Rees. Rees hat nun keine freien Gewerbeflächen mehr. Jetzt wird ein neues Gebiet an der Rauhen Straße Ost entwickelt und in Abschnitten erschlossen.
Gute Nachricht in schwierigen Zeiten: Die Nachfrage nach neuen Gewerbeflächen in Rees ist groß. „Wir haben jetzt alle freien Flächen verkauft: Sowohl in der Jasba, Im Lohr als auch im Hollerfeld in Haldern“, freut sich Wirtschaftsförderer Heinz Streuff. Die Verträge mit acht Investoren würden bald unterschrieben. Bis zu 30 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Jetzt wird das neue Gewerbegebiet Rauhen Straße Ost entwickelt.
Damit, sagt Bürgermeister Christoph Gerwers, sei man nun gut ein Jahr planerisch befasst. Schon frühzeitig hatte die Stadt beim Regierungspräsidenten angefragt, ob man vorsorglich eine entsprechende Fläche zugeordnet bekommen könnte. Die Antwort stimmte positiv.
Neues Gewerbegebiet liegt 200 Meter vom Schmalen Meer entfernt
„Jetzt muss zunächst ein Umweltschutzbericht und ein Artenschutz-Gutachten erarbeitet werden“, sagt Bauamtsleiterin Elke Strede. Schon im Vorfeld hatte die Stadt eine FFH-Vorprüfung (Flora,Fauna,Habitat) anfertigen lassen. „Mit Blick aufs Naturschutzgebiet Schmales Meer“, erklärt Gerwers. Denn der etwa 25 Meter breite und rund 1000 Meter lange alte Rheinarm befindet sich nur 200 Meter östlich vom künftigen neuen Gewerbegebiet.
Die Vorstudie habe aber gezeigt, dass die künftige Nutzung des einmal rund 15 Hektar großen Gewerbegebietes keine negativen Auswirkungen für das Schutzgebiet haben sollte. Die Erschließung des Gewerbegebietes soll, nach Aufstellung des Bebauungsplanes und Änderung des Flächennutzungsplanes, in mehreren Abschnitten erfolgen.
Erster Abschnitt hat eine Netto-Baufläche von 3,3 Hektar
„Die Netto-Baufläche des ersten Abschnitts, also wenn die Infrastruktur wie etwa Straßen und Grünstreifen abgezogen sind, beträgt etwa 3,3 Hektar, sprich 33.000 Quadratmeter“, so Wirtschaftsförderer Heinz Streuff. Der froh ist, dass anders als in den Jahren 2000 bis 2013, wo so gut wie keine Gewerbeflächen verkauft werden konnten, jetzt eine große Nachfrage danach besteht. „Sicher neben des wegen der Anbindung an die Autobahn guten Standortes auch wegen der niedrigen Zinsen“, glaubt Bürgermeister Gerwers.
Sollte der Run auf die Flächen weiter so groß sein, könnte, so Elke Strede mit Blick auf die erforderliche Zustimmung aus Düsseldorf, die Gesamtfläche des neuen Gewerbegebietes Ende des Jahrzehnts zur Verfügung stehen. Verkehrstechnisch erschlossen wird es übrigens von der K7, und zunächst im südlichen Bereich, etwa ab der Umspann-Station.
Stadt hat bereits 50 Prozent der Gesamtfläche von 15 Hektar gekauft
Erworben hat die Stadt Rees etwa bereits 50 Prozent des anvisierten 15 Hektar großen, neuen Gewerbegebietes, das für klein- und mittelständische Betriebe gedacht ist. Streuff: „Wir sind da auf einem guten Weg, was den weiteren Erwerb der Flächen betrifft!“ Die Nachfrage seitens der Betriebe nach Grundstücken sei jedenfalls vorhanden, weiß Streuff, der damit rechnet, dass 2022 Planungsrecht vorliegt. Dann kann gebaut werden.
„Aber nach klaren ökologischen Vorgaben“, unterstreicht Gerwers. Soll heißen: Gründächer, Fassaden-Begrünung, keine versiegelten Flächen etwa werden wohl vorgeschrieben. „Eine logische Konsequenz auch aus unserer Starkregen-Erfahrung“, erklärt die Bauamtsleiterin. Hier gehe es ums Kleinklima. Daran hätten auch die Firmen Interesse.
Offen ist noch, wie teuer die Gewerbegrundstücke werden. „Ob sie weiterhin pro Quadratmeter bei 30,68 Euro liegen werden, also einem klaren Wirtschaftsförderungs-Preis, ist noch unklar“, sagt Gerwers.
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