Emmerich. Beim Süßwarenhersteller Katjes entsteht auf dem Betriebsgelände in Emmerich ein neues Werk. Die größte Investition in der Firmengeschichte.
Am Katjes-Werk in Emmerich kommen täglich viele Menschen vorbei. Allerdings meist auf der Weseler Straße. Doch von der Kreisstraße aus ist kaum zu sehen, wie weit der Neubau im rückwärtigen Bereich schon fortgeschritten ist. Erst von der Tackenweide aus wird deutlich, dass hier in den vergangenen Wochen richtig Gummi gegeben wurde.
Fertigstellung im vierten Quartal dieses Jahres
„Die Fertigstellung ist für das vierte Quartal in diesem Jahr anvisiert“, erklärt Katjes-Pressesprecherin Gloria Blumhofer auf Nachfrage der NRZ. Somit wird Katjes nur wenig länger als ein Jahr von der Grundsteinlegung bis zur Fertigstellung brauchen, um die größte Investition in der Firmengeschichte zu vollenden.
25 Millionen in den Standort Emmerich investiert
Für den Bau des neuen Katjes Werks werden Investitionen in Höhe von ungefähr 25 Millionen Euro getätigt. Das neue Werk entsteht auf dem Betriebsgelände an der Dechant-Sprünken-Straße hin zur Tackenweide. Die Botschaft ist – gerade auch in Zeiten der Corona-Pandemie – wichtig und eindeutig. „Wir gehen nicht ins Ausland, sondern investieren in Emmerich“, hatte Blumhofer schon beim Bekanntwerden des Projekts im vergangenen Jahr gesagt.
30 neue Arbeitsplätze sollen entstehen
Denn die Verantwortlichen des vegetarischen Fruchtgummi- und Lakritzherstellers Katjes Fassin – an der Spitze den beiden geschäftsführenden Gesellschaftern Bastian Fassin und Tobias Bachmüller – investieren ganz bewusst in den Stammsitz des Unternehmens. Mit dem Bau der Produktionsstätte werden gleichsam auch 30 neue Arbeitsplätze entstehen. Damit wird auf die anhaltend steigende Nachfrage nach vegetarischen Katjes Fruchtgummi- und Lakritzprodukten reagiert. Die Investition geschieht auch noch vor einem weiteren Hintergrund: Es werden weitere Kapazitäten geschaffen, um vor allem die Mitarbeiter langfristig zu entlasten.
Kompetente Mitarbeiter vor Ort
Die Kompetenz der vorhandenen Mitarbeiter in Emmerich sei groß. Mit dem Neubau würde auch deren Engagement gewürdigt, hieß es bei der Grundsteinlegung im September 2019. Der Belegschaft müsse ein großes Lob ausgesprochen werden, denn diese meistere eine Sechs-Tage-Produktion.
Produktionssteigerung von 25 Prozent wird angestrebt
Bereits vor etwas mehr als einem Jahr hatte Katjes in Emmerich fünf Millionen Euro investiert. Dabei wurde die Kapazität von Anlage Nummer vier quasi verdoppelt, insgesamt wurde somit eine 15-prozentige Produktionssteigerung erreicht. 15 neue Stellen sind entstanden. Dies wurde von der Firmenleitung hingegen nur als Zwischenschritt gesehen. Denn der Bau von Werk Nummer fünf in Emmerich war unabdingbar. Die Verantwortlichen versprechen sich von dem aktuell im Bau befindlichen Werk eine erneute Produktionssteigerung um nochmal 25 Prozen.
Die Erweiterung an der Dechant-Sprünken-Straße ist auch deshalb möglich, weil Katjes hier über ein großflächiges Betriebsgelände verfügt, dass vor dem Neubau nur zu etwa einem Drittel bebaut war.
>> Mit CO2-Reduktion und -Ausgleich für mehr Nachhaltigkeit eingesetzt
Die Marke Katjes gilt als Pionier und Trendsetter im Bereich vegetarischer Fruchtgummis und Lakritz. Das Unternehmen verzichtet seit vier Jahren komplett bei der Herstellung seiner Produkte auf tierische Gelatine und hat sein gesamtes Katjes-Sortiment in Deutschland auf vegetarisch umgestellt. In Emmerich werden ausschließlich Fruchtgummis und Lakritz produziert.
Als eines der ersten Unternehmen seiner Branche kompensiert Katjes seine Emissionen in Anlehnung an die Ziele des Kyoto-Protokolls freiwillig. Durch den Verzicht auf tierische Gelatine konnte der Süßwarenhersteller den CO2-Ausstoß für einzelne Produkte um bis zu 20 Prozent reduzieren. Seit 2012 arbeitet das Unternehmen kontinuierlich an Maßnahmen zur Reduzierung und Vermeidung von CO2, unter anderem durch den Einsatz moderner Kältetechnik und die Stromerzeugung im eigenen Blockheizkraftwerk.
Bereits in den ersten vier Jahren nach Projektstart konnte Katjes seinen CO2-Fußabdruck, auch durch die Umstellung auf Ökostrom, um 28 Prozent reduzieren. Bis 2030 will Katjes seine produktionsbedingten CO2-Emissionen nahezu halbieren.