Klein-Netterden. Claudia Lindlahr ist kommunikativ und verwaltungserfahren: Ideal als neue Ortsvorsteherin von Klein-Netterden. Erst 2016 nach Emmerich gezogen.

Mit Claudia Lindlahr als neue Ortsvorsteherin von Klein-Netterden hat die Emmericher CDU jemanden aus dem Hut gezaubert, den man wohl nicht auf der Rechnung hatte. Kein Wunder. Die 47-Jährige wohnt erst seit 2016 im Ort, arbeitet in leitender Funktion bei der Stadt Köln im Amt für Schulentwicklung und ist nur die halbe Woche in Emmerich.

Aber wer sich mit der Neuen unterhält, wird schnell merken: Sie ist ein Glücksfall für Klein-Netterden. Warum? Sie ist sehr kommunikativ, für eine Ortsvorsteherin verhältnismäßig jung und sie hat Lust sich im Ort einzubringen: „Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe“, sagt Claudia Lindlahr im NRZ-Gespräch.

Der Liebe wegen kam sie nach Emmerich

Claudia Lindlahr ist erst 2016 nach Klein-Netterden gezogen. Aber sie möchte sich gerne im Ort einbringen, fühlt sich hier sehr wohl.
Claudia Lindlahr ist erst 2016 nach Klein-Netterden gezogen. Aber sie möchte sich gerne im Ort einbringen, fühlt sich hier sehr wohl. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Seit 2013 zieht es die Kommunalbeamtin häufiger nach Emmerich. Sie lernte Hubert Thüß aus Klein-Netterden kennen und fand eine neue Liebe. 2016 zog sie dann zu ihm. Das Leben in zwei Welten – Großstadt Köln und total ländlich in Klein-Netterden – genießt sie inzwischen sehr.

Kontakte zur hiesigen CDU entwickelten sich zufällig, wobei sie sich von je her als „Kind der CDU“ bezeichnet. Als Lindlahr sich Karten für den Hüthumer Frauenkarneval kaufen wollte, stand sie in der Schlange und kam mit Karin Heering, stellvertretende Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Hüthum-Borghees-Klein-Netterden, ins Gespräch. Später lernte sie über diesen Kontakt auch Fraktionschef Dr. Matthias Reintjes kennen. Sie hörte mal in die Fraktionssitzungen hinein; politisch interessiert sei sie von je her.

Ideale Vermittlerin zwischen Bürgern und Verwaltung

In diesem Jahr sprachen Karin Heering sowie CDU-Ortverbandsvorsitzender Erik Arntzen nun Claudia Lindlahr an, ob sie sich nicht den Posten als Ortsvorsteherin vorstellen könne. Vorgänger Herbert Scheers hatte den Wunsch geäußert, nach 21 Jahren im Amt kürzer zu treten. Darüber musste die 47-Jährige erstmal nachdenken. Sie sprach mit Scheers, auch mit Hüthums Ortsvorsteher Elmar Bolwerk, über die Aufgaben, die sie erwarten würden. Und entwickelte Interesse: „Man ist weniger parteipolitisch unterwegs, aber repräsentiert die Bewohner seines Ortsteils. Das finde ich schön. Außerdem kenne ich mich in der Verwaltung aus.“

Idealer Voraussetzungen, um in der Mittlerrolle zu funktionieren. Ihre offene Mentalität wird ihr in der neuen Rolle ebenso entgegen kommen, wie ihre Empathie. „Es ist auch oft so, dass Leute mir Dinge erzählen und ich mich frage warum. Anscheinend kann ich gut zuhören“, sagt Lindlahr.

Ein Herz für Katzen

Dass Claudia Lindlahr ein sehr kommunikativer Typ ist, wird ihr in ihrer Rolle als Ortsvorsteherin von Klein-Netterden entgegen kommen.
Dass Claudia Lindlahr ein sehr kommunikativer Typ ist, wird ihr in ihrer Rolle als Ortsvorsteherin von Klein-Netterden entgegen kommen. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Keine Ur-Emmericherin, keine Landwirtin und dann noch eine Frau? Hinterfragte sich Lindlahr. Würde sie akzeptiert werden? Beruhigt hat sie, dass Herbert Scheers sie unterstütze, in die Themen einführe und hinter ihr stehe. Immerhin hat die Tierfreundin ein Herz für Hofkatzen und andere streunende Pfötchen: „Ich füttere einige von ihnen.“ Ihre eigene Katze Sina hat sie so sehr gepflegt, dass diese schon auf satte 24 Jahre kommt.

Dass sie mindestens drei Tage die Woche in Köln ist – zwei Tage arbeitete sie schon vor Corona geregelt im Homeoffice –, sah sie zunächst als Hemmnis. Nun muss sie ihre Ansprechbarkeit möglich machen. Corona-bedingt fällt es derzeit schwerer, sich aktiv vorzustellen. Die Mitbürger können ganz klassisch den Weg zu ihr finden mit ihren Anliegen: unter 02822/18790, per Mail an oder einfach am Kapellenberger Weg 68 vorbei kommen.

Wie wäre es mit einem Erntedankfest?

Erste Ideen für Klein-Netterden hat Claudia Lindlahr auch schon entwickelt: „Ich bin begeistert vom Brunnenfest in Hüthum. Es wäre schön, etwas Vergleichbares für Klein-Netterden zu finden. Vielleicht ein Erntedankfest.“ Was zum landwirtschaftlich geprägten Ort gut passt. Dies wäre eine Möglichkeit, die Landwirte und die Bewohner der kleinen Siedlungen wieder näher zusammen zu bringen. Außerdem hat Lindlahr beobachtet, dass der Kapellenberger Weg als Ausweichstrecke doch von vielen Autofahrern genutzt wird, die häufig recht zügig unterwegs seien. Mal sehen, was sich da machen lässt.

>> Ihr Engagement

Claudia Lindlahr ist Vertreter von Ratsmitglied Sigmar Peters. Außerdem sitzt sie für die CDU als sachkundige Bürgerin im Schulausschuss.

Die 47-Jährige engagiert sich zudem im Tierschutzverein Hoch-Elten im Vorstand.

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