Isselburg. Endlich mehr Mobilität: Der Kreis Borken plant zusätzliche Fahrten für die Buslinie 61 von und nach Isselburg. Ab Januar 2021 könnte es starten.

Das Thema Mobilität und Isselburg, das ist so eine Sache. Immer wieder wird seitens der Politik, aber auch der Bürger die schlechte Anbindung der Stadt vor allem im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) moniert.

Isselburg hat schon mehrere Anstrengungen unternommen, das zu ändern. Nun kommt – wenn auch nur ein wenig – Bewegung in die Sache. Denn, so hat nun der Kreisausschuss in Borken positiv entschieden, vom 7. Januar 2021 an soll es zusätzliche Fahrten für die Buslinie 61 zwischen Bocholt und Isselburg geben.

Zusätzliche Fahrten ab Januar

Bereits vor der Wahl hatte dies auch Landrat Dr. Kai Zwicker im Interview mit der NRZ avisiert. Damals vorbehaltlich dessen, dass die Kreispolitik zustimme. Wie der Sitzungsvorlage des Kreises Borken zu entnehmen ist, soll zum Beispiel für die Wochentage Montag bis Freitag ein zusätzliches Fahrtenpaar (Hin- und Rückfahrt) am Abend eingerichtet werden.

Samstags soll die Linie 61 durch sechs weitere Fahrtenpaare zwischen 8 und 17 Uhr stündlich zwischen Bocholt und Isselburg verkehren. Sonntags werden dann auch noch zwei zusätzliche Fahrten angeboten.

Schneidkuhle ist für Zusatzfahrten die Endhaltestelle

Durch die Ergänzungen erhalte die Strecke „den Bedienungsstandard, den der Nahverkehrsplan für eine Hauptverbindung vorsieht“, so der Fachbereich Verkehr des Kreises in der Vorlage. Eigentlich war auch vorgesehen, eventuell zusätzliche Fahrten bis zu einer möglichen Endhaltestelle am Schloss Anholt zu machen. Das hat sich aber zerschlagen. Dort gibt es wohl, wie bei einem Ortstermin betrachtet wurde, keine Wendemöglichkeit für große Busse. Endhaltestelle für das zusätzliche Angebot soll daher die Schneidkuhle werden.

Für die zusätzlichen 25.000 Fahrplankilometer fallen 2,30 bis 2,50 Euro pro Kilometer an, also etwa 60.000 Euro. Der Prüfung, ob sich die Zusatzfahrten bis zum Bahnhof in Rees-Empel verlängern lassen, sollen Fahrgastzählungen vorausgehen. Denn da hier zwei Kreise (Borken und Kleve) sowie zwei Bezirksregierungen (Münster und Düsseldorf) beteiligt seien, sei der Aufwand entsprechend groß, heißt es.

Kreis Kleve hat kein Interesse an der Verlängerung

Allerdings, so schreibt der Fachbereich auch, habe der Kreis Kleve bereits bekundet, dass er kein Interesse an zusätzlichen Fahrten bis nach Rees habe. Und so das Angebot auf seine Kosten hin bis zu diesem Punkt zu verlängern.

2017 hatte die CDU auch schon einmal angeregt, die Buslinie 61 bis hin zum Bocholter Krankenhaus zu verlängern. Was allerdings damals gescheitert ist.

Auch mehr Mobilität für Heelden in der Mache

Ebenfalls für mehr Mobilität soll ja bekanntermaßen auch ein Gutachten zum Mobilitätsmanagement für Heelden sorgen. Dafür hat die Stadt Isselburg mit Unterstützung des Kreises und des „Zukunftsnetz Mobilität“ bereits einen Förderantrag gestellt. Damit werden konkrete Maßnahmen zur besseren Anbindung von Heelden vorgedacht und vorbereitet.

>>Zuschlag erhielt DB Regio Bus NRW

2019 hat der Kreis Borken im Zuge laufender Wettbewerbsverfahren die Linie 61 im Raum Bocholt – Isselburg – Rees europaweit ausgeschrieben und vergeben. Den Zuschlag erhielt DB Regio Bus NRW mit der Gesellschaft WB Westfalen Bus GmbH, auch bekannt unter den Namen Westfalenbus, Rheinlandbus oder Regionalverkehr Niederrhein GmbH (RVN). Die Betriebsaufnahme erfolgte zum ersten Schultag nach den Weihnachtsferien mit einer Laufzeit von fünf Jahren.

Der Kreis Borken übernimmt die Finanzierung der angebotenen Leistungen auf seinem Kreisgebiet. In entsprechender Weise engagiert sich der Kreis Kleve für die Fahrten auf Reeser Gebiet.

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