Emmerich/Kreis Kleve. Zum Erhalt der Weltmarktführerschaft: Probat-Chef klärte Kreis-Wirtschaftsförderer und Landrätin über die 40-Millionen-Euro-Investition auf.

Kaufmannstugend, Ingenieursleidenschaft, Pioniergeist und die Liebe zum Kaffee, so verrät es die Internetseite des Unternehmens, seien die Triebkräfte gewesen, die Alex van Gülpen, Johann Heinrich Lensing und Theodor von Gimborn im Jahre 1868 dazu bewegten, die Emmericher Maschinenfabrik und Eisengießerei zu gründen.

Hat man heute Gelegenheit – mehr als 150 Jahre später – Wim Abbing als Chef der Probat-Werke von Gimborn Maschinenfabrik in einem Sechs-Augen-Gespräch folgen zu dürfen, so wird schnell klar: Die Tugenden der Gründerjahre sind bis zur heutigen Position als Weltmarktführer im Bereich Maschinen- und Anlagenbau für die Kaffee- und Nahrungsmittelindustrie ausgeprägt wie eh und je. Silke Gorißen als Landrätin des Kreis Kleve und Hans-Josef Kuypers als Kreis-Wirtschaftsförderer besuchten das kontinuierlich wachsende Unternehmen in der Rheinstadt nun – und sie erlebten einen Gesprächspartner, der auf allen Ebenen geschäftlicher Aktivitäten durchdringenden Optimismus ausstrahlte.

Gutes Miteinander zwischen Probat und der Hochschule Rhein-Waal

„Dem Unternehmen Probat eilt – beflügelt von seinen zufriedenen Mitarbeitern – ein exzellenter Ruf voraus. Das heutige Gespräch ist einmal mehr Nachweis dafür, dass wir im Kreis Kleve stolz auf diesen Arbeitgeber und diese Weltmarke sein dürfen“, verabschiedete sich die Landrätin vom CEO Wim Abbing später.

Bereits zum Einstieg in die gut 90-minütige Zusammenkunft hatte Hans-Josef Kuypers seinen Dank dafür zum Ausdruck gebracht, dass Probat und dessen Firmenchef zu den ersten Freunden und Förderern der noch jungen Hochschule Rhein-Waal gehörte. Nicht zuletzt der Hochschulpreis der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve sei einer der Nachweise dafür, wie deutlich auch hier das Miteinander zwischen Hochschule und Probat als Arbeitgeber erkennbar sei. Mit Standorten in den USA, Brasilien, Italien, Schottland, Indien und Kanada zähle man, so Abbing, nahezu 1000 Mitarbeiter weltweit und bediene sich somit „zu 60 Prozent der englischen Sprache“. Da sei es durchaus hilfreich, sprachgewandte Studierende im heimatlichen Umfeld zu erleben.

Von alten Hallen bleiben nur die Stützen stehen

Wim Abbing brachte an diesem Morgen seinen Gästen näher, dass derzeit „gut 40 Millionen Euro“ in Emmerich „zur Festigung der Weltmarktführerschaft“ verbaut werden. Die Phase bis zum September 2022 sei von starken baulichen Aktivitäten geprägt, die sowohl den inneren logistischen Abläufen dienen sollen wie auch einer Verdoppelung der Gesamtkapazität.

„Von unserer alten Halle werden nur noch die Stützen stehen bleiben“, so der CEO, der für sein Haus eines deutlich unterstrich: Corona habe seinem Unternehmen, das allein in Emmerich nahezu 500 Arbeitsplätze bietet, kaum geschadet. In „normalen Zeiten“ erkläre das Unternehmen Probat dem Kunden eine Lieferzeit für einen modernen Kaffee-Röster von sechs Monaten, heute könne dies auch bis zu zwölf Monate dauern. Corona habe weltweit den Kaffee-Konsum gesteigert. Der „Main-Stream-Kaffee“, wie Abbing die Qualitäten aus den Regalen der Lebensmittler nannte, laufe „super gut“. Und die Qualitätsschiene behaupte sich „geradezu exzellent“.

>> Leistungsprämie für Mitarbeiter auch in Corona-Zeiten

Mit Blick auf Corona und die Herausforderungen der Personalwirtschaft ließ sich Firmenchef Wim Abbing entlocken: „Ja, wir haben auch in diesen Zeiten in manchen Segmenten Personalbedarf. Selbst im Corona-Jahr 2020 hat es für unsere Mitarbeiterschaft einen finanziellen Sonderbonus als Leistungsprämie gegeben.“