Rees. Am kommunalen und evangelischen Friedhof sind Tafeln mit der Geschichte der beiden Friedhöfe angebracht worden.

In Zusammenarbeit mit der Stadt Rees und den Kirchengemeinden hat der Reeser Geschichtsverein Ressa am kommunalen und evangelischen Friedhof Tafeln mit der Geschichte beider Friedhöfe anbringen lassen.

„Bislang gab es diese Informationen nur an den jüdischen Friedhöfen auf der Stadtmauer und an der Weseler Straße“, sagt der Ressa-Vorsitzende Heinz Wellmann. Da aber auch die anderen Friedhöfe eine lange Geschichte haben, schlug Wellmann seinen Vorstandskollegen weitere Tafeln vor.

Stadt Rees finanzierte die Tafeln

Die Kirchengemeinden lieferten wichtige Hintergründe, die der Geschichtsverein ehrenamtlich ausformulierte und von der Reeser Agentur concept!pro gestalten ließ. Die Stadt Rees finanzierte den Druck und ließ die Tafeln durch Mitarbeiter des Bauhofs am Eingang beider Friedhöfe anbringen. „Wir würden uns freuen, wenn die Heimatvereine in den Reeser Ortsteilen unsere Idee für weitere Friedhöfe aufgreifen“, sagt Heinz Wellmann.

Auswirkungen des Preußischen Landrechts

Durch das preußische Landrecht von 1794 verbot König Friedrich Wilhelm, Verstorbene innerhalb bebauter Flächen zu begraben. Deshalb musste auch der katholische Friedhof vom Kirchhof neben der Reeser Pfarrkirche an einen Ort außerhalb der Stadtmauern verlegt werden. In Rees war das schwierig, weil der Friedhof vor Hochwasser geschützt sein musste.

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Die Wahl fiel auf das „Oranienbollwerk“, einen Teil der alten Erdbefestigungsanlage am Westring. Der 1823 eingeweihte Friedhof, der einst nur Katholiken vorbehalten war, wurde 1971 von der Stadt Rees übernommen, die ihn seither verwaltet und pflegt.

Kirchenkasse war leer

Die lutherische und die reformierte Kirchengemeinde suchten ab 1800 gemeinsam nach einem neuen Ort für einen evangelischen Friedhof. Denn in und an der Kirche durften keine Verstorbenen mehr beigesetzt werden. Dass die Kirchenkasse leer war, machte die Suche nicht einfacher.

1840 schenkte der reiche Unternehmer Johann Heinrich van Randenborgh der Kirchengemeinde den Begräbnisplatz Vor dem Falltor. Dort befindet sich, rechts neben dem Eingang, noch heute das Grabmal des Stifters. Im Jahr 2011 wurde es renoviert.

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