Isselburg/Anholt. Als erste Stadt im Kreis Borken hat Isselburg nun das neue Knotenpunktsystem für Fahrradfahrer erhalten.
Waben waren gestern. Bisher wurden touristische Radtouren im Kreis Borken über ein so genanntes Wabennetz geleitet. Doch das hat jetzt ausgedient. Denn auf Wunsch der Kommunen wurde nun das Knotenpunktsystem eingeführt. „Ich freue mich, dass wir in Isselburg jetzt den Startschuss geben können“, erklärte Landrat Dr. Kai Zwicker bei der Vorstellung des neuen Knotenpunktsystems an der fürstlichen Gruftkapelle in Anholt.
Isselburg ist stark von Fahrradtourismus geprägt
Denn Isselburg ist kreisweit die erste Kommune, die mit dem neuen Leitsystem ausgestattet wurde. „Die Stadt Isselburg ist stark vom Fahrradtourismus geprägt“, machte auch Bürgermeister Michael Carbanje deutlich. „Das neue System macht es auch Ortsfremden möglich, sich schnell und einfach zu orientieren.“ Kreisweit soll die Fertigstellung dann bis Mai erfolgt sein.
Der Kreis Borken hat dabei das Rad nicht neu erfunden. Denn das Knotenpunktsystem ist in Nachbarkreisen, wie etwa dem Kreis Kleve schon seit längerem im Einsatz. „Wir haben auch schon seit längerem neidisch in die Niederlande geschaut“, so Zwicker. Auch dort wir mit den nummerierten Knotenpunktsystem gearbeitet, dass sich in der praktischen Umsetzung für Fahrradtouristen bewährt hat. Ein gravierender optischer Unterschied fällt dabei sofort ins Auge: In den Niederlanden wird mit grünen Hinweisschildern gearbeitet. In Deutschland ist Rot die gewählte Farbe.
Großer Arbeitsaufwand
Dass die kreisweit flächendeckende Einführung eines solchen Knotenpunktnetzes mit einem immensen Arbeitsaufwand in der Verwaltung verbunden ist, machten auch Carbanje und Zwicker deutlich. Isselburgs Bauhofchef Ralf Wolbring fand dann auch sehr lobende Worte für Daniela Glimm-Luekewille, die das Projekt federführend beim Kreis Borken begleitete.
Denn insgesamt werden im Kreis 191 Knotenpunkte entstehen, die dann ein Radwegenetz von rund 940 Kilometern beschildern werden.
Individuelle Touren spontan planen
Die Knotenpunktbeschilderung soll die die notwendige Orientierung liefern, um auch spontan vor Ort individuelle Touren nach eigene Anforderungen zu erstellen und diese mit Hilfe einer entsprechenden Nummernfolge abzufahren. Hierzu wird die rot-weiße Beschilderung an Kreuzungspunkten des Knotenpunktnetzes um einen so genannten Knotenpunkthut mit der Nummerierung des Knotenpunkts sowie um Einschübe mit der Nummer des nächstliegenden Knotenpunkts in der angezeigten Fahrtrichtung ergänzt.
Hinzu kommen Übersichtstafeln an den Knotenpunkten, die das umgebende Netz mit den darin liegenden Knotenpunkten darstellen. Jede Knotenpunkttafel besitzt zudem einen Code, der es im Notfall ermöglicht, den Rettungsdienst über den aktuellen Standort zu informieren.
Zusätzlich erhalten die Städte und Gemeinden im Kreis Borken jeweils eine größere Übersichtstafel, die über das Radverkehrsnetz in der Umgebung, touristisch relevante Themenrouten sowie besondere Infrastrukturen und Highlights informieren. Diese Tafeln werden überwiegend im Rahmen des Projekts zur touristischen Entwicklung der Schlösser- und Burgenregion finanziert und im laufenden Jahr sukzessive erstellt.
Gefördert durch das Land NRW
Apropos Finanzierung. Gefördert wird die Vorbereitung und Einrichtung des Knotenpunktnetzes durch das Land NRW mit einem Fördersatz von 70 Prozent. Nach der bisherigen Kalkulation wurde für den Kreis Borken mit Gesamtkosten von rund 350.000 Euro gerechnet.
>> Diese Themenrouten gibt es
Wesentliche überregionale und teils grenzüberschreitende Themenrouten werden über das Knotenpunktnetz geführt. Dazu zählen im Kreis Borken die 100 Schlösser Route, die Hohe Mark Radroute, die Flamingoroute, der Europaradweg R1 (D3-Route) und die Routen der Flusslandschaften (Aa-, Berkel-, Ijssel- und Slingeroute).
Aus Marketinggründen sind diese Routen zusätzlich über die Themenroutenlogos gekennzeichnet. Kleinere lokale Routen sollen soweit wie möglich über die Nummernfolge auf dem Knotenpunktnetz beschrieben werden.