Kreis Kleve. Die Kreisverwaltung teilt mit, dass die Verfüllung des Tagebaus mit Boden und Steinen vollzogen wird, die zuvor geprüft und angezeigt werden.

Die Grünen stellten jetzt mehrere Fragen zur Verfüllung des ehemaligen Abgrabungsgebietes Reckerfeld in Rees-Mehr (wir berichteten). Im Klimaausschuss des Kreises gab es jetzt dazu die Antworten.

Da grundwasserneutrales Material zur Verfüllung des Sees schwer zu bekommen sind, wollte Ute Sickelmann, Kreistagsmitglied für die Grünen, genau wissen, mit welchem Material das Gebiet seit vier Jahren verfüllt wird. „Uns ist wichtig, dass die Materialien, mit denen das Reckerfeld verfüllt wird, schadstofffrei sind. Kontrolle ist besser als die Altlast von morgen“, so Ute Sickelmann.

Verfüllung mit Boden und Steinen

Die Kreisverwaltung teilte jetzt schriftlich mit, dass für die Verfüllung „Boden und Steine“ sowie „Baggergut“ nach bestimmten Abfallschlüsselnummern (17 05 04 und 17 05 06) verwendet wird. Das Material werde ausschließlich mit Schiffen angeliefert.

Rund um Reckerfeld sind schöne Radwege entstanden.
Rund um Reckerfeld sind schöne Radwege entstanden. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Die Grünen wollten wissen, in welchen Abständen das Material auf Schadstoffe kontrolliert wird und wer diese Kontrollen durchführt. Hierauf antwortet der Kreis, dass das Füllmaterial in Abständen vor der Anlieferung auf die Einhaltung der Bodenklassen zu untersuchen und zu beurteilen ist. Dies gilt für jede Anlieferung über 2500 Tonnen. Sollten mehr als 5000 Tonnen aus einer einzigen Baumaßnahme angeliefert werden, so müssten zusätzliche Analysen beigebracht werden.

Schiffstransporte müssen in Arnsberg angezeigt werden

Diese Kontrolldaten seien vor Beginn der Schiffstransporte bei der Bezirksregierung in Arnsberg vorzulegen und zur Erteilung einer Freigabe anzuzeigen, so die Kreisverwaltung. Eine fachkundige Person würde den Einbau des Materials überwachen.

Kritisch sind die Grünen auch bezüglich der Aussage, dass durch die Verfüllung des Reckerfeldes ein Retentionsraum für den Hochwasserschutz entstehen würde. „Wie kommt es zu dieser Aussage“, wollte Ute Sickelmann wissen. Der Kreis antwortete: „Durch die Herstellung des Ringdeiches um die Tagebaufläche herum wurde in Abstimmung mit dem Land Nordrhein-Westfalen und dem Deichverband Bislich-Landesgrenze die Fläche im Katastrophenfall als Hochwasserpolder vorgesehen.“ Zur Optimierung des Hochwasserschutzes sei vereinbart worden, dass die Flächen im Bereich des Polder Lohrwardt um die Abgrabung Reckerfeld erweitert werden sollen. Der zukünftige Retentionsraum heißt dann „Rückhalteraum Lohrwardt“.

Banndeich wird wieder verschlossen

Die Kreisverwaltung führt ferner aus, dass man für den Rückhalteraum eine Dichtschürze eingebaut habe und nach Beendigung der Verfüllung der Banndeich wieder ordnungsgemäß verschlossen werde.