Rees. Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen in NRW gilt ab 1. September nicht mehr. Schulleiter Klaus Hegel setzt auf Freiwilligkeit.

Damit hatte wohl keiner gerechnet, auch Schulleiter Klaus Hegel nicht: Ab Dienstag müssen die Schüler an weiterführenden Schulen in NRW keine Masken mehr im Unterricht tragen. „Das ist schwer zu vermitteln“, findet der Schulleiter des Gymnasiums in Rees. Denn alle, Lehrer wie Schüler, hätten sich gerade daran gewöhnt. Auf die Masken verzichten will der Pädagoge nicht, hält sie in Corona-Zeiten für enorm wichtig. Deshalb appelliert er an die Schüler, die Masken weiterhin freiwillig im Unterricht zu nutzen.

Noch am Freitag, als die Meldung aus Düsseldorf eintraf, hatte der Rektor zunächst in der großen Pause mit dem Lehrerrat beraten. „Ich wollte wissen, wie das Kollegium über die Entscheidung des Ministerpräsidenten denkt“, sagt er. Das Urteil fiel einstimmig aus. Es sollte unbedingt an der Maskenpflicht festgehalten werden.

Oberstufen-Schüler stehen zu 100 Prozent hinter der Maskenpflicht

Und dafür sprachen sich zu gut 100 Prozent ebenfalls die Schüler der Oberstufe aus. „Ich habe den Schülervertreter gebeten, das unter seinen Mitschülern abzufragen“, sagt Klaus Hegel. Und auch hier fiel das Votum ganz klar für die Masken im Unterricht aus. „Gerade die Schüler der Q 2, sprich die künftigen Abiturienten, wollen unbedingt einen erneuten Distanz-Unterricht vermeiden“, lautet die Begründung der Schüler. Die Eltern, ergänzt der Schulleiter, seien der gleichen Meinung.

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Er hätte erwartet, dass man sich die weitere Entwicklung mindestens 14 Tage anschaut, ob die Maskenpflicht entfallen soll, und nicht gleich am Stichtag 31. August. Dann würde man sehen, wie sich die Infektionszahlen in anderen Bundesländern ohne Masken im Unterricht entwickelt hätten. „Es gibt ja keine Erfahrungen bislang, keinen Masterplan“, so der Aspel-Schulleiter.

Die Maske sind Schutz für alle Schüler und Lehrer

Der ausdrücklich betont, dass es an seiner Schule überhaupt keine Probleme seitens der Schüler wegen der Maskenpflicht gegeben habe. „Die Masken sind Schutz für alle unsere 611 Schüler wie für die 55 Lehrkräfte“, unterstreicht der 48-Jährige. Kein Kind oder Jugendlicher sei umgekippt, wäre nach zwei Stunden Masken-Tragen erledigt gewesen. Lediglich im Fremdsprachen-Unterricht sei es schwieriger mit den Masken wegen der Aussprache.

Jetzt also soll das Masken-Tragen freiwillig erfolgen – auf dem Schulhof und bis zu den Klassenräumen bleibt es bei der Pflicht. „Ich unterrichte am Dienstag selbst in der Q 2 und gehe davon aus, dass alle die Masken tragen“, ist sich Klaus Hegel absolut sicher. Er wisse, dass es diesen Appell auch an anderen weiterführenden Schulen gibt, etwa am Gymnasium in Emmerich.

Im Winter kann man nur noch Stoßlüften

Ziemlich unsicher blickt der Leiter des Aspel-Gymnasiums in Richtung Herbst und Winter. Heute würden die Fenster ständig geöffnet sein, wenn möglich auch die Türen der Klassen. Und alle säßen in eine Richtung. Wie das in der kalten Jahreszeit mit der Lüftung gehandhabt werden soll, wisse er nicht. „Ob da Stoßlüftung alle 45 Minuten, wie vom Ministerium vorgeschlagen, reicht, bleibt abzuwarten“, meint Klaus Hegel eher skeptisch.

Der dankbar dafür ist, dass sich die Situation in den Schulbussen durch den Einsatz weitere Fahrzeuge deutlich entschärft habe. „Die größte Baustelle im Moment sind unsere Klassenfahrten“, ergänzt der Schulleiter. Er selber wäre jetzt eigentlich mit seinem Q 2-Kurs auf dem Weg nach Italien. Jetzt ist zumindest angedacht, dass der ganze Q 2-Jahrgang im Januar nach Berlin fährt.

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