Emmerich. Es fließen Fördermittel für ein Leerstands-Management. Lokale in Emmerich werden für zwei Jahre günstig an Pop-up-Unternehmer weiter vermietet.

Im Rahmen des Sofortprogramms Stärkung Innenstädte NRW beginnt Emmerich am Rhein jetzt ein aktives Leerstandsmanagement. Die Erschließungsgesellschaft Emmerich am Rhein (EGE) und die Wirtschaftsförderungs- und Stadtmarketing Gesellschaft (WFG) haben Schneider und Straten für einen Zeitraum von zwei Jahren mit dem Geschäftsflächenmanagement für die Einzelhandels- und Gastronomieflächen in der Innenstadt beauftragt. Die Tätigkeit umfasst sowohl ein Vermietungsmanagement als auch die Steuerung des neuartigen Pop-up-Konzepts.

Die Stadt tritt als Zwischenmieter auf

Das Vermietungsmanagement verfolgt, maßgeblich aufgrund des Lockdowns im Einzelhandel, kurzfristig das Ziel mittels Moderation zwischen Händlern und Eigentümern die aktuellen Mieter in der Innenstadt zu halten. Darüber hinaus wird, nach Normalisierung der coronabedingten Situation, in direkter Ansprache der entsprechenden Expansionsverantwortlichen versucht, weitere filialisierte Unternehmen für Emmerich zu gewinnen.

Der zweite Tätigkeitsbereich, das Pop-up-Konzept, biete allen Beteiligten völlig neue Möglichkeiten, heißt es in einer Ankündigung. Die Landesregierung NRW ermöglicht seit neuestem innerhalb des Förderprogramms Stärkung Innenstädte den Kommunen als Zwischenvermieter zu agieren und damit Ladenlokale zeitlich begrenzt und zu deutlich verminderten Mieten anzubieten. Voraussetzung für eine Anmietung durch die Stadt Emmerich ist, dass der Eigentümer auf 30 Prozent seiner zuletzt erzielten Miethöhe verzichtet.

Pop-Up-Betreiber zahlen nur 20 Prozent der Miete

Im Gegenzug schließt die Stadt mit ihm einen Zwei-Jahres-Mietvertrag ab. Die Stadt bespielt die Flächen nicht selbst, sondern vermietet diese mit variablen Zeiträumen an unterschiedlich Nutzer (Pop-up-Betreiber). Diese können die verschiedensten Geschäftsideen in den Ladenlokalen ausprobieren, und dies mit einem überschaubaren Risiko, denn der Pop-Up-Betreiber profitiert enorm von dem Förderprogramm. Er mietet ein Ladenlokal in guter Innenstadtlage für nur 20 Prozent der Altmiete.

Das Pop-up-Konzept ist eine Art Nachwuchsförderung für Einzelhandel und Gastronomie und ermöglicht verhältnismäßig einfach Geschäftsideen zeitlich begrenzt auszuprobieren. Darüber hinaus sollen sich zum Beispiel auch künstlerische oder soziale Projekte angesprochen fühlen, die eine Bereicherung für die Innenstadt darstellen. Gerne können diejenigen, denen bereits eine Idee im Kopf herumschwirrt, sich nun konkrete Gedanken machen. Es wird, abhängig von der Corona-Situation, in den nächsten Wochen einen Aufruf an interessierte Pop-up-Betreiber geben.

Immobilieneigentümer können sich nun melden

Immobilieneigentümer leerstehender Ladenlokale in den Emmericher Lauflagen wie Stein- und Kaßstraße, die an der Teilnahme des Pop-up-Konzeptes interessiert sind, können sich gerne sofort bei Projektmanagerin Manuela Sommer () melden.

„Mit dem Sofortprogramm Stärkung Innenstadt des Landes NRW haben wir die Möglichkeit, Leerstände in der Innenstadt zu reduzieren und spannende neue Nutzungen auszuprobieren. Ziel ist es, Konzepte zu finden, die sich langfristig in der Innenstadt etablieren“, so WFG-Geschäftsführerin Sara Kreipe.

Schneider und Straten unterstützt Städte und Kommunen mit maßgeschneiderten Beratungsdienstleistungen bei den Entwicklungen des innerstädtischen Einzelhandels. Die Projektmanagerin Manuela Sommer verfügt über mehr als zehn Jahre Berufserfahrung in der Vermittlung von Einzelhandelsimmobilien. Der Betriebswirt Gisbert Schneider ist für die Projektleitung verantwortlich und war vor der Gründung von Schneider und Straten sowohl im Einzelhandel als auch in der Immobilienwirtschaft tätig.