf die Hoynckallee zu, die uns runter zum Kuckkucksdahl führt, eine enge kleine Straße, die am Campingplatz des Gewässers Wild endet. Der Weg führt dann sehr idyllisch an der Bergkante entlang bis zum Haus Voorthuysen.

Mit der Wanderbroschüre des Kreiswirtschaftsförderung kann man den Kreis Kleve für sich neu entdecken.
Mit der Wanderbroschüre des Kreiswirtschaftsförderung kann man den Kreis Kleve für sich neu entdecken. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Hier endet dann der befestigte Straßenboden und der Weg führt über einen Sandpfad zur Autobahnbrücke, die Elten mit dem niederländischen Montferland (Bergherbos) verbindet. Von der Autobahn lässt sich bereits ein schöner Aussichtsturm auf dem Hulzenberg erkennen, aber die ausgesuchte Wanderung führt diesmal nicht zu diesem markanten Punkt, sondern es geht über die Hooge Heide, wo man im Sommer auf den Böden auch kleinere Eidechsen erblicken kann, zu ehemaligen Schützengräben aus dem Ersten Weltkrieg. Die Gräben sind restauriert und beschriftet. Auch hier kann man eine Menge entdecken und die niederländischen Waldwege sind alle gut ausgeschildert und gepflegt.

Restaurierte Schützengräben

In der Nähe der Schützengräben wechselt man noch einmal die Autobahnseite und es geht zurück in den Eltener Wald, um dann an der Gerritzens Mühle vorbei ins Dorfzentrum zu kommen. Nach gut zehn Kilometern hat man sich eine kleine Stärkung bei Kaffee und Kuchen verdient. Rund um den Marktplatz gibt es mehrere Möglichkeiten.

Für Kunstliebhaber: Auf dem Eltenberg gibt es auch eine schönes Sichtachsen, mit Blick auf den Klever Kurgarten.
Für Kunstliebhaber: Auf dem Eltenberg gibt es auch eine schönes Sichtachsen, mit Blick auf den Klever Kurgarten. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Allzu gemütlich sollte es allerdings nicht werden, denn es wird noch einmal anstrengend: Der Eltenberg ist 82 Meter hoch und ja, man muss zum Abschluss wieder rauf – für Flachlandtiroler ist das eine Herausforderung. Für Yvonne Surink, die in ihrer Freizeit viel wandert, eher ein Klacks.

Abwechslungsreiche Landschaft

Die Eltenerin mag die Abwechslung in ihrem Heimatort: „Es geht rauf, es geht runter. Man hat den Wald und die Wiesen, man blickt in die Rheinebene und hat eine Menge abwechslungsreiche Möglichkeiten auf dem Berg“, erzählt sie. Es gibt einen Barfußpfad, einen Fitness-Parcours, man kann Minigolf spielen oder das Pfannkuchenhaus ausprobieren. Echt was los in Elten!

Wandern in Emmerich-Elten
Wandern in Emmerich-Elten © funkegrafik nrw | Jill Starke

>> Eltenberg-Bergherbos

Länge: zirka 13,5 Kilometer

Dauer: drei bis dreieinhalb Stunden

Start: Tourist Information Eltenberg, Lindenallee 31 in Emmerich

Kontakt: 02828/3139680

>> Gut zu wissen

Auf dem Eltenberg gibt es eine schöne Minigolfanlage. Erwachsene zahlen 3,50 Euro, Kinder und Jugendliche zwei Euro. Kontakt: 0177/2185788.

Schön ist auch der Barfußpfad, der vom Kneippverein unterhalten wird. Der 1,8 Kilometer lange Weg führt über verschiedene Untergründe (Schlamm, Waschbeton, Rindenmulch, verschiedene Hölzer, Kies unterschiedlicher Körnung, Splitt und Sand).

Ein Päuschen kann man im Pfannkuchenhaus oder auf dem Eltener Markt einlegen, hier gibt es mehrere Cafés und Möglichkeiten zum Essen oder Kaffeetrinken.

Der QR-Code für Emmerich-Elten.
Der QR-Code für Emmerich-Elten. © Funkegrafik NRW | Pascal Behning