Rees. Nur ein humoriges Scharmützel unterbrach die mehrheitlich einstimmigen Entscheidungen der Ratssitzung. Anträge wurden an Fachausschuss verwiesen.
Gewohnt harmonisch ging es in der vergangenen Sitzung des Reeser Stadtrates zu. Einstimmig wurde für die Einrichtung eines Kinder- und Jugendnetzwerks gestimmt und damit dem von Norman Gebbing-Koltsch, Remix-Leiter, vorgelegten Konzept zugestimmt. Dabei werden alle Jugendhäuser im Stadtgebiet eingebunden.
Fahrradstraße ist kein Thema mehr
Weiterhin standen fünf Anträge der FDP-Fraktion auf der Tagesordnung. Einer davon, der Antrag auf Einrichtung einer Fahrradstraße für die Wardstraße und Reeserward, wurde nicht an den Fachausschuss weitergeleitet. Er habe, so Dieter Karczewski (CDU), auch aufgrund der Stellungnahme oberer Behörden keine Chance auf Umsetzung. Vor diesem Hintergrund, befand auch Peter Friedmann (SPD), wolle man die Verwaltung nicht unnötig belasten.
An den Fachausschuss verwies der Rat den FDP-Antrag auf Unterstützung des Baubetriebshofes durch externe Kräfte im Fall von Extremwetterlagen. Weiterhin hatte die FDP-Fraktion beantragt, eine zeitlich begrenzte Förderung als Anreiz zur Umgestaltung von Schottergärten/Vorgärten/versiegelter Flächen in naturnahe Gärten bei der Stadt Rees einzurichten. Die Verwaltung schlägt stattdessen eine umfassende Aufklärungs- und Werbekampagne vor. Im Zuge des Klimaschutzkonzeptes soll über die Einrichtung eines Wettbewerbes für klimafreundliche Vorgartengestaltung nachgedacht werden. Eine geldliche Förderung wird abgelehnt. Für den Vorschlag der Verwaltung votierte der Rat einstimmig.
Neue Wohngebiete für neue Wohnformen
Des weiteren stellte die FDP den Antrag, auf Erstellung einer Machbarkeitsstudie zur Neugestaltung künftiger Wohngebiete mit neuen Wohnformen, wie Tiny- und Minihäuser, sowie eine Machbarkeitsstudie zur klimaneutralen Gestaltung von Wohngebieten. Beide Anträge wurden ebenfalls an den Bauausschuss verwiesen. Mit dem Hinweis, das dieses auch Themen für einen künftigen Klimamagerer seien. Während sich Clemens Willing (FDP) auch gut vorstellen konnte, hiermit Fachfirmen oder eine Hochschule zu beauftragen.
Humoriges Scharmützel
Zu einem humorigen Scharmützel kam es zwischen Bürgermeister Christoph Gerwers und Grünen-Fraktionschef Helmut Wesser. Diesem war in der Berichterstattung in der NRZ über die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen seitens der Stadt Rees ein Kommentar des Bürgermeisters aufgefallen, der auf ein neues „ökologisches Denken im Rathaus“ schließen lasse. „Ich habe Ihnen gleich einen Mitgliedsantrag unsere Partei mitgebracht“, unkte Wesser. Dabei habe der Bürgermeister doch sonst immer darunter gelitten „schrecklich eingekreist“ von Naturschutz und FFH zu sein. „Jetzt wollen Sie das Gewerbegebiet Rauhe Straße mit ökologischen Gesichtspunkten planen“, wunderte sich Wesser.
Gerwers konterte umgehend. Das Parteibuch zu wechseln sei ebenso unwahrscheinlich wie von Bayern München zu Schalke 04. Hintergrund war die Diskussion zur Entwicklung des Gewerbegebietes Rauhe Straße mit Blick auf das nahe gelegene Naturschutzgebiet Schmales Meer. Hierfür hatte die Stadt Rees bereits im vergangenen Jahr im Vorfeld der Planung eine FFH-Vorprüfung (Flora,Fauna,Habitat) anfertigen lassen.