Emmerich. Bürgermeister Hinze kritisiert den Vorstoß der CDU, noch vor Weihnachten Stadtgutscheine einzuführen. Ein digitales Modell sei bereits geplant.
Bürgermeister Peter Hinze zeigt sich verwundert über den Vorstoß der CDU zur Einführung eines Gutscheinsystems in der Stadt : „Die Werbegemeinschaften aus Emmerich und Elten und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) sind bereits vor einigen Wochen auf mich zugekommen, um über ein digitales Gutscheinmodell und einen möglichen städtischen Zuschuss zu sprechen.“
Hinze habe seine volle Unterstützung für die Idee zugesagt: „Wir sind seitdem regelmäßig im Gespräch. Sara Kreipe hat als WFG-Geschäftsführerin auch bereits konkrete Gespräche mit potenziellen Anbietern eines solchen Systems geführt.“
Gutscheinsystem bedarf sorgfältiger Vorbereitung
Den Werbegemeinschaften schwebt dabei ein vollwertiges digitales Gutscheinsystem vor, das bei den Einzelhändlern, Dienstleistern und Gastronomen in der Stadt eingesetzt werden kann, und das zukünftig den bestehenden Papiergutschein ersetzen soll. „So ein System kann man aber nicht mal einfach mit der Brechstange – noch schnell fürs Weihnachtsgeschäft – einführen. Das bedarf einiger vorbereitender Maßnahmen“, so Hinze.
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So müssten auch die Folgekosten eines solchen Gutscheinsystems in die Betrachtung mit einbezogen werden. Auch die teilnehmenden Unternehmer müssten entsprechend informiert und mitgenommen werden. „Mir ist dabei zum Beispiel wichtig, dass eben nicht nur Unternehmen zum Zuge kommen, die Mitglied in einer der Werbegemeinschaften sind“, betont Hinze.
Gutscheine für Anfang 2021 geplant
Aktuell planen die Werbegemeinschaften und WFG die Einführung des neuen Gutscheinsystems für den Anfang des kommenden Jahres. „Dafür gibt es mehrere gute Gründe. So ein System und alle Akteure müssen gut vorbereitet sein“, erklärt Hinze. „Gerade die kleinen Unternehmen sind jetzt eh schon durch das anstehende Weihnachtsfest und die Beantragung oder Abrechnung von Fördermitteln am Rande ihrer Kapazitätsgrenze. Jetzt noch schnell mit einem digitalen Gutscheinsystem um die Ecke zu biegen, würde gerade die kleinen Gewerbetreibenden zusätzlich belasten. Und gerade für diese Unternehmerinnen und Unternehmer wollen wir das ja machen.“
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Ganz besonders irritiert ist Bürgermeister Hinze auch über die geplante Höhe des städtischen Zuschusses im Antrag: „Die CDU beantragt eine Viertelmillion Euro aus dem städtischen Haushalt dafür zur Verfügung zu stellen. Die Kämmerin hat den Ratsmitgliedern erst in der letzten Woche gezeigt, unter welchem Druck der städtische Haushalt vor allem in den kommenden Jahren stehen wird. Natürlich müssen wir die lokale Wirtschaft stützen, aber auch das muss mit Augenmaß geschehen.“
Kritik an Zusammenarbeit zwischen Politik und Verwaltung
In den Gesprächen mit den Werbegemeinschaften und der Wirtschaftsförderung habe Hinze einen Zuschuss von erstmal 80.000 Euro in Aussicht gestellt. Wenn die Gutscheine einen Rabatt von 20 Prozent hätten, könnte man so Gutscheine in einem Gesamtwert von 400.000 Euro für die Emmericher Unternehmen generieren.
Für Hinze sei dieser Antrag ein Musterbeispiel dafür, wie er sich die Zusammenarbeit zwischen Politik und Verwaltung künftig eben nicht vorstelle: „Hier geht es nur darum, politisch Punkte zu sammeln. Ein Anruf bei mir, der WFG oder den Werbegemeinschaften hätte genügt und man hätte sich den Antrag sparen können.“
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