Emmerich. Katjes sucht noch viele neue Mitarbeiter. Die Produktion von Fruchtgummi und Co. soll im neuen Werk in Emmerich ab November starten.

Naschen geht immer. Auch, oder gerade in Zeiten von Corona. Und so setzt sich beim Süßwarenunternehmen Katjes aus Emmerich selbst im krisengebeutelten 2020 der Trend der vergangenen Jahre fort, erneut um 15 Prozent zu wachsen. „Die Absatzsituation ist überdurchschnittlich gut“, erklärt der geschäftsführende Gesellschafter Bastian Fassin und führt das vor allem auf das veränderte Verbraucherverhalten zurück. Vegetarische Fruchtgummi und Lakritze sind so beliebt wie nie zuvor.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Katjes fünf Millionen Euro investiert, um eine Produktionssteigerung von 15 Prozent zu erreichen. 15 Mitarbeiter wurden neu eingestellt. Eigentlich sollte so das Team entlastet werden, doch durch die große Nachfrage wurde an genau so vielen Samstagen wie zuvor produziert. Damit kommt der Neubau des Werks 5 gerade richtig, für den das Unternehmen 25 Millionen Euro in die Hand genommen hat. Nach rund einjähriger Bauphase soll hier die Produktion Anfang November starten, ganz nach Zeitplan.

Neubau des Werks 5 im Zeitplan

Die anfänglichen Befürchtungen, dass aufgrund der Corona-Pandemie Lieferanten ihre Verträge brechen würden, haben sich also nicht bewahrheitet. Und noch etwas freut Fassin, mitzuteilen: „Wir stellen zum ersten November 40 Mitarbeiter neu ein.“ Das sei historisch fürs Unternehmen, so viele Mitarbeiter hätten noch nie auf einmal neu bei ihnen angefangen. „Wir ziehen das Werk in einer Geschwindigkeit hoch, die wir selbst nicht erwartet haben.“

Noch ist das Unternehmen auf der Suche nach Produktionsmitarbeitern – bevorzugt werden Bewerber aus der Lebensmittelindustrie, aber auch Maschinen- und Anlagenbediener sind gefragt. Die genauen Anforderungen an die Bewerber hat Katjes auf ihrer Internetseite zusammengestellt.

60 bis 70 Handwerker arbeiten auf der Baustelle, damit das Katjes-Werk rechtzeitig fertig wird.
60 bis 70 Handwerker arbeiten auf der Baustelle, damit das Katjes-Werk rechtzeitig fertig wird. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Dass Katjes ein „absolut krisensicherer Arbeitgeber“ sei, habe sich immer wieder in der Vergangenheit gezeigt. „Wir mussten noch nie Mitarbeitern kündigen“, so Fassin. Selbst in Zeiten von Corona musste sich niemand der 400 Mitarbeiter in Emmerich Sorgen um seinen Job machen, niemand zeitweise in Kurzarbeit. Stattdessen ging die Produktion unter besonderen Hygienemaßnahmen ungebrochen weiter. Zwei Millionen Fruchtgummis laufen in der Stunde übers Band, mit Werk 5 werden es bald 2,5 Millionen sein.

60 bis 70 Handwerker auf Baustelle

5000 Quadratmeter ist das neue Werk groß, das theoretisch später auch erweitert werden kann. 70 Prozent der Verfahrenstechnik ist bereits eingebaut. „Ein halbes Fruchtgummi könnten wir schon herstellen“, sagt Fassin und lacht. Damit tatsächlich alles rechtzeitig fertig wird, sind täglich 60 bis 70 Handwerker auf der Baustelle. Ein kleiner Gang durch die Halle zeigt bereits, wo später gekocht wird. Die ersten Rollbänder stehen auch schon. Und dann gibt es noch einen Blick in die Halle, wo sonst niemand reinkommt. Dort, wo die Fruchtgummis trocknen.

Drei bis fünf neue Variationen bringt Katjes jährlich im Schnitt neu auf den Markt. Mit dem neuen Werk könnten es vielleicht auch mehr werden, alle jedoch wie immer gemäß dem Motto „nachhaltig und veggie-lecker“. Denn genau das ist das Erfolgsrezept, wie Fassin betont: „Wir treffen den Puls der Zeit.“

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