Rees. Rees hat 1100 Tablets und Laptops für die Schulen bestellt. Bewilligungsbescheide liegen vor. Mitte November könnten ersten 400 Geräte da sein.
Das Fundament, wie es Jörn Franken, Pressesprecher der Stadt Rees, bildlich ausdrückt, ist schon 2018 gelegt worden. Damals wurde der Startschuss für die nötige Infrastruktur zur Digitalisierung auch an den Schulen, sprich Glasfaser-Anschlüsse und hausinterne Verkabelung, gegeben“, sagt er. Das sei alles erledigt. Jetzt folgt die Anschaffung von Laptops und Tablets. 1100 Endgerät sind bestellt, „Mitte November sollen die ersten etwa 400 geliefert werden“, hofft Michael Johann Becker von der IT im Rathaus.
Eine Palette nur mit Tablet-Hüllen ist bereits im Rathaus eingetroffen, steht im Keller. Die Endgeräte werden etwa in vier Wochen eintreffen. „Wenn alles klappt“, sagt der IT-Experte. Sie kommen aus China, wurden zentral vom Kommunalen Rechenzentrum in Kamp-Lintfort für die Stadt bestellt. Die Ausschreibung sei europaweit erfolgt.
Geräte werden auf der Bürgerhaus-Empore konfiguriert
Im Rathaus bereitet man sich jedenfalls schon aufs Eintreffen der ersten Marge vor. Denn die Geräte müssen nicht nur alle ins Gebäude gebracht werden, man muss sie auch konfigurieren. „Je Gerät würden dafür etwa 20 Minuten veranschlagt“, erklärt der 26-jährige Fachinformatiker. Passieren soll das auf der Empore des Bürgerhauses. Unterstützung wird die fünfköpfige IT-Mannschaft im Rathaus von den verfügbaren Auszubildenden erhalten.
„Wir haben schon vor der Corona-Krise unsere Hausaufgaben gemacht“, erklärt Franken. So seien nach Vorgesprächen mit den sechs Schulleitern bereits 2018 Medienkonzepte erstellt worden, auf denen man aufbauen konnte, um die Mittel des Digitalpaktes abrufen zu können. Der Digitalpakt bedeutet für Rees ein Budget von über einer Million Euro – wobei die Förderung 90 Prozent beträgt. Die Mittel sind beantragt, im Rathaus rechnet man im nächsten Monat mit dem Bewilligungsbescheid.
Auch Anträge für Sofort-Ausstattungs-Programme des Landes bewilligt
Im Zuge der Corona-Pandemie folgten seitens des Landes zwei weitere Sofort-Ausstattungs-Programme: Zum einen für bedürftige Schüler über 150.000 Euro. Der Eigenanteil der Stadt beträgt hier zehn Prozent, sowie für dienstliche Endgeräte für Lehrkräfte. Die Geräte zahlt das Land komplett, weil sie ja ihren Landesbediensteten zur Verfügung gestellt werden. Hier sind 100.000 Euro notwendig. „Beide Anträge sind gestellt und bewilligt“, erklärt Georg Messing vom Reeser Schulverwaltungsamt.
Die Endgeräte aus dem Sofort-Ausstattungs-Programm könnten, wenn wirklich alles glatt über die Bühne geht, bis nach den Weihnachtsferien zur Verfügung stehen. „Das hängt davon ab, ob sie wirklich wie angekündigt pünktlich geliefert werden“, betont Michael Johann Becker. Fürs Auspacken und Konfigurieren sei etwa eine Woche eingeplant.
Insgesamt 1,3 Millionen Euro lässt sich die Stadt die Digitalisierung der Schulen in den Jahren 2020 und 2021 kosten. Damit sind inklusive aller Fördermittel seit 2017 rund 2,5 Millionen Euro in die Schuldigitalisierung investiert worden: Endgeräte, interaktive Tafeln und Präsentationsmedien werden in Zukunft immer mehr zum Schulalltag gehören.
40 Anträge für Kinder von bedürftigen Eltern liegen bereits vor
„Ein Container mit 90.000 Geräten an Bord ist jedenfalls schon auf dem Seeweg von China hierher unterwegs“, weiß der IT-Experte, der sich mit seinem Team in Rees um alle öffentlichen Gebäude kümmert, eben auch um die Schulen. Selbst wenn da mal ein Drucker nicht funktioniere, könnten sich die Lehrkräfte direkt ans stadteigene IT-Team wenden. „Das tun sie auch, und es klappt hervorragend“, bestätigt Jörn Franken.
Hier gibt es mehr Artikel aus Emmerich, Rees und IsselburgMittlerweile, sagt Georg Messing, würden auch schon 40 Anträge von Eltern vorliegen, die im Rahmen des Bildungs- und Teilnahmepakts der Regierung Anspruch auf ein Tablet hätten. „Im Vorfeld hatten wir Formulare entwickelt, um die Voraussetzung zu prüfen“, erklärt der Rathaus-Mitarbeiter. Sprich, ob die Eltern Hartz IV-Leistungen oder Wohngeld beziehen. Die Formulare seien bei den Schulen erhältlich. Messing: „Wir sind als Stadt jedenfalls so gut aufgestellt, dass wir bald allen Bedürftigen entsprechende Endgeräte zur Verfügung stellen können.“
Im Frühjahr ist Digitalisierungs-Offensive der Stadt abgeschlossen
Spätestens im Frühjahr sei ein Großteil der Digitalisierungs-Offensive der Stadt abgewickelt, sagt der Pressesprecher. „Der Rest, etwa die Schulung der Pädagogen, ist dann Sache der Schulen“, fügt er an. Aber auch die seien bestens aufgestellt. „Durchs Medien-Konzept, das alle erstellt haben, sind sie ja schon lange im Thema“, so Franken.
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