Emmerich. Die Deutsche Bank gibt ihren Standort in Emmerich Ende des Jahres auf. Sieben Mitarbeiter sind betroffen. Entlassungen soll es nicht geben.
Die Sorge gab’s unter den Angestellten schon länger, jetzt ist es entschieden – dennoch kam die Nachricht dann doch überraschend: Die Deutsche Bank wird ihre Filiale in Emmerich am Alter Markt zum Ende des Jahres schließen. Die Mitarbeiter wurden vorige Woche bereits informiert. Entlassungen sind nach NRZ-Informationen aber nicht geplant.
Die derzeit sieben Mitarbeiter können, wenn sie wollen, zum Beispiel an den deutlich größeren Standort in Kleve wechseln, oder etwa das Modell Altersteilzeit nutzen. Wie von der Deutschen Bank selbst mitgeteilt, will sie 100 ihrer 500 Filialen deutschlandweit schließen. „Das Kunden- und Nutzerverhalten hat sich grundlegend geändert“, begründete ein Sprecher der Deutschen Bank die Entscheidung. Immer weniger kämen in die Filialen, wickelten ihre Geschäfte über andere Kanäle ab.
Ob’s eine SB-Stelle geben wird, hängt von Alternativen ab
Geplant ist demnach, den Großteil der betroffenen Filialen im vierten Quartal 2021 aufzugeben, heißt es seitens der Bank. Ob nach einer Filialschließung eine SB-Stelle bleibt, hänge von den bereits vorhandenen Alternativen ab, etwa einer Postbankfiliale am gleichen Standort. In Abhängigkeit von den lokalen Gegebenheiten können an ausgewählten Standorten auch Finanzagenturen eröffnet werden, kann man auf der Internetseite der Deutschen Bank erfahren.
Da heißt es weiter, dass die Anzahl der Filialen nicht über die Qualität der Beratung und der Berater entscheide. Sie sage im digitalen Zeitalter auch wenig über die Erreichbarkeit und die Dienstleistungsmentalität einer Bank aus. Außerdem gebe es mit Kleve eine Filiale der Deutschen Bank in der Nähe.
Immobilie ist nur angemietet
Die Kunden werden aber viele ihrer Finanzgeschäfte über die Regionalen Beratungscenter abwickeln können, die mit ausgebildeten Bankkaufleuten besetzt sind und vollwertige Beratung bieten. Die Regionalen Beratungscenter werden auch über die klassischen Filialöffnungszeiten hinaus erreichbar sein, und zwar per Chat, Video und Telefon, heißt es weiter.
Für Emmerich ist es indes ein herber Verlust. Nicht nur, weil mit dem Weggang eine von der Bank nur angemietete Immobilie erst einmal leer stehen dürfte. Die aktuelle wirtschaftliche Situation der Bank sei übrigens nicht schlecht, erfuhr die NRZ, alleine schon wegen der zahlreichen niederländischen Kunden und der vielen Firmen. Zu Geschäftszahlen wollte sich der Sprecher aktuell nicht äußern.
Zu Schließfächern soll es Alternativ-Angebote geben
Was die Schließfächer betrifft, die die Bank kündigen muss, wird den Kunden wohl ein Alternativ-Angebot vor Ort gemacht werden, heißt es. Entsprechende Schreiben an die Kunden sollen rechtzeitig verschickt werden.