Emmerich. Die Baumaßnahmen von Stadtwerke und TWE an der Nierenberger Straße in Emmerich dauern noch bis ins nächste Jahr hinein.
Im Prinzip sind es zwei Großbaustellen in Emmerich, die parallel nebeneinander laufen. Zum einen führen die Technischen Werke Emmerich (TWE) die Kanalsanierungsarbeiten in der Nierenberger- und Duisburger Straße durch. Zum anderen erneuern die Stadtwerke Emmerich die Gas- und Wasserleitungen einschließlich der Hausanschlüsse in der Nierenberger Straße.
Wanderbaustelle zieht alle zwei bis drei Tage ein paar Meter weiter
Da TWE respektive Gelsenwasser die Kanäle und zugehörigen Schächte teilweise in offener Bauweise erneuern muss, ist eine Vollsperrung der Nierenberger Straße unvermeidlich. „Das ist eine Wanderbaustelle“, erklärt Florian Grisko von der Gelsenwasser AG.
Wie der Name schon sagt, wandert das eigentliche Baustellengeschehen die Nierenberger Straße entlang in Richtung Weseler Straße. Aktuell sind die Arbeiten etwas oberhalb des Nierenberger Hofes angekommen. Mit Zu- und Abfahrt wird so immer ein Bereich von 36 Metern in Beschlag genommen. Etwa alle zwei bis drei Tage wandert die Baustelle dann weiter.
Zehn Wochen Stillstand wegen Kampfmittelverdachtsfall
Vor allem die Stadtwerke mussten schon mit erheblichen Verzögerungen leben. Denn auf Höhe der ETV-Anlage gab es einen so genannten Kampfmittelverdachtsfall, der sich schließlich als negativ herausstellen sollte. „Wir hatten dadurch zehn Wochen Stillstand“, berichtet Andre Immand von den Stadtwerken.
Die Stadtwerke sind mit ihrer Maßnahme im April gestartet. Die TWE erneuern seit September in der Nierenberger Straße die Kanäle zum Nierenberger Hof, zum Osterweg und in Richtung Rotterdamer Straße sowie auch einige einzelne Schächte. In der Duisburger Straße werden die Kanäle zwischen Düsseldorfer- und Nierenberger Straße, sowie zwei Schächte zwischen Düsseldorfer- und Arnheimer Straße erneuert. „Voraussichtlich Anfang nächsten Jahres wollen wir fertig werden“, sagt Karl-Wilhelm Krebbing, Technischer Leiter der TWE.
Versorgungssicherheit gewährleisten
Die Stadtwerke werden für ihre Netzertüchtigung etwas länger dauern, so dass angepeilt wird, die Maßnahme Mitte des nächsten Jahres abzuschließen. „Die Maßnahme dient dazu, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten“, so Immand.
Stadt will Straße im kommenden Jahr erneuern
Dass sowohl TWE als auch Stadtwerke jetzt an der Nierenberger Straße tätig werden, ist kein Zufall. Denn die Stadt Emmerich plant, die Straße in naher Zukunft zu erneuern. „Die Kanäle wurden Ende der 60er-Jahre gebaut“, erklärt Krebbing. Erste Rissbildungen in den Betonkanälen sind sichtbar. Auch die Leitungen der Stadtwerke sind rund 50 Jahre alt und hätten über kurz oder lang erneuert werden müssen. „Es macht aber keinen Sinn, diese Arbeiten durchzuführen, wenn die Stadt Emmerich gerade die Straße erneuert hat“, erläuterte Steffen Borth, Technischer Leiter der Stadtwerke.
Geplant ist, dass direkt im Anschluss an die Kanalerneuerung im ersten Quartal 2021 mit den Straßenbauarbeiten an der Nierenberger- und Duisburger Straße begonnen wird. Dazu waren vor kurzem die Pläne im Rathaus offengelegt worden. Daher wird im aktuellen Fall die Fahrbahndecke nur provisorisch wieder hergerichtet.
Anwohner zeigen Verständnis
Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass nach der Sperrung der Straße wegen der Kanalarbeiten, dann eine weitere Sperrung erfolgt, wenn die Straßenbauarbeiten anstehen. „Die Umleitung über die Rotterdamer Straße wird während der gesamten Maßnahme so bestehen bleiben. Die Anwohner zeigen hier sehr viel Verständnis und es gab in diesem Bereich bisher kein Problem“, erklärt Christian Grimm von der ausführenden Firma Omexom (früher Horlemann).
>>> Investitionen in Millionen Höhe
Sowohl für die Technischen Werke Emmerich als auch für die Stadtwerke sind die Maßnahmen an der Nierenberger Straße etwas besonders. Das zu sanierende Stück zwischen Wassenbergstraße und Weseler Straße ist 1,7 Kilometer lang. Entsprechend hoch fallen auch die Summen aus, die investiert werden.
Während die Stadtwerke mit rund einer Million Euro rechnen, liegt das Investitionsvolumen der TWE bei etwa 1,5 Millionen Euro brutto.
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