Arnheim. Der Gesundheitsdienst in der niederländischen Region Gelderland-Midden schafft es derzeit nicht mehr alle Corona-Kontaktpersonen zu ermitteln.

Die niederländischen Behörden haben mittlerweile Schwierigkeiten, die Corona-Kontaktnachverfolgung sicherzustellen (wir berichteten). Die NRZ hakte beim Gesundheitsdienst GGD Gelderland-Midden in Arnheim nach, um zu erfahren, wie die Nachverfolgung und Testung von Corona-Patienten überhaupt geregelt ist.

Sprecherin Adrienne Spijker erklärt, dass zurzeit 1400 Personen täglich in der Region Gelderland-Midden (u.a. Arnheim, Zevenaar, Lingewaard) getestet werden. Gut 12 Prozent dieser Tests seien positiv. Täglich muss also die Kontaktverfolgung von 160 Menschen sichergestellt werden.

Der Gesundheitsdienst rufe die Personen an und treffe dann die Entscheidung, ob es ein hohe Verbreitungsrisiko gibt oder nicht. Sollte die Person nur wenige Kontakte gehabt haben, dann bittet der Gesundheitsdienst die Menschen darum, selbst ihre Kontaktpersonen zu informieren und sich in Quarantäne zu begeben.

Quarantänezeit beträgt in den Niederlanden 10 Tage

Die Quarantänezeit beträgt in den Niederlanden zehn Tage. Wer positiv getestet wird, soll mindestens eine Woche zu Hause bleiben, bis die Symptome vorbei sind. Niederländer können übrigens nicht zwangsverpflichtet werden, in Quarantäne zu gehen. Es gibt wohl deutliche Appelle der Gesundheitsdienste.

In Gelderland-Midden kann man sich nur an vier Stellen testen lassen: in Arnheim, Velp, Ede und Wageningen. Einen Kontakt gibt es allerdings erst, wann man eine landesweite Info-Nummer gewählt hat: 0800-1202. Hausärzte bieten Corona-Tests nur sehr selten an.

Der regionale Gesundheitsdienst möchte bis Mitte Dezember 3000 Corona-Tests täglich abarbeiten können und bildet dafür jetzt mehr Personal aus. (AG)