Emmerich. Wenn der Winter einbricht, ist schnelle Reaktion gefragt. Der Bauhof in Emmerich ist für den Winterdienst gerüstet. Das Silo ist gut gefüllt.
Die Winter werden milder. Helmut Schaffeld hat dafür einen ganz klaren Indikator. Nämlich die verbrauchte Menge an Streusalz in der Hansestadt. Der stellvertretende Betriebsleiter der hiesigen Kommunalbetriebe und Bauhofleiter führt darüber – selbstverständlich – Buch.
In den extremen Wintern vor einigen Jahren hat der Winterdienst der Kommunalbetriebe Emmerich (KBE) 450 Tonnen Salz – natürlich gemischt und in Form einer flüssigen Sole – auf die Straßen gebracht. „2018 waren wir kaum draußen, da haben wir unter 100 Tonnen, im vergangenen Winter dann 150 Tonnen verbraucht“, so Schaffeld.
Silo auf dem Bauhof in Emmerich ist gut gefüllt
Heißt: Sollte es jetzt zu einem Wintereinbruch kommen, ist der Winterdienst der KBE bestens gerüstet. „Das Lager ist voll“, sagt Helmut Schaffeld mit Blick auf das Silo auf dem Hof am Blackweg. Eigentlich wird auch Salz offen auf dem Bauhof gelagert. „Doch dieses Lager halten wir bewusst klein“, so der Bauhofleiter.
Zu groß sei die Gefahr, dass das Salz Wasser auf der Luft ziehe und klumpe. Doch selbst wenn nun doch wieder extreme Winter drohen, Lieferanten hätten aus der Vergangenheit gelernt. Lieferengpässe gebe es nicht mehr zu befürchten. „Mittlerweile wird auch nachts geliefert.“
Frühzeitig wird der Bereitschaftsdienst eingeteilt
Zudem ist der Dienstplan für die Bereitschaft zum Winterdienst bereits seit Ende Oktober erstellt. „Das machen wir immer frühzeitig, damit sich jeder drauf einstellen kann, wann er womöglich gebraucht wird“, erklärt Straßenbaumeister Jörg Illbruck.
Begonnen hat der Plan bereits. Doch mit dem täglichen Blick auf die aktuelle Wetterlage, „werden die Bereitschaften natürlich nach und nach gestrichen“, so Schaffeld.
Fahrzeuge werden vorbereitet
Nicht gestrichen sind aber die Vorbereitungen für den Winterdienst, „die wir natürlich jedes Jahr durchführen“, erklärt Illbruck. Denn für einen reibungslosen Einsatz, wenn der Winter einbricht, reicht es nicht, dass Personal vorhanden und das Silo gefüllt ist. Was natürlich ebenfalls benötigt wird, sind die entsprechenden Fahrzeuge, um die Sole auf die Straße zu bringen oder auch die Straßen zunächst frei zu schieben.
„Nach dem Winterdienst gehen die Fahrzeuge und Geräte natürlich gut gereinigt, das Salz ist schließlich sehr aggressiv zum Material, wieder in die Garage“, erklärt Illbruck. Doch natürlich müssen diese auch vor dem Einsatz wieder entsprechend getestet werden. Ohnehin: Um eine gute Auslastung der Fahrzeuge zu bekommen, sind diese Allrounder. Und so auch nicht nur im Bereich des Winterdienstes einsetzbar.
Den Fuhrpark immer bestens im Blick
Interessant übrigens im Hinblick auf die Fahrzeuge: „Alle Fahrzeuge sind mit einem GPS-System unterwegs. Selbst die Handkolonnen“, sagt Schaffeld. Vom Büro aus kann so kontrolliert werden, welches Fahrzeug wo unterwegs ist und auch, wie viel es noch an Sole oder Salz geladen hat. So kann nicht nur geschaut werden, ob vielleicht ein Fahrzeug einem anderen im seinem Bereich helfen muss.
Nein. „Das Ganze gibt uns auch eine Rechtssicherheit“, so Schaffeld. Zum Beispiel wenn ein Bürger auf einem Gehweg fällt, der eigentlich durch den Winterdienst der Stadt hätte gestreut werden müssen. „Da kann ich dann genau nachsehen, ob dies so auch geschehen ist und dies auch vor Gericht belegen“, so Schaffeld, der in der Tat immer mal wieder vor Gericht aus diesem Grund erscheinen muss.