Emmerich. Eltern aus Emmerich können in der letzten Schulwoche vor Weihnachten ihre Kinder vom Präsenzunterricht befreien. Diese Sorge gibt es.

Eine Überraschung erlebte Nadja Scherer am Montagmorgen nicht. Denn die Eltern der Leegmeerschüler wurden schon am Freitag digital angefragt, ob sie ihre Kinder diese Woche noch in den Unterricht schicken wollen. „Etwas über die Hälfte ist da“, sagt die Rektorin der Leegmeerschule.

Stadt als Schulträger spricht Lehrern und Schulleitungen ein Lob aus

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In Nordrhein-Westfalen können Eltern ihre Kinder von der Präsenzpflicht in den Jahrgangsstufen eins bis sieben befreien. Das wurde am Freitagmittag bekannt gegeben. Über das Wochenende musste daher an den Schulen in Emmerich der weitere Schulbetrieb organisiert werden. „Die Stadt als Schulträger muss da den Schulleitungen und Lehrern ein Lob aussprechen, da ist ihnen an diesem Wochenende einiges abverlangt worden“, so Stadtsprecher Tim Terhorst. „Wir stehen mit den Schulen in Kontakt, damit gewährleistet ist, dass der laufende Schulbetrieb organisiert werden kann und wir unterstützen die Schulen auch, wo wir können.“

Normaler Unterrichtsstoff bis Freitag

Denn auch wenn die Präsenzpflicht aufgehoben wurde, läuft bis zum Beginn der Weihnachtsferien am kommenden Freitag noch der normale Unterricht. In den weiterführenden Schulen in Emmerich – Gesamtschule und Willibrord-Gymnasium – betrifft diese Regelung die Jahrgangsstufen fünf bis sieben. Von der Jahrgangsstufe acht bis Q2 findet der Unterricht grundsätzlich nur noch als Distanzunterricht über die Lernplattform It’s learning statt. „Das Kunststück liegt darin, die Kommunikation aktiv zu halten“, meint Christiane Feldmann, Schulleiterin der Gesamtschule, die berichtete, dass etwa zwischen ein Drittel und der Hälfte der Schüler in den entsprechenden Klassen da sei.

Gruppen werden nicht zusammengefasst

Auch wenn weniger Schüler aktuell in den Schulen sind, bedeutet dies nicht, dass die Gruppen zusammengefasst werden, was im Sinne des Infektionsschutzes auch kontraproduktiv wäre. „Die Abmeldung gilt dann auch für die gesamte Woche“, erläutert Feldmann, dass ein Wechseln wischen Präsenzunterricht und Distanzlernen nicht möglich ist.

Eine Ausnahme bilden lediglich Kinder, die zu Beginn der Woche krank gefehlt hatten oder sich noch in Quarantäne befanden. „Rein theoretisch können diese Kinder im Laufe der Woche dann auch wieder zur Schule kommen“, so Nadja Scherer.

Notbetreuung am 21. und 22. Dezember

Für den 21. und 22. Dezember kann im Übrigen eine Notbetreuung in Anspruch genommen werden. „Der Unterschied ist, dass an diesen beiden Tagen keine Schulpflicht besteht“, erläutert die Rektorin der Leegmeerschule. „Not bedeutet für mich aber auch wirklich Not. Das heißt, wenn ein Kind zu Hause Langeweile hat, können es die Eltern nicht in die Notbetreuung schicken.“ An der Leegmeerschule wird die Anzahl an der Notbetreuung „keine Klassenstärke“ ausmachen, wie Scherer sagt. An der Gesamtschule hat es noch überhaupt keine Anfrage bezüglich der Notbetreuung an diesen beiden Tagen gegeben.

Von den Erfahrungen im ersten Lockdown im Frühjahr können die Schulen nun profitieren. Technisch seien ihre Schulen gut aufgestellt, sagen Scherer und Feldmann unisono. „Meine Kollegen gehen mit der Situation offen und sehr professionell um“, sagt Christiane Feldmann über das Lehrerkollegium an der Gesamtschule.

Befürchtungen und Sorgen der Eltern

Dass einige Eltern Sorgen oder Befürchtungen haben, ihre Kinder könnten im Distanzunterricht Defizite gegenüber Mitschülern haben, die diese Woche noch in der Schule sind, kann Nadja Scherer nachvollziehen. „Sicherlich kann man solche Befürchtungen nicht komplett entkräften, gerade bei Eltern, deren Muttersprache nicht Deutsch ist und die ihre Kinder dann zu Hause vielleicht nicht so unterstützen können“, sagt die Leiterin der Leegmeerschule, die schon deutlich herausstellt, dass noch ganz normaler Unterrichtsstoff in dieser Woche durchgenommen wird. Klassenarbeiten seien in dieser Woche an ihrer Schule allerdings nicht mehr vorgesehen.

>> Klassenarbeiten am Gymnasium entfallen in der Sekundarstufe I

Dies gilt auch für die Sekundarstufe I am Willibrord-Gymnasium. Terminierte Klassenarbeiten in dieser Woche entfallen „und werden gegebenenfalls nach den Ferien geschrieben“, heißt es dazu von Ralf Wimmers, Stellvertretender Schulleiter, in einer Mitteilung, die auch auf der Homepage des Gymnasiums nachzulesen ist. Am kommenden Freitag, 18. Dezember, werden dann von Seiten der Schule weitere Informationen zu Klassenarbeitsregelungen, Terminen für Klassenarbeiten und Klausuren sowie Nachschreibterminen sowohl für die Sekundarstufe I als auch II für den Zeitraum ab dem 11. Januar 2021 bekannt gegeben.