Esserden. . Nur zwei Thronanwärter in diesem Jahr, aber Klemens Rütter und Heiner Messing lieferten sich bei der St. Irmgardis-Schützenbruderschaft in Esserden ein überaus spannendes Duell.

Obwohl lediglich zwei Königsbewerber zum großen Finale bei der St. Irmgardis Schützenbruderschaft in Esserden angetreten waren, lieferten sich Klemens Rütter und Heiner Messing ein spannendes Duell. Unterstützt von den Ehefrauen und eventuellen Nachfolgerin der amtierenden Schützenkönigin Daniela Potrykus und lautstarken Anfeuerungen ihrer Kameraden ging es dem Rumpf des Vogels zuleibe. Und als dieser bei jedem Schuss verdächtig wackelte, war den Schützen sonnenklar, dass es mehr sehr lange dauern konnte.

Knisternde Spannung

„Beim nächsten Schuss fällt das Ding runter“, hörte man denn auch aus den Reihen derer, die mit fieberten. Um 14.30 Uhr brach erlösender Jubel aus. Esserden hatte einen neuen König! Der 40-jährige Landwirt Heiner Messing machte der Spannung ein Ende. Er ist Nachfolger von Sebastian Potrykus. Gemeinsam mit Frau Ute, mit der er seit 14 Jahren verheiratet ist und drei Kinder hat, wird Messing nun die Schützen in Esserden regieren.

Glücklich und erst einmal sprachlos nahm Messing die vielen Glückwünsche seiner Kameraden aus dem Reiterzug entgegen. Etwas abseits war die neue Königin von Gratulanten umringt. „Ich komme gar nicht durch bis zu meinem Mann“, lachte die junge Frau, „immer wieder werden ich aufgehalten – aber ich freue mich total“.

Erst tags zuvor „Ja“ gesagt

Erst einen Tag vor dem großen Ereignis hatte sich Messing gemeinsam mit seiner Ehefrau entschieden, als Königsbewerber anzutreten, und nun konnte das neue Kleid für die Proklamation und den ersten großen Auftritt gekauft werden.

Der Schützenfestsamstag hatte in Esserden schon früh um acht Uhr begonnen. Begleitet vom Reeser und Bienener Tambourcorps und dem Spielmannszug aus Praest, den Fahnenschwenkern und den Böllerschützen zogen mehr als 200 Schützen und der 25-köpfige Reiterzug zum Festgottesdienst in die Pfarrkirche St. Mariä-Himmelfahrt nach Rees. Zurück im Dorf gab es für alle erst einmal ein gutes Frühstück, bevor um 12 Uhr mit dem Höhepunkt des Schützenfestes – dem Vogelschießen – begonnen wurde.

Um 13.20 Uhr, nach dem 157. Schuss, standen dann die Preisträger fest. Den Kopf holte Janin Berns von der Stange, der rechte Flügel ging an Jürgen Berntsen und der linke an Frank Semelka. Das Zepter sicherte sich Frank Schlebusch und Dirk Vieverring den Reichsapfel.

Bereits am Freitag waren die Jungschützen zum Königsschießen angetreten. Nachdem Christoph Bruns den Kopf, Niklas Holzum den rechten Flügel und Constantin Ruyter den linken Flügel abgeschossen hatten, gelang es Justin Köster mit dem 151. Schuss, den Rest des Vogels von der Stange zu holen und ist neuer Jungschützenkönig in Esserden.