Emmerich. René Bolk und Dr. Manon Loock-Braun sind die Stadtradeln-Stars 2021. Sie verzichten drei Wochen auf das Auto. Gegensätzliche Fahrradhistorie.
Emmerich hat seine Stadtradeln-Stars. Es sind zwei Eltener. Dr. Manon Loock-Braun und René Bolk. „Schön, dass wir zwei gefunden haben“, sagt Bürgermeister Peter Hinze: „Ich hoffe, dass es eine regelmäßige Aktion wird.“
Die Stadt Emmerich und die NRZ hat gemeinsam die Aktion im Rahmen des nun gestarteten Stadtradelns ausgerufen. Das Duo wird drei Wochen lang das Auto stehen lassen und alle Wege mit dem Fahrrad bewältigen. Echte Klima-Helden sozusagen. Mit Bolk und Loock-Braun haben sich zwei Kandidaten mit sehr unterschiedlicher Fahrrad-Vorgeschichte bereit erklärt.
Mit dem E-Bike ohne zu schwitzen zur Arbeit kommen
Dr. Manon Loock-Braun ist vielen Emmerichern natürlich als Tourismus-Chefin bekannt. Im Prinzip ist sie schon lange ein Stadtradeln-Star: „Ich fahre viel Fahrrad.“ Ihr Pedelec, dass sogar durch eine schrill piepende Alarmanlage auffällt, wenn man zu nah kommt, zählte am Samstag 17.428 Kilometer auf dem Tacho… „und laufend“, so die 51-Jährige. 20 Kilometer fahre sie täglich zur Arbeit und zurück. Am Wochenende seien sie und ihr Mann gerne mal 50 Kilometer mit dem Rad unterwegs.
Gerade für den Weg zur Arbeit seien ein Pedelec oder ein E-Bike Gold wert, findet Loock-Braun: „Niemand möchte verschwitzt bei der Arbeit sitzen.“ Inzwischen seien sie und ihr Mann soweit, dass sie eher darüber nachdenken, wann sie überhaupt noch das Auto nutzen müssen. Beim Stadtradeln 2020 war sie auch schon dabei: „Ich war erstaunt wie viel CO2 ich eingespart habe.“
Wer Fahrradrouten bewirbt, sollte sie auch kennen
„Ich habe beruflich auch viel mit dem Fahrrad zu tun“, räumt die Angestellte der Wirtschaftsförderungs- und Stadtmarketing GmbH in Emmerich ein. Wer Fahrradtouren bewerbe, sollte auch die Routen kennen. So kommt man auch mit Freunden dazu, bei einer Radtour die niederländischen Hansestädte abzufahren.
Innerstädtisch Radfahren findet Loock-Braun schwer: „Man muss immer Rücksicht nehmen und aufpassen. Ich trage auch immer Farbe an mir, dass ich gut gesehen werde.“
Das Fahrrad war für Vatertagstouren gefragt
René Bolk hat eine ganz andere Fahrrad-Historie: „In den letzten Jahren habe ich hauptsächlich Vatertags-Touren mit den Schützen nach Grieth mit der Fiets gemacht.“ Im August ist der 41-Jährige aber Vater von Zwillingen geworden. Ein Fahrradanhänger als Doppelsitzer musste her.
Seither wird in Elten und Umgebung viel mit dem Fahrrad erledigt: „Jetzt wollen wir unseren Aktionsradius mal vergrößern“, sagt Bolk, der bei der Stadt Emmerich in der Arbeitsvermittlung arbeitet. Diese Woche habe er sich bei Der Fahrradspezialist ein E-Bike gekauft: „Den Anhänger hinterher zu ziehen, ist auch anstrengend. So fühlt es sich jetzt gut an.“
Neue Erfahrung: Einkäufe per Fiets erledigen
Neben derzeit zwei Homeoffice-Tagen, fährt René Bolk dreimal die Woche zur Stadtverwaltung per Fiets. Neu wird für ihn die Erfahrung sein, mit dem Rad auch die Einkäufe zu erledigen. Touren zu den Eltern nach Hüthum und Heelden wird’s dann wohl auch ohne Auto geben. In der Freizeit seien Touren zu den Stokkumer Sandbölten und zu De Bijland sicher interessant.
>> 100.000 Kilometer sind das Ziel
Peter Hinze hofft, dass die Emmericher beim Stadtradeln diesmal 100.000 Kilometer schaffen: „Dafür brauchen wir fleißige Fahrer.“ Denn 2020 waren es 89.936 Kilometer.
Der Aktionsstand auf dem Wochenmarkt am Samstag wurde gut frequentiert. Viele testeten etwa bei Der Fahrradspezialist die Lastenräder. Sogar ein Hund wurde damit mal testweise über die Straßen gefahren.