Emmerich. Emmericher Jecken wollen nicht ganz in der Corona-Session auf Karneval verzichten. Und haben sich daher passend zum 11.11. eine Aktion ausgedacht

Es ist ein hartes Jahr für Freunde des närrischen Frohsinns. Denn: Covid-19 hat die Jecken ausgebremst. So auch in Emmerich. Wo sonst normalerweise am 11.11. der Startschuss für die geliebte Fünfte Jahreszeit gegeben wird und die Tollitäten samt Garde vorgestellt werden, muss nun die Uniform im Schrank bleiben. „In diesem Jahr ist vieles bereits anders gelaufen, als man erwarten und erhoffen konnte“, sagt der Vizepräsident des Groß Emmericher Carnevals Komitee (Geck) Dominik Kilch.

Tulpensonntagszug fiel auch schon dieses Jahr aus

Traditionell trinken die beiden Vize-Präsidenten des Gecks, Dominik Kilch (links) und Uli Mebus (rechts), zu Beginn der Prinzenproklamation mit Bürgermeister Peter Hinze einen Kräuterbitter aus Rheinberg.
Traditionell trinken die beiden Vize-Präsidenten des Gecks, Dominik Kilch (links) und Uli Mebus (rechts), zu Beginn der Prinzenproklamation mit Bürgermeister Peter Hinze einen Kräuterbitter aus Rheinberg. © FUNKE Foto Services | Christian Creon


Denn Emmerich muss ja nicht nur corona-bedingt im kommenden Jahr an Tulpensonntag auf seinen Karnevalszug verzichten. Bereits 2020 konnte sich der närrische Lindwurm nicht an Tausenden vorbei durch die Straßen schlängeln, weil vorhergesagt Sturmböen von Windstärke 9 eine Durchführung zu riskant machten.

Straßen- und Sitzungskarneval abgesagt

Doch bis das närrische Treiben rund um die tollen Tage im Straßenkarneval kulminiert, steht zunächst in Emmerich traditionell die Zeit des Sitzungskarnevals auf dem Programm. Von Praest bis Elten besuchen Prinzenpaar samt Garde und Geck die verschiedenen Sitzungen der Emmericher Karnevalsvereine. Gerade in kurzen Session – Tulpensonntag 2021 ist im Übrigen am 14. Februar – bedeutet das manchmal auch mehrere Auftritte an einem Abend.

Tänze und Wortbeiträge werden teilweise lange geprobt

Für die veranstaltenden Vereine gehen mit der eigenen Sitzung teils monatelange Vorbereitungen zu Ende. Ein närrisches Programm von teilweise fünf Stunden, oder sogar darüber hinaus, werden den Besuchern in den Emmericher Sälen geboten. Viele Stunden werden von den Funkemariechen die Garde- und Showtänze eingeübt. So mancher Narr feilt Monate an der perfekten Rede. Und auch Sketche und witzige Aktionen nehmen oftmals viel Probenzeit in Anspruch.


Das alles ist dieses Mal anders. Doch: Die Jecken in Emmerich lassen sich nicht unterkriegen. „Auch wenn der Karneval in unserer geliebten Heimatstadt Emmerich am Rhein ausfallen muss, wollen wir nicht ganz auf den Karneval und die Karnevalsstimmung verzichten“, erklärt Kilch. Und daher hat sich das Geck gemeinsam mit den Emmericher Karnevalsvereinen etwas ausgedacht.

Videos in den sozialen Medien

Um in den nächsten Wochen für ein wenig Karnevalsstimmung zu sorgen, sollen in den sozialen Medien unterschiedliche Videos gezeigt werden. „Wir werden versuchen, in den nächsten elf Wochen ein wenig mit in den Emmericher Karneval zu nehmen“, kündigt Kilch an.

Und mehr noch. In den vergangenen Wochen waren die Narren nicht untätig. Denn es gibt nun einen eigenen Song zum Emmericher Karneval – „und natürlich auch zu der aktuellen außergewöhnlichen Situation“.

Robin Kodera präsentiert einen passenden Song

Der Song trägt den passenden Namen „Wir sind Karneval“ und ist unter den Interpreten „Die jecken Eleven“ zu finden. Dieser Song stammt federführend von Robin Kodera vom Emmericher Karnevalsverein (EKV) und ist auch mit der Unterstützung einiger Emmericher Karnevalisten entstanden.

Dieser Song, so teilt Kilch mit, ist ab sofort auf allen bekannten Streaming Plattformen (Spotify, AppleMusic…) zu finden.

>>> Blick in die Nachbarschaft

Gerne gesehener Gast bei der Geck-Gemeinschaftssitzung auf dem Kapaunenberg ist auch immer eine Abordnung der niederländischen Karnevalsfreunde d’ Olde Waskupen aus ‘s-Heerenberg. In Emmerichs Nachbarstadt sind vor allem die Prunksitzungen in der Sporthalle ein großes Event, das corona-bedingt in dieser Session ebenfalls ausfallen muss.

Als digitale Alternative werden am kommenden Freitag, 13. November, und Samstag, 14. November, ab 20 Uhr auf StadsTV Bergh und REGIO8 eine Gratis-Prunksitzung von zweieinhalb Stunden ausgestrahlt. Am Sonntag ist die Sendung dann auch den ganzen Tag auf dem YouTube-Kanal von StadsTV Bergh (https://www.youtube.com/channel/UCKPIc5fIAoli9iVTSNhuhSA) zu sehen.

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