Isselburg. . Die CDU in Isselburg hätte gern, dass die Buslinie 61 bis zum Bocholter Krankenhaus fährt. Die Stadtverwaltung sieht dafür nur geringe Chancen.

  • Die CDU in Isselburg hätte gern, dass die Buslinie 61 bis zum Bocholter Krankenhaus fährt
  • Vor allem ältere und kranke Isselburger müssen am Busbahnhof umsteigen, um zum Arzt zu kommen
  • Die Stadtverwaltung Isselburg sieht nur wenige Chancen auf einen Erfolg dieses Anliegens

Die Isselburger CDU will eine Verlängerung. Und zwar für die Buslinie 61, die vom Bahnhof in Rees-Empel aus über Isselburg nach Bocholt fährt. Am Busbahnhof ist hier Endstation. Das soll sich aus Sicht der Christdemokraten ändern. Bis zum Bocholter Krankenhaus soll die Linie lieber fahren.

Denn, „die Gegebenheiten“, so Olaf Roßmüller (CDU), „haben sich geändert“. Vor allem, was die Versorgung von Kranken und Alten angeht. Daher stellte die CDU den Antrag, die Verwaltung damit zu beauftragen, sich bei der Neuplanung des Liniennetzes im Kreis Borken für eine Verlängerung der Buslinie 61 einzusetzen.

Der Antrag wird bereits geprüft

Mit den veränderten Gegebenheiten meint die CDU zum Beispiel, dass seit einiger Zeit der ärztliche Notdienst am Bocholter Krankenhaus ist. Wer dorthin will und auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, muss in Bocholt umsteigen.

Da zudem ohnehin die ärztliche Versorgung in Isselburg knapp ist, steht für viele kranke oder auch alte Isselburg eine Fahrt mit dem Bus zum Bocholter Krankenhaus an, sofern sie kein Auto haben. „Es wäre gut, wenn man hier etwas vereinfachen könnte“, so Roßmüller.

Die Chancen stehen schlecht

Bürgermeister Rudi Geukes konnte bereits etwas Positives berichten. Auf einem Termin hatte er den zuständigen Ordnungsdezernenten des Kreises Borken getroffen. „Dieser hat mir bestätigt, dass die Sache beim Kreis Borken bereits geprüft wird“, so Geukes. So weit, so gut. Der Bürgermeister musste dann nämlich direkt hinterherschieben, dass es für den Vorschlag „nicht gut aussehen“ würde.

Eine Verlängerung hätte arge Auswirkungen auf den Fahrplan meint Frank Schaffeld.
Eine Verlängerung hätte arge Auswirkungen auf den Fahrplan meint Frank Schaffeld. © Erwin Pottgiesser

Warum das so sein könnte, schilderte Frank Schaffeld, Leiter des Fachbereiches 2 der Stadt Isselburg. Bekanntlich wird die Buslinie 61 in einem Umlauf gefahren.

Sprich ein und der selbe Bus durchläuft die Fahrt von Empel über Isselburg nach Bocholt und eben wieder zurück. Und das könnte zu einem Problem werden. „Jede Ausweitung der Strecke beeinflust sofort auch den weiteren Fahrplan“, so Schaffeld.

Stundentakt wäre nicht mehr einzuhalten

So hat die Buslinie etwa eine konkrete Stundentaktung, die mit einer Ausweitung wiederum aus dem Takt kommen würde. Um die Verschiebungen bei einer Verlängerung zu kompensieren, müsste neu getaktet werden, so dass der Stundentakt wohl nicht mehr eingehalten werden könnte und/oder zudem müssten mehr Busse eingesetzt werden. „Und das würde sicher höhere Kosten nach sich ziehen“, gab Schaffeld zu bedenken.

Die CDU unterstrich noch einmal, dass es der Fraktion zumindest dran gelegen wäre, ein Zeichen zu setzen und den Wunsch nach einer Verlängerung laut werden zu lassen. Auch wenn die Chancen sicherlich nicht die besten sind. Zumindest zeigten sich alle Politiker im Bau- und Umweltausschuss davon überzeugt, dass das ein gangbarer Weg ist. Einstimmig votierten sie dafür, dass die Stadtverwaltung sich für eine Verlängerung der Linie 61 einsetzt.

>> NEUFASSUNG DES NAHVERKEHRSPLANS

Die Buslinie 61 startet am Bahnhof Empel in Rees und fährt über Isselburg bis zum Busbahnhof in Bocholt. Bis zum St. Agnes-Hospital sind es von hieraus rund vier Kilometer, die mit dem Auto gefahren, etwa zehn zusätzliche Fahrminuten auf den Zeitplan bringen.

Momentan wird die Neufassung des Nahverkehrsplans des Kreises Borken vorbereitet. Im Rahmen dieses Prozesses soll nun die Stadt Isselburg sich für die Verlängerung der Linie stark machen. Übrigens regte Uwe Übelacker von den Grünen noch an, auch vielleicht einmal über ein einheitliches Tarifsystem nachzudenken. Denn gerade die Linie 61 würde durch völlig verschiedene Tarifgebiete fahren.