Rees. Die Grundschule Rees möchte probeweise den Rhythmisierten Ganztag für die Erstklässler einführen. Das Konzept wird im Schulausschuss vorgestellt.
Die Grundschule Rees beabsichtigt probeweise eine Umstellung des Schulsystems der Grundschule Rees vom Additiven Ganztag zum Rhythmisierten Ganztag ab dem Schuljahr 2021/22 für zuerst eine Eingangsklasse. Wie so ein Schulbetrieb aussehen könnte, wird in der kommenden Sitzung des Schulausschusses am 23. Juni um 17 Uhr im Bürgerhaus vorgestellt.
Was der Rhythmische Ganztag bedeutet
Additiver Ganztag bedeutete bisher, dass Freizeit- beziehungsweise Betreuungsangebote frei wählbar waren, wie beispielsweise der Offene Ganztag. Bei der nun geplanten Rhythmisierung des Ganztags sollen die Schüler in einem Klassenverband den kompletten Schulalltag von 8.10 bis 15 Uhr verpflichtend bzw. bis 16 Uhr freiwillig verbringen. Der Schulalltag besteht aus über den Tag verteilten Unterrichts- und Freizeitangeboten, die den Kindern immer einen Wechsel zwischen Anspannungs- und Entspannungsphasen ermöglichen.
Verpflichtend ist daher notwendig, da auch am Nachmittag unterrichtet werden kann, gleichermaßen können im Vormittagsbereich Freizeitangebote stattfinden. Hausaufgaben entfallen, da der Lernstoff in den Lernzeiten intensiv vertieft, geübt und wiederholt wird.
Es werden Klassenteams aus Lehrer und Erzieher gebildet
Dazu werden Klassenteams gebildet: Das Leitungsteam besteht aus dem Klassenlehrer und einem Co-Lehrer, hinzu kommt eine pädagogische Fachkraft (Erzieher). Zusätzlich dazu unterstützt eine pädagogische Ergänzungskraft das gesamte Klassenteam. Es gibt ein gemeinsames Mittagessen, an dem jeweils ein oder zwei Personen des Klassenteams teilnehmen.
Die Leiterin der Grundschule Rees, Karin Winkels-Brinkmann, wird das Konzept und das Ergebnis einer Elternbefragung in der Sitzung vorstellen. Aktuell wird Eltern zu ihrem Interesse am Rhythmisierten Ganztag abgefragt.
Diese Einführung belastet den städtischen Haushalt
Die Einführung des Rhythmisierten Ganztags führt nicht zu einer Erhöhung der Landesmittel für die Ganztagsbetreuung. Trotz Fördermittel für den Offenen Ganztag an der Grundschule und die Elternbeiträge, bezüglich der Zahlungen an den bisherigen Träger des Offenen Ganztags, verblieb ein Zuschussbedarf von ca. 45.000 Euro jährlich.
Dieser werde sich jetzt noch deutlich erhöhen, da die pädagogischen Fach- bzw. Ergänzungskräfte für den Rhythmisierten Ganztag durch den Schulträger zu finanzieren sind. Zu den genauen Zahlen und finanziellen Auswirkungen wird die Verwaltung in der nichtöffentlichen Sitzung unter dem Tagesordnungspunkt „Entscheidung über die Trägerschaft des Rhythmisierten und Offenen Ganztags (OGS) an der Grundschule Rees ab dem Schuljahr 2021/22“ berichten.
Zusätzliche Kosten für Ausstattung und Umstrukturierung
Durch die Einführung des Rhythmisierten Ganztages ist zudem mit zusätzlichen Kosten für Ausstattung von Differenzierungsräumen, eventuelle Umbauarbeiten und Schaffung von Lehrerarbeitsplätzen zu rechnen. Momentan stehen bereits vier Lehrerarbeitsplätze in der Grundschule Rees zur Verfügung, die damit für eine oder zwei Klassen im Rhythmisierten Ganztag noch ausreichend sind.
Da aktuell vollkommen unklar, mit welchen Fördermitteln die Kommunen bei der von der Bundesregierung beschlossenen Einführung des Rechts auf einen Ganztagsbetreuungsplatz für alle Schüler rechnen können, schlägt die Verwaltung vor, dass noch keine baulichen Maßnahmen bis zur Klärung dieser Frage getroffen werden.